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Karlsruhe: Nackte Brüste stören Badegäste: Bald kein "Oben-Ohne" mehr in Karlsruhes Freibädern?

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Nackte Brüste stören Badegäste: Bald kein "Oben-Ohne" mehr in Karlsruhes Freibädern?

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    Eine Frau in einem Schwimmbecken (Symbolbild)
    Eine Frau in einem Schwimmbecken (Symbolbild) Foto: Conner Baker@unsplash

    Es ist beschlossene Sache: Seit dem 22. Juli dürfen Personen - unabhängig ihres Geschlechts - oben ohne in Karlsruhes Schwimmbädern schwimmen gehen. Zumindest in den Freibädern. Das hatte der Bäderausschuss damals mit einer Mehrheit von sechs zu vier Stimmen beschlossen.

    Nun hat sich die Fraktion Freie Wähler/Für Karlsruhe (FW/FÜR) einen Monat später mittels Pressemitteilung zu Wort gemeldet. Dass Frauen barbusig ins Schwimmbad gehen, sehen die Stadträte nach wie vor kritisch.

    FW/FÜR Karlsruhe sprechen sich gegen "Oben-Ohne"

    "Sich selbst grenzenlos auszuleben, bedeutet, dass man negative Auswirkungen für andere in Kauf nimmt. Besonders mit Blick auf Jugendliche ist Nacktheit ein schwieriges Thema. Auch leben wir in einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft, wo eine große Freizügigkeit mit den eigenen Werten in Konflikt gerät. Eine übertriebene Toleranz in Bezug auf körperliche Freizügigkeit ist gegenüber anderen Ansichten intolerant. Die Freiheit des einen sollte da enden, wo die Freiheit des anderen beginnt", wird Friedemann Kalmbach darin zitiert.

    Copyright Paul Needham / www.paulneedham.de
    Copyright Paul Needham / www.paulneedham.de Foto: Paul Needham

    Von einer Intoleranz könne aufgrund des vorab bestehenden Angebots (Beispiel Vierordtbad) nicht gesprochen werden. Außerdem gebe es in den sozialen Netzwerken viel Kritik an dem Beschluss. Es werde befürchtet, dass Frauen, die halbnackt baden, von anderen Besuchern angegafft und belästigt werden könnten.

    Des Weiteren bezieht sich die Fraktion auf eine Umfrage des Spiegels, die besagt, dass 55 Prozent der Frauen sich gegen eine "Oben-Ohne-Regelung" aussprachen. 56 Prozent der befragten Männer stehen der Regelung positiv gegenüber.

    Badegäste fühlen sich gestört

    Auf Nachfrage bei den Karlsruher Bädern zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Teilweise würden sich Badegäste dadurch gestört fühlen. Die befürchteten zunehmenden Belästigungen / Übergriffe traten jedoch nicht ein. "Bisher sind keine Fälle diesbezüglich bekannt" , so die Bäderbetriebe. 

    Oliver Sternagel, Geschäftsführer Karlsruher Bädergesellschaft mbH
    Oliver Sternagel, Geschäftsführer Karlsruher Bädergesellschaft mbH Foto: Karlsruher Bädergesellschaft mbH

    Allerdings werde das Angebot nicht wirklich angenommen, so die Bäder weiter. "Nur 1-2 Mal pro Freibad sei das Angebot in den letzten 4 Wochen genutzt worden. Laut Bäderchef Oliver Sternnagel demnach "nicht weiter erwähnenswert."

    Müssen Frauen also bald wieder ihre Bikini-Oberteile anziehen? Das ist wohl noch nicht ganz klar. "Das wird noch entschieden. Der Beobachtungszeitraum war auch aufgrund des schlechten Wetters zu kurz", so die die Bäder abschließend.

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