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Karlsruhe: Langweilig oder cool? Was Praktikanten aus den Partnerstädten über Karlsruhe denken

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Langweilig oder cool? Was Praktikanten aus den Partnerstädten über Karlsruhe denken

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    Mal was trinken
    Mal was trinken Foto: Katherine Quinlan-Flatter

    Seit 1973 organisiert die Stadt Karlsruhe jeden Sommer ein Austauschprogramm für junge Leute in ihren Partner- und Projektpartnerstädten.

    Das Projekt ermöglicht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch ein Praktikum vier Wochen lang einen Einblick in die Arbeit verschiedener Karlsruher Ämter zu gewinnen, an sozialen und kulturellen Events teilzunehmen und das Leben im Ausland mit jungen Menschen aus anderen Ländern zu erleben.

    Sechs Partnerstädte und vier Projektpartnerstädte, um Menschen zu verbinden

    Zwischen 1955 und 1992 hat Karlsruhe Partnerschaften mit fünf Städten aufgebaut: Nancy, Nottingham, Halle, Krasnodar und Temeswar. Letztes Jahr kam Winnyzja in der Ukraine dazu. Die Projektpartnerschaften mit Rijeka, Sakarya und Van in Kroatien und der Türkei, als auch Suseong-gu in Südkorea, die zwischen 2011 und 2023 etabliert wurden, basieren auf Kooperationen in bestimmten Bereichen. Alle Städte sind jedoch mit Karlsruhe politisch und gesellschaftlich verbunden.

    Auf dem Marktplatz
    Auf dem Marktplatz Foto: Katherine Qinlan-Flatter

    Hauptziele der Stadt Karlsruhe sind es, Menschen verschiedener Kulturen zusammen zu bringen und die Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinaus zu fördern. Im Hinblick auf die aktuellen weltweiten Konflikte möchte die Stadt internationale Kontakte ausweiten und Netzwerke ausbauen.

    Dieses Jahr wurden 15 junge Leute aus Halle, Nancy, Nottingham, Lublin, Rijeka, Suseong-gu, Temeswar und Winnyzja zwischen dem 5. und 30. August Praktika an Dienststellen der Stadt Karlsruhe und beim GEDOK Künstlerinnenforum angeboten. Neben ihrer Arbeit wird auch ein spannendes Freizeitprogramm organisiert.

    Impressionen der Südkoreanerinnen: "Karlsruhe ist really chill!"

    Jeewon Choi und Nayeon Kim stammen aus dem Bezirk Suseong-gu in Daegu, der drittgrößten Stadt Südkoreas und Karlsruhes jüngster Partnerstadt. Nayeon studiert Germanistik und Literatur und hat das erste Studienjahr bereits abgeschlossen. Über ihren Hochschullehrer hat sie von dem Sommerpraktikum-Programm erfahren und begrüßt die Gelegenheit, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Letztes Jahr hat sie einen Sprachkurs in Deutsch an der Universität Leipzig abgelegt.

    Jeewon Choi und Nayeon Kim
    Jeewon Choi und Nayeon Kim Foto: Katherine Qinlan-Flatter

    Nayeons Arbeitsstelle ist beim Gartenbauamt – dies umfasst die Arbeit mit der Stadtgärtnerei, wie Baumpflege und Baumkontrolle, als auch Prüfungen, um festzustellen, ob Bäume entfernt werden oder bleiben dürfen. Die Praktikantin war auch schon kreativ tätig und hat dabei Videos gedreht.

    Sie ist zum dritten Mal in Deutschland und reist an den Wochenenden zu Freunden in anderen Städten. Karlsruhe ist jedoch eine schöne, ruhige Stadt, meint sie, mit einer großzügigen, angenehmen Architektur und vielen grünen Anlagen, wie den Botanischen Garten. Ihre Erfahrungen mit den Karlsruhern ist sehr positiv – alles ist "really chill", sagt Nayeon.

