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Karlsruhe: Skaterhochburg Karlsruhe? "Voll geil hier" im Rheinhafen

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Skaterhochburg Karlsruhe? "Voll geil hier" im Rheinhafen

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    (Archivbild)
    (Archivbild) Foto: ka-news

    Schon seit über sechs Jahren gibt es die Skatehalle des Vereins "rollbrett". Immerhin 150 Mitglieder hat der Club, dessen Popularität sich hauptsächlich daraus nährt, dass Mitglieder eine deutlich ermäßigte Tageskarte für die Nutzung der Halle bekommen. Denn ein Skateboard ist oft schon nach drei Wochen verschlissen, und ein neues Rollbrett kostet mindestens 30 Euro, für ein Markenbrett kann man bis zu 90 Euro ausgeben.

    Im Winter vereist die Rampe

    Die Halle von rollbrett e.V., zwischen Discounter und Autowaschstraße gelegen, ist sowohl für Könner als auch für Anfänger geeignet. Neben einem Bereich im sogenannten "Street-Look" mit Treppen und Geländern und zwei großen Rampen gibt es etwas abseits auch einen konkav gezimmerten Bereich, der gerade mal einen Meter hoch ist - für den, der noch nicht so sicher ist auf dem schmalen Brett mit den vier kleinen Rollen. Einmal in der Woche kommt eine Schulklasse zu einem Schnupperkurs, es ist ein gemeinsames Projekt mit dem Sport- und Schulamt der Stadt Karlsruhe.

    "Das ist hier ein Non-Profit-Sache, wir müssen am Ende vom Jahr jedes Mal sehen, dass wir finanziell über die Runden kommen", sagt Thomas Friedlein vom Rollbrettverein. Er und eine 400-Euro-Arbeitskraft stehen abwechselnd hinter dem Tresen, sehen nach dem Rechten, kassieren und geben Leihmaterial aus. Die Hallenmiete ist billig, dafür ist der Raum nicht vom Feinsten: im Winter findet Feuchtigkeit ihren Weg ins Gebäude und Flächen vereisen.

    Glanzstück für die Skater: die "Bowl"

    Einer, der drei Mal in der Woche in die Halle in der Borsigstraße zum Skateboardfahren kommt, ist Jupp Cordier. Der 15-jährige Karlsruher fährt gerne dort: "Voll geil hier!", ist sein knappes Urteil. Gleich nebenan hat sich Mathias Stäudlin quasi selbstständig gemacht. Der Ex-Vorständler von rollbrett e.V. betreibt die "Rock'n Roll Bar", eine Musikbühne, wo meist Reggae-, Dance Hall- oder Drum&Bass-Musik gespielt wird. Glanzstück ist jedoch die "Bowl", eine Art große Schüssel für den Skateboardfahrer, die wie ein hölzerner Swimming-Pool ohne Wasser aussieht.

    Skaten im "Backyard" im Karlsruher Rheinhafen

    Erst seit Januar dieses Jahres gibt es den "Backyard Skatepark" im Karlsruher Rheinhafen, nur etwa einen Kilometer Luftlinie vom Angebot in der Borsigstraße entfernt. So sehr "Backyard", also Hinterhof, ist die Halle gar nicht. Sondern sie liegt direkt an der Südlichen Uferstraße, früher wurden dort Porsche-Edelkarossen restauriert.

    Die Zeichen des früheren Bewohners sind an den Wänden auch noch überall zu sehen: charakteristische Fahrzeugsilhouetten, vergilbte Plakate und Werksembleme. Die neuen Mieter der Halle wollen sie nicht entfernen. "Die gehören dazu, das zeigt die Geschichte der Halle!", sagt Susanne Kuntz, im Hauptberuf Lehrerin, die zusammen mit Sascha Reichert die neue Halle betreibt. Ganz fertig ist sie noch nicht, in einigen Ecken ist immer noch Baustelle, der Wasseranschluss funktioniert nicht, und die Toilette ist nur ein blaues Miet-Klo.

    "Riesen-Jumpbox und Streetbereich"

    Doch von den BMX-Fahrern wird sie schon häufig genutzt. Den Akrobaten auf den kleinen Spezialrädern wird nämlich der Zutritt auf die Rampen in der Borsigstraße verwehrt, dort will man beim Skateboard- und Scooterfahren bleiben. Die neue Anlage im Rheinhafen ist stärker auf die Zweiradfahrer ausgerichtet, es kommen sogar Meisterschaftsteilnehmer der X-Games, dem bekanntesten Wettbewerb der Szene. "Wir wollen kein normaler Skatepark sein, sondern eine gute Trainingsmöglichkeit", unterscheidet Jungunternehmer Sascha Reichert. Die Scooter- (ältere Bezeichnung: Tretroller) Fahrer sind überall willkommen, sie sind meist jünger als die BMX-Radler.

    Einer von ihnen ist Devrim Gökduman, der in die Mühlburger Rennbuckel-Schule geht. "Die Riesen-Jumpbox, der große Street-Bereich, das bietet hier eine Menge Abwechslung", sagt er begeistert über den Backyard Skatepark. Mit den älteren BMX-Fahrern gäbe es keine Probleme, ergänzt der 13-Jährige. Von außen betrachtet lässt der erste Eindruck vermuten: Man respektiert sich.

    Skatehalle von rollbrett e.V.

    Karlsruhe-Mühlburg, Borsigstraße Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 16 bis 22 Uhr Samstag, 15 bis 22 Uhr Sonntag, 15 bis 21 Uhr Tageskarte 5 Euro, für Mitglieder 2 Euro Gut geeignet für Skateboard-, Inline- und Scooterfahren

    Bowl&Rock'n Roll Bar, Mathias Stäudlin

    Karlsruhe-Mühlburg, Borsigstraße Öffnungszeiten im Sommer nach Vereinbarung Tageskarte 5 Euro, bei gleichzeitiger Benutzung der Skatehalle 2,50 Euro Gut geeignet für Skateboard-Fahren

    The Backyard Skatepark

    Karlsruhe-Rheinhafen, südliche Uferstraße Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch, 14 bis 21 Uhr Donnerstag geschlossen Freitag, 14 bis 23 Uhr Samstag, 12 bis 23 Uhr Sonntag, 12 bis 21 Uhr Tageskarten 6 Euro, für Mitglieder 4 Euro Gut geeignet für BMX- und Scooterfahren

    Ein Tipp am Rande für alle Inliner: Auch in diesem Jahr rollt wieder die Skatenite durch Karlsruhe. Alle Infos gibt es in unserem Skatenite-Dossier.

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