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Karlsruhe: Günstig, aber riskant? Dubiose Bus-Firma fährt wohl wieder SEV in Karlsruhe

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Günstig, aber riskant? Dubiose Bus-Firma fährt wohl wieder SEV in Karlsruhe

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    Der SEV der Linie 10 am 25. April 2025.
    Der SEV der Linie 10 am 25. April 2025. Foto: ka-Reporter

    ka-news.de-Leser Alfonso Fernandez Beaz war als Fahrer bei der ersten bekannten Firma des Unternehmers, "Starkenburger NB Personal und Dienstleistungs GmbH & Co. KG" angestellt gewesen. Er kenne die Busse des Inhabers, die nun erneut unter dem ebenfalls neuen Firmennamen GAV-Busverkehr in Karlsruhe unterwegs sind. "Ich finde das eine Frechheit von der VBK, mit so einem Mann wieder Geschäfte zu machen."

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    Foto: ka-Reporter

    Auf Anfrage von ka-news.de sagt ein Sprecher der VBK dazu: "Für den SEV-Verkehr (Buslinie 10) während der Sperrung der Rüppurrer Straße haben die Verkehrsbetriebe Karlsruhe das Unternehmen GAV-Busverkehr beauftragt, das bei der Ausschreibung das günstigste Angebot abgegeben und entsprechend dann auch den Zuschlag erhalten hat. Bei den Fahrzeugen dieses Unternehmens handelt sich in der Tat offenbar um die gleichen Busse, die früher auch für die Fritsch Dienstleistung GmbH im Einsatz waren. Das Unternehmen hat schon ein paar Mal in den letzten Jahren umfirmiert."

    2023/24: Steuerzahler mussten für Bus-Entsorgung aufkommen

    Das Unternehmen Fritsch Dienstleistungs GmbH wurde von der VBK im August 2023 für den SEV der Strecke zwischen dem Entenfang und der Rheinbergstraße beauftragt. Nur wenige Wochen später, wohl im September 2023, werden von der selben Firma zwei Busse in Knieligen abgestellt.

    Abgestellte Busse in Knielingen
    Abgestellte Busse in Knielingen

    Im Juli 2024 mussten diese schließlich von der Stadt abgeschleppt werden - zu Lasten der Steuerzahler. Auf Anfrage von ka-news.de erklärte damals die Stadt Karlsruhe dazu, dass mehrfache Kontaktversuche zu dem Unternehmen erfolglos blieben, auch weil sich die Geschäftsführung der Firma während der Halterermittlung mehrfach änderte. Das Ende vom Lied: Die Stadt hat die Busse abgeschleppt und blieb auf den Kosten sitzen.

    Abgestellte Busse in Knielingen
    Abgestellte Busse in Knielingen Foto: Katharina Peifer

    2021: AVG wolle Unternehmer von künftigen Vergabeverfahren ausschließen

    Zuvor habe der Inhaber des Unternehmens Fritsch Dienstleistungs GmbH wohl seine Dienstleistungen unter dem Namen "RheinBadenBus" angeboten. Im November 2021 wurde das Unternehmen für den SEV des AVG zwischen Rastatt und Karlsruhe engagiert. Ka-Reporter berichteten damals von rauchenden Fahrern, Beulen und kaputten SEV-Bussen. Die AVG erklärte daraufhin in einem Statement, das sie prüfen werde, die Firma zukünftig von weiteren Vergabeverfahren auszuschließen. Eine weitere Zusammenarbeit sei nicht beabsichtigt.

    VBK sieht keine Verantwortung für die Historie des Unternehmers

    Die VBK seien jedoch mit der bisher erbrachten Leistung des Busunternehmens GAV-Busverkehr für den aktuellen SEV sehr zufrieden.  Auch die Busse sind aus Sicht der VBK in Ordnung. Wie ein Busunternehmen nach der Erbringung des SEV-Verkehre und dem Ende des Auftrages mit seinen Fahrzeugen weiter verfährt, liege nicht im Einfluss der VBK. "Ist letztlich vergleichbar, wenn man sich als Privatperson für eine defekte Waschmaschine einen Handwerker ins Haus holt. Dieser erfüllt den Auftrag zur Zufriedenheit des Kunden und fährt dann mit seinem Auto wieder vom Hof. Wo der Handwerker danach sein Auto abstellt, liegt dann rechtlich auch nicht in der Verantwortung des Kunden", so der Sprecher.

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