Das geht aus einer Mitteilung der Stadt Karlsruhe vom 2. Mai hervor. Der Betriebsausschuss und der Vorstand der Karlsruher Bürgergemeinschaft sollen bereits die Vorschläge besprochen haben. Und auch die Ortschaftsräte sollen noch im Mai beteiligt werden.
Worum geht's?
Seit Beginn des Jahres 2024 klagen Bürger über die Müllabholung der Wertstofftonnen in Karlsruhe. Diese wurde damals neu an die Firma Knettenbrech und Gurdulic (K+G) vergeben. Hier nachzulesen: Die Chronik zum Karlsruher Müll-Chaos.
Es zeigte sich: Die Stadt habe den Begriff des Vollservice nicht konkret genug definiert und K+G begründet die voll bleibenden Tonnen mit der Einhaltung der gemeinsamen Vereinbarungen sowie den aktuellen Arbeitsschutzgesetzen. Das warf die Frage auf: Wieso halte sich das TSK nicht daran? Das TSK kündigte daraufhin an, Anfang 2025 einige Dinge ändern zu wollen.

Was gilt laut aktueller Satzung?
- Maximale Entfernung zum Müllfahrzeug: 15 Meter.
- Stufen und Steigungen: Keine Stufen, maximal 5 % Steigung.
- Klingeln: Ist nicht vorgeschrieben.
- Bereitstellung: Wenn der Standplatz nicht den Regeln entspricht, müssen die Behälter selbst an die Straße gestellt werden.
Was soll sich nun ändern?
- Maximale Entfernung: Künftig 35 Meter erlaubt.
- Stufen: Bis zu 10 Stufen sind erlaubt, 5 % Steigung bleibt.
- Klingeln: TSK soll im Vollservice an der Haustür klingeln.
- Bereitstellung: Wenn ein Standplatz nicht passt, hilft das TSK bei der Suche nach Alternativen auf Privatgrund und berät individuell.
- Wahlfreiheit: Ab 2027 können alle wählen zwischen Vollservice und Teilservice – außer in der Innenstadt, Mühlburg und Durlach.

Der Vollservice könne so laut Stadt auch weiterhin in bekanntem Umfang für 93,5 % der Standplätze ermöglicht werden. Aktuell ist die Stadt Karlsruhe in zwei Entsorgungszonen aufgeteilt. In den Stadtteilen Hohenwettersbach, Neureut, Grünwettersbach, Palmbach und Wolfartsweier gibt es einen Teilservice, in den übrigen Stadtteilen Vollservice. Diese Trennung soll abgeschafft werden. Jeder soll selbst wählen können – außer in den genannten Kernstadtgebieten.
Wer ist von den Neuerungen ausgeschlossen?
- Vier-rädrige Mülltonnen: Bleiben beim bisherigen Service.
- Innenstadt, Durlach, Mühlburg: Behalten den Vollservice ohne Änderung, wegen vieler Geschäfte und hoher Fußgängerzahlen.
- Wertstofftonnen: Diese gehören nicht zur Stadt, sondern zu den "Dualen Systemen". Deshalb gelten die neuen Regeln hier nicht automatisch. Die Stadt wolle aber anstreben, dass alle Müllarten gleich behandelt werden. Im Frühsommer 2025 soll klar sein, welche Betreiber für Karlsruhe künftig zuständig ist. Dann seien laut Stadt Gespräche über mögliche neue Vereinbarungen geplant.

Ab wann sollen die Neuerungen gelten?
Wenn der Gemeinderat zustimmt, sollen die Änderungen im Juni 2025 beginnen. Die Umsetzung sei bis Ende 2026 geplant. Gestartet werde in den Stadtteilen Waldstadt, Hagsfeld und Grötzingen.
Weitere Informationen
Ab Juni 2025 informiere das TSK regelmäßig über den Fortschritt der Umsetzung sowie die Reihenfolge der Stadtteile auf ihrer eigenen Website: team-saubereskarlsruhe.de.