Sie sind vor allem im Umfeld von das Fest in der Südweststadt in Karlsruhe zu finden: großformatige Plakate in rosa werben für ein neues Festival am Hockenheimring. Sie sind so unprofessionell befestigt, dass sie entweder kaum lesbar oder bereits schon wieder heruntergefallen sind.

Als spontane und aufsehenerregende Werbeform - sogenanntes Guerilla-Marketing - kann das kaum gesehen werden. Vielmehr scheinen die Veranstalter zu versuchen, ein potentielles Zielpublikum zu erreichen: Die Fest-Besucher. Gesehen wurden die Plakate in der Hermann-Veit-Straße und entlang der Südendschule - also den Ein und Ausfallstraßen der Fest-Besucher. Dafür spricht auch der Flug eines Zeppelins, der ebenfalls mit Werbung für das Festival am Donnerstag über das Fest-Gelände flog.
Keine Werbung - nur Müll!
Beim Fest ist man verstimmt ob der fehlenden Professionalität: Durch die schlechte Aufhängung sind die Plakate bereits wieder heruntergefallen. Zum einen muss die Verschmutzung entlang der Grünstreifen schlussendlich wieder aufgeräumt werden, zum anderen ist die Werbung nicht hübsch anzusehen oder - was ihr eigentlicher Sinn gewesen wäre - lesbar.

Ist das erlaubt?
Plakatierung im öffentlichen Raum unterliegt Regeln: Straßen sind der Öffentlichkeit gewidmet, für den Gemeingebrauch. "Das Anbringen von Plakaten ist die Nutzung einer Straße über den Gemeingebrauch hinaus", so heißt es in den kommunalen Richtlinien der Stadt Karlsruhe, die sich an Vorgaben des Landes Baden-Württemberg orientieren. Es wird eine Genehmigung - sogenannte Sondernutzungserlaubnis - vom Bauordnungsamt Karlsruhe benötigt.
Das Bauordnungsamt prüft die eingereichten Plakate und erteilt die Sondernutzungserlaubnis, jeweils einzelfallbezogen für spezielle Standorte. "Außerhalb dieser zugelassenen Werbeflächen dürfen Sie nicht plakatieren. Außerdem erhalten Sie einen Gebührenbescheid", ist in den Unterlagen zur Genehmigung von Plakaten zu lesen.

Ob eine Genehmigung für die Hockenheimring-Plakate vorliegt, war am Samstagmorgen nicht bekannt. Die genannten Faktoren von Ort und Zeit sprechen allerdings dafür, dass diese Genehmigung nicht vorliegt. Weiterhin ist in Karlsruhe nur Plakat-Ständerwerbung für nicht-kommerzielle Veranstaltungen zulässig - das wäre hier nicht der Fall.
Update, 24. Juli, 14 Uhr: Die Plakate waren nicht genehmigt!
Wie die Stadt Karlsruhe am Montagmorgen mitteilt, waren die Plakate nicht genehmigt. "Die Veranstalter wurden aufgefordert, die Schilder unverzüglich zu entfernen", so ein Sprecher. Eine Genehmigung der Plakate wäre auch im Nachhinein nicht möglich, da es sich nicht um eine Veranstaltung in Karlsruhe handelt.
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