Was ist passiert?
Die Debatte rund um die Ottostraße 4 nahm bereits Anfang 2023 an Fahrt auf. Damals wurde beim Durlacher Ortschaftsrat ein Antrag zur Umnutzung des Gebäudes gestellt. Statt eines ursprünglich geplanten Hotels sollte dort nun ein Großbordell entstehen. Kritik gab es unter anderem von der Bürgerinitiative "Durlach gegen Prostitution".

Die sammelte kurzerhand rund 2.300 Unterschriften, um die Bordellpläne zu verhindern. Nach langem Hin und Her schaffte Immobilienmakler Kerem Bayrak die Bordell-Gerüchte auf einer Pressekonferenz aus der Welt. Naja, nicht ganz.
Gerüchte halten sich trotz Absage hartnäckig
Denn die Gerüchte halten sich hartnäckig, erzählt Bayrak im Gespräch mit ka-news.de. Noch immer werde er auf das Thema angesprochen. Zuletzt während der Kommunalwahl Anfang Juni. Zum Hintergrund: Bayrak kandidierte für "Team Todenhöfer".

"Es hat zwar Interesse von einem niederländischen Bordellbetreiber gegeben, aber dieses Angebot wurde nie ernsthaft in Betracht gezogen", so Bayrak. Mit dem Antrag auf Umnutzung bei dem Durlacher Ortschaftsrat wollte man lediglich mediale Aufmerksamkeit erregen und so eventuell weitere Interessenten erreichen.
Preis wurde gesenkt - Immobilie ist noch zu haben
Doch trotz all der Aufmerksamkeit durch Medien und Bürger steht das Gebäude Ende Juni 2024 immer noch leer. Laut Bayrak wohl aus wirtschaftlichen Gründen. Darum habe man sich dazu entschieden, den Preis von 4 Millionen auf 3,5 Millionen Euro zu senken. Ein Vertragsabschluss sei bislang trotzdem nicht zustande gekommen.

"Ein Interessent bekam kein grünes Licht von der Bank, einem anderen war der Kaufpreis zu hoch. Nach der Preissenkung gibt es jedoch kaum mehr wirtschaftlichen Spielraum, um noch günstiger zu werden", so Bayrak. "Am Wahrscheinlichsten ist derzeit, dass dort ein Bürocenter entstehen wird. Wenn aber ein Investor kommt und ein Hotel bauen möchte, werde ich sicher nicht nein sagen".