Am Freitag waren 30.816 Menschen in Baden-Württemberg mit dem Corona-Virus infiziert - im Vergleich zur Vorwoche sind die Zahlen damit um 9.170 Fälle gesunken. Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ist die Entwicklung ähnlich: Waren am 25. März noch 2.109 Menschen im Stadtkreis (2.178 im Landkreis) corona-positiv, so waren es am Freitag "nur" noch 1.655 (1.729 im Landkreis).
Inzidenzen in Baden-Württemberg sinken langsam
Die gute Nachricht ist also: Die Inzidenzen sinken aktuell - dennoch bleibt die Anzahl der Neuinfektionen aufgrund von Omikron immer noch auf einem hohen Niveau. Das, so erklärt Martin Bentz, Direktor der Medizinischen Klinik III, spürt auch das Städtische Klinikum Karlsruhe.
"16 Intensivpatienten gibt es aktuell im Stadt- und Landkreis Karlsruhe, neun davon allein im Klinikum", sagt er bei einer Pressekonferenz am Freitag. 38 Patienten liegen derzeit auf den Covid-Normalstationen, im Landkreis sind es insgesamt 121.
Fehlende Mitarbeiter und volle Corona-Stationen belasten Klinikum
Das Problem: Rund zwei Drittel dieser Patienten kamen ursprünglich nicht wegen einer Corona-Infektion ins Klinikum: "Auf der Intensivstation sind in der vergangenen Woche 13 Prozent der Patienten aufgrund von Covid-19 aufgenommen worden. Knapp 87 Prozent hatten es als Begleiterkrankung. Das bedeutet für uns eine große Arbeitsbelastung, die viele Mitarbeiter bindet", so Bentz.
Hinzu kommen Ausfälle und Quarantäne-Anordnungen unter den Klinik-Angestellten. Aus diesem Grund sei laut Sandra Lehnert, Stellvertretende Pflegedirektorin im Klinikum Karlsruhe, aus personeller Sicht aktuell noch keine Rückkehr zum Normalbetrieb denkbar.
Freedom Day "hoffentlich auch irgendwann in Gesundheitseinrichtungen"
Dass mit dem Freedom Day ab Sonntag, 3. April, nahezu alle Corona-Maßnahmen im Land abgeschafft werden, könnte die angespannte Situation im Klinikbetrieb nicht unbedingt verbessern. "Die Zeit, in der wir den Bürgern die Maßnahmen vorschreiben müssen, ist vorbei. Jeder darf sich wieder selbst informieren und die Vorgehensweise wählen, die er für richtig hält", sagt dazu Klinikdirektor Martin Bentz.
Aus medizinischer Sicht allerdings sei weiterhin geboten, die Regeln zu beachten. "Es gibt auch kein Gesetz, dass Sie beim Sprung aus einem Flugzeug einen Fallschirm tragen müssen. Um der Gesundheit Willen würde es dennoch jeder tun", so Bentz. Daher wolle auch das Klinikum vorerst bis Ostern an seiner aktuellen Besucherregelung festhalten und auch die bekannten Hygiene-, Masken- und Testregeln weiterhin durchsetzen.
"Es könnte dadurch passieren, dass sich außerhalb des Krankenhauses in Zukunft eine ganz andere Kultur entwickelt", meint Bentz. Es sei seiner Ansicht nach allerdings richtig, dass dieser erste Schritt in Richtung Normalität zuerst fernab der Gesundheitseinrichtungen stattfindet - "aber dann hoffentlich auch irgendwann dort".
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