Nachdem der nur einen Meter von der Eingangstür entfernte Bauzaun der Kombilösungsbaustelle den Zugang zum Geschäft erschwert, hatte ein Ladeninhaber in der Kaiserstraße offenbar die Nase voll: "Hiermit möchte ich alle Mitarbeiter der Kasig darüber informieren, dass Sie in meinem Geschäft absolutes Hausverbot haben, da Sie unseren täglichen Betriebsablauf stören", teilt er deshalb auf einem Plakat mit. Auch umliegende Geschäfte hatten sich kurzfristig an der Aktion beteiligt - wie viele andere Einzelhändler in Karlsruhe sind sie frustriert.
SPD-Fraktion reagiert auf ka-news-Bericht
Nun reagiert die SPD-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat auf den ka-news-Bericht: Sie fordert eine Informationsoffensive der Stadtverwaltung beim Thema Baustellen. "Die Stadt muss bei der Information der Bürger noch eine Schippe drauflegen. Es braucht Anstrengungen auf breiter Front, um die Belastungen der Menschen durch die vielen Baustellen so erträglich wie möglich zu machen", sagt SPD-Fraktionschefin Doris Baitinger. In einem Gemeinderats-Antrag schlägt die SPD deshalb jetzt ein ganzes Bündel von Maßnahmen vor. So wollen die Sozialdemokraten eine "Baustellen-App" für Smartphones, die aktuelle Infos über Baustellen und Umleitungsstrecken liefert. Auch über Twitter und Facebook soll die Stadt Neuigkeiten zu den Verkehrsteilnehmer fließen lassen.
Außerdem drängt die Fraktion darauf, dass die Stadt Erfolge und abgeschlossene Baufortschritte stärker als bisher öffentlich bekannt gibt: "Es gibt positive Baufortschritte und diese müssen auch nach außen getragen werden", fordert Stadtrat Michael Zeh. Gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen mit Anwohnern und anliegenden Gewerbebetrieben könnten darüber hinaus auf erfolgreich beendete Bauabschnitte aufmerksam machen. "Dies könnte nicht nur dem Einzelhandel helfen, sondern auch zu einer positiven Grundstimmung in der Stadt beitragen", so Stadträtin Angela Geiger.
Auch den durch die Baustellen gestressten Bus- und Bahnfahrern des KVV will die SPD-Fraktion helfen: "Die KVV-Kunden ertragen mit großer Geduld die vielen Umleitungen und Baustellen. Es ist an der Zeit, dass siemehr als nur eine Brezel als Dankeschön bekommen", findet Stadtrat Hans Pfalzgraf. Vergünstigte Aktionstickets in der Vorweihnachtszeit seien da ein deutlich attraktiveres Angebot. Genau wie ein Gepäckservice für die Nutzer an den Samstagen vor Weihnachten: "Das wäre nicht nur eine kleine Aufmerksamkeit für die treuen KVV-Kunden, sondern auch eine Hilfe für den Handel in der Stadt", findet Doris Baitinger.
Damit aber nicht genug: Die Stadtverwaltung könnte nach Auffassung der SPD auch dem "Karlsruher" wieder etwas mehr Berühmheit verschaffen. Denn das Mobilitäts-Bonussystem beinhaltet auch Vergünstigungen für den öffentlichen Nahverkehr. Zudem sollen alle Baustellen und Umleitungen ausreichend ausgeschildert sein - spezielle veränderte Fahrspuren sollten rechtzeitig markiert werden.
Alle weiteren Informationen zur Kombilösung finden Sie im Dossier von ka-news.