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Karlsruhe: Klimaschutz versus Eiszeit: "Es geht nicht darum, uns jeden Spaß zu nehmen"

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Klimaschutz versus Eiszeit: "Es geht nicht darum, uns jeden Spaß zu nehmen"

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    Eiszeit und Feuerwerk - parallel wird das Klimaschutzkonzept erarbeitet. Wie passt das zusammen?
    Eiszeit und Feuerwerk - parallel wird das Klimaschutzkonzept erarbeitet. Wie passt das zusammen? Foto: Hammer Photographie

    Nicht nur die zahlreichen Schüler, die jeden Freitag für das Klima auf die Straße gehen, beschäftigt das Problem des Klimawandels. Auch die Stadt Karlsruhe möchte nun mit einem erarbeiteten Klimaschutzkonzept dafür sorgen, dass der CO2-Ausstoß deutlich reduziert wird. Mehrere Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen wurden hinzugezogen, damit Karlsruhe bis 2050 klimaneutral ist. 

    "Mit gutem Beispiel voran"

    Dafür sollen insgesamt 75 Maßnahmen, die in fünf Handlungsfeldern aufgeteilt sind, sorgen: Wärme und Strom, Bauen und Sanieren, Wirtschaft, Mobilität und Übergreifendes. Das neue Konzept wurde nun vorgestellt. Im Vorfeld konnten die Bürger Wünsche und Anregungen äußern,wie Klimaneutralität erreicht werden soll. Mehr Grün in der Stadt und kostenloser ÖPNV standen dabei ganz oben auf der Liste.

    Teil des Maßnahmenpakets ist dafür zu sorgen, dass die Karlsruher Stadtverwaltung klimaneutral wird. "Wir können von den Bürgern nicht erwarten, dass sie etwas tun und es dann selbst nicht tun. Hier haben wir eine gewisse Vorbildfunktion", sagt Oberbürgermeister Frank Mentrup im Gespräch mit ka-news.de. Da geht der Blick vor allem auf Mobilität, Strom, Wärme- und Kältebedarf und die Kantine. 

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    Foto: Hammer Photographie

    Trotz des umfassenden Konzepts, das ausgearbeitet wurde, wird in der Stadt im Dezember und Januar viel Strom verbraucht, damit Schlittschuhfans über die Eiszeit vor dem Karlsruher Schloss flitzen können. Um zu verhindern, dass das Eis schmilzt, muss es künstlich kalt gehalten werden. Passt das zusammen?

    Eiszeit läuft mit Ökostrom?

    "Eiszeit und Klimaschutzkonzept ist auf den ersten Blick ein Widerspruch. Ich gehe allerdings davon aus, dass die Stadtwerke den Strom, den sie dafür brauchen, aus Ökostrom beziehen. Damit ist es zumindest mal CO2-neutral", so Oberbürgermeister Frank Mentrup im Gespräch mit ka-news.de. "Es geht ja aber auch darum, dass wir uns nicht jeden Spaß und jeden Luxus verkneifen müssen", sagt das Karlsruher Stadtoberhaupt.

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    Foto: Hammer Photographie

    Ähnlich wie der Oberbürgermeister sieht es auch Olaf Heil von den Stadtwerken Karlsruhe: "Grundsätzlich kann man das so sehen. Jedoch sollte man den Bürgern die Freude und den Spaß am Eislaufen gönnen", gibt sich der technische Geschäftsführer der Stadtwerke bedeckt.

    Feuerwerk ist das Problem

    Also brauchen die Karlsruher keine Angst haben, dass die Karlsruher Eiszeit aufgrund des Klimaschutzkonzeptes bald Geschichte ist? "Sehr viele Schlittschuh-Fans werden das Angebot weiter nutzen. Ich glaube nicht, dass es die Eiszeit bald nicht mehr geben wird", gibt Heil einen Ausblick. 

    Olaf Heil, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe.
    Olaf Heil, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe. Foto: Ingo Rothermund

    Vom ökologischen Gesamtthema sieht Frank Mentrup das größere Problem beim Feuerwerk zum Jahreswechsel: "Ich kämpfe schon länger für böllerfreie Zonen", sagt der 55-Jährige im Gespräch mit ka-news.de. "Unabhängig vom Klima geht es dabei um die Sicherheit", so Mentrup. Wer am Karlsruher Schloss ins neue Jahre feiern will, muss Raketen, Böller und Co. zu Hause lassen. 

    Allerdings werde es wohl keine weiteren Böllerverbote geben: "Die Feinstaubproblematik ist hier nicht so ausgeprägt. Für mehr Verbote fehlt die rechtliche Handhabe", sagt Frank Mentrup.

    Bürgerbeteiligung im Online-Portal

    Karlsruher Bürger können ihre Wünsche noch bis Ende Januar online beim Beteiligungsportal der Stadt unter https://beteiligung.karlsruhe.de/content/bbv/details/90/ einbringen. Im Anschluss soll es noch mal überarbeitet werden und im März kommenden Jahres soll dann der Gemeinderat über das Klimaschutzkonzept entscheiden. 

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