Eine der Maßnahmen, die auch von vielen Karlsruhern bei der Bürgerbeteiligung zum neuen Klima-Konzept genannt wurde, ist die Begrünung in und um die Stadt. "Wir wollen auf verschiedenen Plätzen durch mehr Grün das Leben der Bürger angenehmer machen", so Oberbürgermeister Frank Mentrup im Gespräch mit ka-news.de.
1) Bäume und Grünflächen
Doch nicht nur in der Stadt fehlt es an Grün. Durch die Hitzeperioden in den vergangenen beiden Sommer haben viele Bäume massiv gelitten: "Wir müssen nun schauen, wie wir den Waldverlust wieder ausgleichen und wo die Flächen dafür sind", sagt Ulrich Kienzler. "Die Hauptschäden haben wir im Hardtwald. Wir werden im kommenden Jahr ein Konzept ausarbeiten und vorlegen, um gegen das Baumsterben anzukämpfen", so der Leiter des Karlsruher Forstamtes.
2) Fuhrpark
Bei einer der 75 Maßnahmen geht es um die Fahrzeugflotte der Stadt. Rund 600 Autos, davon bisher nur zehn Elektroautos, sind im Bestand der Stadt. "Wir wollen noch mehr Wagen durch Elektroautos ersetzen. Wir streben jedes Jahr eine Tauschquote von zehn bis 15 Prozent an", sagt Peter Hofmann Fuhrparkmanager der Stadt Karlsruhe. Das wären rund 60 bis 90 Stück.
Der Fokus liegt aktuell auf den Autos. "Da sich bei den Nutzfahrzeugen um Spezialmaschinen handelt und die Technik noch nicht so weit ist", erklärt Hofmann gegenüber ka-news.de das Vorgehen. Zudem soll im Jahr 2021 eine neue Software für den Fuhrpark eingeführt werden. "Damit wollen wir Verbrauchsprofile aufzeichnen und dadurch auch unsere Auslastung verbessern", sagt Peter Hofmann.
3) Solaranlagen
Eine dritte wichtige Maßnahme ist eine auf den ersten Blick nicht unbedingt wahrnehmbare: "Die wichtigste Maßnahme aus unserer Sicht ist der massive Ausbau von Photovoltaikanlagen", sagt Olaf Heil, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe. "Der Ausbau ist momentan noch relativ gering." Vor allem auf Dächern von Gebäuden sollen die Solarzellen, bei denen durch Sonnenlicht Energie gewonnen wird, installiert werden.

Möglichkeiten für einen nachhaltigeren Verbrauch gebe es laut Stadtwerke bereits. "Wir haben bereits eine Menge von Ökostromprodukten - die werden von Kunden allerdings bisher kaum nachgefragt", so Heil. "Lediglich acht Prozent unserer Kunden wählen ein solches Produkt." Zudem möchten die Stadtwerke die Fernwärme weiter ausbauen. "Wir wollen bereits vorhandene Trassen weiter ausbauen", sagt Olaf Heil gegenüber ka-news.de.
"Es macht der Mix"
Auch die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Karlsruher Gemeinderat war bei der Vorstellung des Klimaschutzkonzeptes anwesend. Zoe Mayer hat keinen Favoriten, was die Maßnahmen angeht: "Am Ende macht es der Mix, die Dinge drum herum sind wichtig, um das Gesamtkonzept gut zu machen . Wenn man manche Bereiche ausklammert wird es nicht klappen mit den städtischen Zielen", sagt die 24-Jährige gegenüber ka-news.de.
Dennoch möchte sich die Stadt nicht den ganzen Luxus und Spaß nehmen lassen. Am Karlsruher Schloss wird es weiterhin die Eiszeit der Stadtwerke geben, auch wenn ein gewisser Widerspruch zum neu entwickelten Klimaschutzkonzept besteht.

Bis Ende Januar haben die Bürger noch Zeit ihre Wünsche, Ideen und Anregungen im Beteiligungsportal der Stadt Karlsruhe einzubringen. Im März kommenden Jahres soll das endgültige Konzept dann dem Gemeinderat zur Abstimmung vorgelegt werden.