    GEDOK-Webseite demnächst auf Koreanisch

    Jeewon Choi studiert in ihrem Heimatland Sozialwissenschaften und Germanistik und wurde von ihrem Professor für das Programm empfohlen. Jeewon besucht Deutschland jetzt zum zweiten Mal – vor zwei Jahren hat sie an einem Austauschprogramm in Würzburg teilgenommen und dort einen Sprachkurs absolviert. Diesmal arbeitet sie im GEDOK Künstlerinnenforum, wo sie aktuell die Webseite vom Deutschen ins Koreanische übersetzt. Karlsruhe mag sie auch sehr – "freundliche Leute und eine sehr angenehme Atmosphäre", sagt Jeewon.

    Die Gruppe vor dem Bundesgerichtshof
    Die Gruppe vor dem Bundesgerichtshof Foto: Katherine Qinlan-Flatter

    Als begeisterter Baseball- und Basketballfan möchte Jeewon nach ihrem Studium in der Sportbranche arbeiten. Nayeon andererseits weiß noch nicht, was sie in Zukunft machen möchte – sondern will erst mal einfach verschiedenes ausprobieren, bis sie ihren idealen Beruf gefunden hat.

    Beide Mädchen genießen die Aktivitäten, die abends nach der Arbeit angeboten werden. Highlights waren bis jetzt der Besuch bei der Brauerei Hoepfner und der Sonnenuntergang vom Turm der Stadtkirche aus.

    Karlsruhe: "Alle Vorteile einer Großstadt aber noch überschaubar"

    Orla Lyons aus UK studiert Französisch und Deutsch an der Universität Nottingham. Daher begrüßte sie die Chance, während ihres Auslandsjahres in Deutschland arbeiten zu können, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Bei der Stadt Karlsruhe arbeitet sie als Praktikantin in der Stabsstelle Außenbeziehungen und Strategisches Marketing.

    Abigail Eden und Orla Lyons
    Abigail Eden und Orla Lyons Foto: Katherine Qinlan-Flatter

    Aktuell verfasst sie einen Bericht über die neue Art von Tourismus, die junge Leute bevorzugen – "heute interessieren sich viele weniger für die Sehenswürdigkeiten als für das, was die Einheimischen tun", erklärt Orla. Sie schaut sich auch die Webseiten anderer Städte an und gibt Feedback, wie man die Webseite der Fächerstadt interessanter gestalten könnte. Orla gehört zu der Zielgruppe der Marketingabteilung, die untersucht, wie junge Menschen auf die Marke Karlsruhe reagieren.

    Die Studentin besuchte bereits Berlin und die Pfalz, arbeitet jedoch jetzt zum ersten Mal in Deutschland. "Karlsruhe hat alle Vorteile einer Großstadt, ist aber noch von der Größe überschaubar und sehr naturverbunden", meint sie. Der Besuch bei Hoepfner war auch ein Highlight für Orla, als auch ein Ausflug nach Ettlingen. Ihr Traum wäre es, in Deutschland zu arbeiten, vorzugsweise bei einem internationalen Mode- und Lifestyle-Magazin.

    "Ettlingen erinnert mich an Weimar"

    Abigail Eden aus UK studiert ebenfalls Deutsch an der Universität Nottingham. In Karlsruhe arbeitet sie als Praktikantin beim Stadtjugendausschuss in der Weststadt. Dabei muss sie auch teilweise außerhalb vom Büro arbeiten, wie neulich zwei Tage beim "Camp der Tausend Möglichkeiten", wo sie Kindern geholfen hat, Fischer-Technik-Modelle zusammenzubauen. "Da ich Lehrerin werden möchte war es eine sehr gute praktische Erfahrung", sagt Abigail.

    Bei Höpfner
    Bei Höpfner Foto: Katherine Qinlan-Flatter

    Abigail hat Berlin bereits als Touristin besucht und studierte zwei Semester lang Germanistik an der Universität Jena, wo sie ihre Deutschkenntnisse verbesserte. Als begeisterte Vogelbeobachterin schätzt sie die Grünflächen der Fächerstadt und die Natur sehr, auch der Sonnenuntergang vom Kirchturm hat ihr gut gefallen. Der Ausflug nach Ettlingen war ein Hit: "Ettlingen ist eine sehr schöne Stadt, die mich an Weimar erinnert", sagt sie. "Die Stadt hat viel Kultur zu bieten".

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