Die Wolfartsweierer Straße 11 erwartet in den kommenden Jahren große Veränderungen – den alten Hallen des ehemaligen Busdepots der Deutschen Bahn wird neues Leben eingehaucht.

Das Areal befindet sich direkt neben dem Otto-Dullenkopf-Park (ODP) in Karlsruhe, wo zum Beispiel der Kinder- und Jugendzirkus Maccaroni, die Antidiskriminierungsstelle des Stadtjugendausschusses (stja) sowie die Trainingshalle "Halle 76" untergebracht sind. Nach der Sanierung der angrenzenden Hallen soll das Areal-Projekt noch anderen Vereinen Platz bieten: Einer davon ist die Rollbrett e.V.
Die Schließung der alten Skatehalle war ein "derber Verlust"
Den Verein gibt es bereits seit 2004, im Moment zählt er etwa 75 Mitglieder. Über ein Jahrzehnt betrieb der Verein die alte Skatehalle in der Rheinstraße in Karlsruhe-Mühlburg. Diese musste zu Beginn der Corona-Pandemie unter anderem wegen mangelnder Bausubstanz schließen. "Das war ein derber Verlust", erzählt Philip, einer der drei Vorstände des Vereins Rollbrett e.V.

"Wir waren die Anlaufstelle für Leute aus der ganzen Region, haben dort in Kooperation mit dem Schul- und Sportamt Workshops, Ferienprogramm, Contests und vieles mehr ins Leben gerufen. Wenn solch ein Ort wegfällt, wird es schwer, das alles fortzusetzen", so Philip weiter.
Thomas, ebenfalls Vereinsvorstand und Gründungsmitglied, ergänzt: "Wir haben mit vereinzelten Schulkursen weitergemacht, doch ohne Indoor-Location ist man immer an die aktuellen Wetterverhältnisse gebunden. Außerdem ist es aus logistischer Sicht umständlich, keinen festen Lagerort für unsere Helme, Boards und Schützer zu haben."

Neue Skatehalle: "Eine Wahnsinns-Oase"?
Umso glücklicher sind die beiden, dass der Gemeinderat im Dezember beschlossen hat: Die neue Skatehalle soll auf jeden Fall kommen. "Ursprünglich hätten die Hallen ja einmal abgerissen werden sollen", sagt Philip.
Doch nun steht das Vorhaben kurz vor dem Startschuss, wie Philip erklärt: "Vermietet bekommen wir die Halle vom stja, die Stadt kümmert sich aktuell um den Mietvertrag. Erst wenn wir diesen in den Händen haben, werden die nächsten Schritte in Angriff genommen."
Wann das neue Karlsruher Skate-Mekka schließlich fertig sein wird, könne man nicht genau sagen. Doch die Vorfreude ist bereits riesig: "Das wird eine Wahnsinns-Oase", ist sich Thomas sicher.

Neusanierung mit "Vintage-Faktor"
Auf der etwa 800 Quadratmeter großen Fläche mit jeweils neun großen Rolltoren auf beiden Seiten werden etwa 30 bis 40 Skater, sowie BMX-, Rollschuh-, Inline- und Scooterfahrer Platz haben.
Doch bis dahin gibt es einiges zu tun: Ein versiegelter Betonboden kommt rein, Wände werden herausgenommen und die Elektrik wird erneuert. Für einen extra-nostalgischen Flair sorgt die teilweise Beibehaltung des Inventars aus dem ehemaligen Busdepot, wie alte Heizkörper und Kräne.

Die Rampen, Rails und Obstacles werden aus Holz sein, erklärt Thomas: "Das ist einfach flexibler, wenn man mal etwas umbaut und unkomplizierter bei Reparatur und Erneuerung."
Auch mit den auf den ersten Blick eher störenden Säulen im Innenraum soll gearbeitet werden: "Die können nicht entfernt werden, aber sie stehen weit genug auseinander und werden dann gepolstert, sodass man sich frei und sicher bewegen kann", meint Thomas.

Mehr Präsenz, mehr Events und andere Zukunftspläne.
Die Skatehalle hat aber noch einen weiteren Zweck: Der Verein möchte wieder mehr Präsenz zeigen und neue Mitglieder anwerben. Der Grund: Die Stadt macht ihre Fördergelder von der Vereinsgröße abhängig. "Gerade die jüngeren Skater kennen uns nicht und im Verein passiert viel, was man nach außen gar nicht wahrnimmt", findet Thomas.

Aus diesem Grund ist am 6. April, ab 12 Uhr, zum Beispiel eine Skate-Ausstellung auf dem Gelände geplant. Für Drinks, Musik und Snacks ist gesorgt. Darüber hinaus wird es am 29. Juni einen großen Contest am ODP geben, um Spenden für die neue Halle zu generieren - und eventuell für weitere Projekte!

Denn auch um öffentliche Outdoor-Skateflächen in den einzelnen Stadtteilen würde sich der Verein gerne kümmern, da diese bereits ziemlich in die Jahre gekommen seien. "Blickt man zum Beispiel nach Daxlanden oder in die Günther-Klotz-Anlage, ist hier ganz viel sanierungsbedürftig", merkt Thomas an, "es gibt auf jeden Fall genug Punkte, wo man ansetzen könnte."
Mehr Infos zum Verein und zu den Events findet hier hier: rollbrett-ev.de