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Karlsruhe: Kitas in Karlsruhe: Knapp 3.000 Plätze bis Ende 2013

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Kitas in Karlsruhe: Knapp 3.000 Plätze bis Ende 2013

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Uli Deck / Archiv

    In Deutschland läuft der Countdown: Seit Monaten rödeln Städte und Kommunen, um jungen Eltern mehr Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen. Denn wer ab 1. August keinen Kitaplatz für sein ein- bis dreijähriges Kind bekommt, kann theoretisch klagen.

    45 Prozent bis Ende 2014

    Von oben drückt nämlich der neue Rechtsanspruch - auch Karlsruhe hat sein Betreuungsangebot deshalb inzwischen auf eine ansehnliche Quote ausgebaut. "Wir liegen bei 38,8 Prozent bis Ende 2013", erläutert eine Sprecherin der Stadt. Dies entspreche 2.944 Betreuungsplätzen. Bis Ende 2014 soll es dann für etwa 44 Prozent aller Kleinkinder einen Platz geben. Dafür sorgt auch das Programm "600plus", das der Gemeinderat im März verabschiedet hat.

    Die Stadt Karlsruhe hatte bereits im Frühjahr 2012 eine Umfrage bei Eltern gestartet, an der sich etwa die Hälfte aller Betroffenen beteiligt haben. Danach meldeten 46 Prozent Betreuungsbedarf an. Bürgermeister Martin Lenz ging noch vor einem Jahr sogar davon aus, dass etwa 70 Prozent aller Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz brauchen werden - das wären beinahe doppelt so viele, wie Karlsruhe derzeit zur Verfügung stellen kann. Doch nach Angaben der Stadt deckt man mit 38,8 Prozent trotzdem mehr oder weniger den Bedarf - zumindest gebe es keine negativen Rückmeldungen.

    "Wir gehen aktuell eher davon aus, dass selbst 46 Prozent eine eher optimistische Prognose ist", Josef Seekircher, Leiter der Sozial- und Jugendbehörde der Stadt Karlsruhe. Viele Eltern hätten ihre Kinder zwar angemeldet, nähmen den Platz jedoch nicht oder nicht sofort in Anspruch. Aus diesem Grund rechne man auch nicht mit Klagen verärgerter Eltern.

    "Rechnen nicht mit Klagen"

    "Eine Klage wäre ein großer Aufwand mit einem kleinen Ergebnis", so Seekircher. Denn der Anspruch bestehe nur für vier Stunden pro Tag an fünf Tagen die Woche. Dies decke nicht einmal einen Halbtagesjob der Eltern ab. Ganztagesplätze oder gar Wunschplätze seien nicht einklagbar. Biete man dann klagenden Eltern aus Neureut einen Platz in Durlach an, hätte die Klage auch für die Eltern wenig Sinn gemacht. "Wir rechnen eher nicht mit solchen Fällen, außerdem haben wir den Eindruck, dass die Lage recht entspannt ist", so Seekircher.

    Der Leiter der Sozialbehörde erinnert sich auch daran, als in den 90er Jahren der Rechtsanspruch für eine Betreuung ab drei Jahren eingeführt wurde. "Damals haben wir keine Klagen bekommen, es hat sich einfach nach und nach eingespielt." Vor allem aber gebe es derzeit noch fast 30 freie Plätze in der Kindertagespflege, die allen Suchenden angeboten würden. Dabei werden die Kinder von Tagesmüttern betreut, die Kosten sind denen der Kindertagesstätten in etwa gleich. Übrigens: Mit Stand Ende März gibt es in Karlsruhe auch 97 männliche Erzieher.

    Insgesamt ist man in Karlsruhe stolz darauf, was man durch den Ausbau bislang erreicht hat. "In den letzten zehn Jahren haben wir die Anzahl der Betreuungsplätze etwa verzehnfacht", so Seekircher.

    Baden-Württemberg hat insgesamt beim Ausbau der Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren stark aufgeholt - aber die angepeilte Quote von 37 Prozent zum 1. August wird verfehlt. Im kommenden Jahr werde aber für gut jedes dritte Kleinkind ein Platz bereitstehen, versprach Staatssekretärin Marion von Wartenberg (SPD) am Montag in Stuttgart. Dann soll es 100.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige geben. Aktuell werde eine Quote von 25 Prozent erreicht, weitere 30.000 Plätze seien aber in Bau oder in Planung. Mit Blick auf den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für ein- bis dreijährige Kinder vom 1. August an sei der Südwesten "auf einem guten Weg".

    In Kirchheim unter Teck hat am Montag die erste 24-Stunden-Kindertagesstätte im Land eröffnet. Zwar startet "Topkids" nicht sofort mit dem Programm rund um die Uhr - derzeit gibt es Betreuung von 6 bis 19.30 Uhr. Ab 2014 können die Kids dann bis 20.30 Uhr bleiben und bei Bedarf übernachten. Wir wollen deshalb heute von Ihnen wissen: Ist das auch ein Modell für Karlsruhe? Stimmen Sie ab!

    Siehe auch:

    Wenige Kitas, kaum Erzieher: Karlsruhe gibt Gas bei Kinderbetreuung

    Kinderbetreuung in Karlsruhe: Droht der Kita-Kollaps?

    Kinderbetreuung in Karlsruhe: "Zeit ist reif für Tagesmütter"

    Zahlen des Bundesfamilienministeriums

    Tagesbetreuungsausbaugesetz

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