Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Leerstand in Karlsruhe: Verwaist jetzt die Lammstraße?

Karlsruhe

Leerstand in Karlsruhe: Verwaist jetzt die Lammstraße?

    • |
    • |
    Leerstand in Karlsruhe: Verwaist jetzt die Lammstraße?
    Leerstand in Karlsruhe: Verwaist jetzt die Lammstraße? Foto: Laura Wolf/ Verena Müller-Witt

    In der Kaiserstraße von Karlsruhe kämpft man seit Jahren gegen den Leerstand. Nun gähnen ein Stück weiter schon die nächsten leeren Schaufenster.

    So verschwanden in der angrenzenden Lammstraße die Commerzbank, das vegetarische Restaurant "Viva" und das Kinderbekleidungsgeschäft "Coloretti" von der Bildfläche. Bis heute stehen die Gebäude leer. 

    Was sind die Gründe für die Schließungen?

    Der Einzelhandel steckt in der Krise. Immer mehr Menschen  kaufen online ein. Steigende Betriebs- und Personalkosten erschweren es den Inhabern zusätzlich. In der Lammstraße kommt hinzu, dass viele Gebäude renovierungsbedürftig sind und sich diverse Baustellen (Technisches Rathaus, Fernwärmeausbau etc.), negativ auf die Geschäfte auswirken.

    undefined
    Foto: Laura Wolf/ Verena Müller-Witt

    Der Clou: Selbst wenn der letzte Bauarbeiter eines Tages die Straße verlässt, wird sich der Strukturwandel in der Innenstadt nicht bessern, schätzt die Stadtverwaltung. All diese Gründe führen dazu, dass Läden schließen und potentielle Nachfolger abschrecken.

    Lammstraße Karlsruhe
    Lammstraße Karlsruhe Foto: Verena Müller-Witt

    Die Viva GmbH meldete im August 2023 Insolvenz an und schloss kurz darauf das Restaurant. Bei Coloretti stand der Entschluss schon 2020 fest. Eine Mitarbeiterin versuchte noch, das Geschäft weiterzuführen. 2024 war dann endgültig Schluss.

    Leerstehende Geschäfte: Fraktionen fordern Antworten

    CDU, FDP und den Freien Wählern ist diese Entwicklung ein Dorn im Auge. "Was unternimmt die Stadt, um Geschäfte in der Innenstadt zu erhalten und zu gewinnen", wollen die Fraktionen wissen. Eine Anfrage, die die Fraktionen am 27. September schriftlich an die Stadtverwaltung richten.

    undefined
    Foto: Laura Wolf/ Verena Müller-Witt

    Die Stadt sieht primär die Eigentümer in der Verantwortung. "Die Verwaltung kann hier lediglich durch Gespräche auf einen aus ihrer Sicht sinnvollen Nutzungsmix hinwirken", heißt es in der dazugehörigen Stellungnahme.

    undefined
    Foto: Laura Wolf/ Verena Müller-Witt

    Was tut die Stadt gegen den Leerstand?

    Abhilfe schaffen soll das bundesweite Förderprojekt "Zentrale Innenstädte und Zentren". Es zielt darauf ab, den Strukturwandel in deutschen Städten zu bewältigen, indem zum Beispiel leerstehende Räume im Erdgeschoss umgenutzt werden.

    Das seit 2021 bestehende Konzept der "City-Transformation" ist darin inkludiert und wird in verschiedene Quartiere unterteilt. Die Lammstraße 7a fällt  im "erweiterten Umgriff" unter das City-Quartier "Marktplatz". Das beinhaltet auch den Rathauserweiterungsbau und das Technische Rathaus.

    undefined
    Foto: Laura Wolf/ Verena Müller-Witt

    Zudem nutze die Verwaltung die Gesuchsdatenbank "LeAn", um deutschlandweit zwischen Eigentümern und Interessenten zu vermitteln. Ein Quartiersarchitekt berate die Eigentümer dazu, wie sie ihre Immobilien zukunftsfähig gestalten können. Zum Beispiel durch neue Nutzungskonzepte oder Umbauten. 

    Was passiert jetzt in der Lammstraße?

    In die Lammstraße 9, ehemalige Commerzbank, sollen nach umfangreichen Baumaßnahmen städtische Dienststellen untergebracht werden. Das gab die die Stadt bereits vor einem Jahr auf Nachfrage der Redaktion bekannt.

    undefined
    Foto: Laura Wolf/ Verena Müller-Witt

    Die Räume von "Coloretti und Viva" wurden von den Vermietern, der Fächer GmbH, gemeinsam auf dem Markt platziert. "So entsteht die Option, die Flächen für eine gewerbliche oder gastronomische Nutzung zusammenzufassen", heißt es in einer E-Mail im August gegenüber ka-news.de. Gespräche mit Interessenten fänden zwar statt, doch ein Vertragsabschluss kam bislang nicht zustande.

    Inwiefern die Räumlichkeiten von "Coloretti" und "Viva" umgenutzt werden können, befinde sich laut Stadtverwaltung noch in der Prüfung

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden