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Karlsruhe: Lindenstraße statt Pappelallee: Politiker wollen Bäume in Hohenwettersbach retten

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Lindenstraße statt Pappelallee: Politiker wollen Bäume in Hohenwettersbach retten

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Ingo Wagner (dpa)

    Sie können bis zu 30 Metern hoch werden und kommen eigentlich aus Oberitalien: Seit den 1960er Jahren säumt eine Reihe von italienischen Pappeln die Straße zwischen dem Batzen- und dem Thomashof im Karlsruher Stadtteil Hohenwettersbach. Doch mit den gewohnten Anblick soll Schluss sein: Die Pappeln sollen gefällt und ersetzt werden.

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    Foto: Stadt Karlsruhe

    Eine Pappelallee ganz ohne Pappeln?

    So hat es das städtische Gartenbauamt entschieden. 73 der insgesamt 180 Pappeln wurden bereits gefällt und durch Winterlinden ersetzt. Weitere Fällungen sollen im kommenden Jahr folgen. Der Grund: Die Pappelallee wurde vom Gartenbauamt als stark geschädigt eingeschätzt, zahlreiche Bäume seien marode.

    Was denkbar ist, wenn Pappeln morsch wurden, zeigt ein Fall aus Hagsfeld: Im vergangen Jahr musste hier der Weg nahe der Kleingartenanlage "Kuhweide" durch die umsturzgefährdeten Bäume gesperrt werden. Anstelle der maroden Pappeln sollen künftig Winterlinden die Allee in Hohenwettersbach säumen. Kostenpunkt: 63.500 Euro, heißt in einer Stellungnahme des Gartenbauamts.

    Noch würden viele der neu gepflanzten Linden verkümmert aussehen. Die Verantwortlichen bei der Stadt sind aber optimistisch: "Das Wachstum der 2008/09 gepflanzten Linden entspricht den fachlichen Erwartungen. Wachstumsverzögerungen in der "Anwachsphase" sind nichts Außergewöhnliches. Die Bäume, der ersten Pflanzung haben sich inzwischen gut eingewöhnt und zeigen bereits einen guten Zuwachs", so das Gartenbauamt.

    SPD startet Online-Petition für den Erhalt der Pappeln

    Weniger positiv beurteilt die SPD in Hohenwettersbach die Baumfällungen in der Pappelallee. In einer Online-Petition setzen sich Karlsruher Politiker für den Erhalt der Pappelallee und der verbleibenden 70 Bäume ein. "Die Pappelallee ist ein markantes Wahrzeichen von Hohenwettersbach", begründen sie ihr Anliegen in der Petition, "sie ist Ziel vieler Naherholungssuchender, begehrtes Fotomotiv, im Logo zum 750-jährigen Ortsjubiläum enthalten."

    Ihr Befürchtung: Nach weiteren Fällungen und Nachpflanzungen mit Winterlinden könnte das landschaftsprägende Bild der Pappelallee gänzlich verloren gehen. "Die inzwischen über 50 Jahre alten Pappeln haben sowohl dem stärksten je in Karlsruhe gemessenen Orkan Lothar standgehalten, als auch den Hitzesommer 2003 und andere längere trockene Witterungsabschnitte unbeschadet überstanden. Sie haben eine Leitfunktion für die Zwergfledermäuse auf ihrer nächtlichen Jagd", erklärt die SPD Hohenwettersbach.

    Am Freitagnachmittag zählte die Petition der SPD 372 Unterstützer, davon 267 aus Karlsruhe. Damit der Betreiber der Homepage ein Statement von der Stadt zur Petition einholt, sind insgesamt 2.900 Unterschriften notwendig.

    Mehr zum Thema:

    "Auffälligste Allee in Karlsruhe": So will ein SPD-Politiker jetzt Pappeln retten

    Hohenwettersbach: Bald keine Pappeln mehr in der Pappelallee?

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