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Karlsruhe: Kinderarmut und fehlende Kita-Plätze: Liebe Bundestags-Kandidaten, was tut ihr für junge Familien?

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Kinderarmut und fehlende Kita-Plätze: Liebe Bundestags-Kandidaten, was tut ihr für junge Familien?

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    Im Endspurt des Bundestagswahlkampfes stehen ka-news.de alle Karlsruher Direktkandidaten in 15 Fragen Rede und Antwort.
    Im Endspurt des Bundestagswahlkampfes stehen ka-news.de alle Karlsruher Direktkandidaten in 15 Fragen Rede und Antwort. Foto: pixabay.com © clarreich

    "Kinder von heute sind die Wähler von morgen", so lautet der altbekannte Spruch. Doch nicht immer werden die Kleinsten in der Gesellschaft so gerecht behandelt, wie es eigentlich sein sollte - Kinderarmut, wenige Kita-Plätze oder familien-unfreundliche Arbeitsplätze sind da nur einige Beispiele. Wie möchten die Karlsruher Bundestags-Kandidaten Familien mit kleinen Kindern stärken?

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    • Ingo Wellenreuther (CDU) Für mich ist klar: wir brauchen familiengerechte Arbeitsplätze und keine arbeitsplatzgerechten Familien. Deshalb werde ich mich in der kommenden Legislaturperiode dafür einsetzen, dass wir Familien mit Kindern finanziell entlasten, beispielsweise durch den Wegfall der Grunderwerbssteuer beim Erwerbe der ersten eigenen vier Wände. Außerdem trete ich für eine Ausweitung des Elterngeldes und eine Erhöhung des Kinderfreibetrages ein. Vor Ort sind ausreichend Kita-Plätze mit durchgängigen Öffnungszeiten wichtig.
    • Parsa Marvi (SPD) Wir müssen den Rechtsanspruch auf Ganztagsschulen mit der notwendigen Infrastruktur ausstatten. Der Kita-Ausbau muss weiter dynamisch vorangehen, wir brauchen bessere Bezahlung für Erzieher und eine Entlastung von Eltern bei den Kita-Beiträgen. Damit Kinder weniger materielle Not leiden aus Familien mit kleineren Einkommen wollen wir eine Kindergrundsicherung einführen, die mehr Beteiligung ermöglicht und zu deutlich höheren materiellen Leistungen für Familien beiträgt.
    • Marc Bernhard (AfD) Dem familienfeindlichen Zeitgeist ist eine positive, familienfreundliche Sozialpolitik entgegenzustellen (Sicherung der Institution Familie). So setze ich mich z.B. für die Einführung eines steuerlichen Familien-Splitting, die Anhebung des Kinderfreibetrages und eine vollständige steuerliche Absetzbarkeit von Erziehungs- und kinderbezogenen Ausgaben ein. Zudem ist auch ein Lasten-Ausgleich bei der Geburt eines jeden Kindes im Rahmen der Rentenversicherung (zum Beispiel eine Rückzahlung entrichteter Rentenbeiträge in Höhe von 20.000 Euro oder Entlastung zukünftiger Beiträge) und die Einführung eines Betreuungsgeldes als Lohnersatzleistung für Eltern und Großeltern in den ersten drei Jahren (Basis: durchschnittlicher Nettolohn) dringend notwendig.
    • Michael Theurer (FDP) Wir wollen Familien stärken und Kinder fördern. Dazu gehört etwa, dass wir Betriebskindergärten auch steuerlich fördern, den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung auch in der Praxis und perspektivisch ab dem Ende des Mutterschutzes garantieren, die Betreuungszeiten flexibilisieren, den Rechtsanspruch auf Partnermonate verlängern und die steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten verbessern. Um für wirklich alle Kinder beste Startchancen ins Leben zu garantieren, wollen wir ein Kinderchancengeld einführen.
    • Michel Brandt (Die Linke) Dass es in Deutschland Kinderarmut gibt, ist ein Skandal. Linke Familienpolitik will das überwinden und allen Menschen ein gutes, planbares Leben ohne Zukunftsangst ermöglichen – für alle Familienformen, unabhängig der Herkunft, sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität. Gute Löhne und familienfreundliche Beschäftigung sind ebenso wichtig, wie kostenfreie Kitas und Bildung und eine Erhöhung des Kindergelds auf 328 Euro. Aber auch von unseren Plänen zur Umgestaltung der Wohn-, Gesundheits-, Steuer-, Sozial- und Mietenpolitik profitieren Kinder mit am meisten.
    • Zoe Mayer (Grüne) Besonders wichtig ist für alle Familien, dass ihre Kinder die gleichen Chancen bekommen und ihre Zukunft nicht von ihrer sozialen Herkunft bestimmt wird. Dafür brauchen Kinder eine Lebensphasen-orientierte Förderung. Diese beginnt schon mit der kompetenten Beratung werdender Eltern in allen Belangen, geht über flächendeckende Kitas, die nicht nur verwahren, sondern fördern über verbesserte Möglichkeiten für Eltern, ihre Kinder aktiv zu begleiten, zum Beispiel durch flexible mit ausgeweiteten Elternzeiten, und führt bis in die Berufsausbildung durch ein generalüberholtes BAföG.
    • Klaus-Jürgen Raphael (Bündnis C) Erziehungsgehalt anstatt Kita-Subventionen. Familiengerechte Arbeitszeiten fördern, statt 24/7 Fremdbetreuung. Sozialpolitische Kompetenzen an Familienverbände und Genossenschaften geben, um die staatlichen Sozialausgaben zu senken.
    • Martin Buchfink (die Basis) Schulen, Kitas und Sportvereine müssen geöffnet bleiben. Der von der Politik aufgebaute Impfdruck auf Familien mit Kindern muss sofort beendet werden. Familien brauchen Zeit miteinander, um stabile Bindungen zu ermöglichen. Es müssen daher Lösungen gesucht werden, um Arbeit und Familie besser miteinander vereinbaren zu können.
    • Daniel Barth (Die Partei) Ich will die globale Erderwärmung auf unter 1,5 Grad halten, besser kann man kein Kind fördern, bringt ja auch nichts, wenn Kinder wählen dürfen, wir aber schon alles kaputt gemacht haben.
    • Bernd Barutta (Freie Wähler) Im Familienleben zeigt sich besonders im täglichen Leben die Diskrepanz zwischen wohlhabenden Bürgern und Menschen am unteren Ende der Lohnskala oder bei Arbeitslosen. Familienunterstützung muss zielgerichtet geleistet werden. Es darf nicht sein, dass Kinder hungrig in die Schule gehen oder am sozialen Leben nicht teilnehmen können. Der zweite Aspekt betrifft die Vereinbarkeit von Beruf und Kindererziehung, dies ist vor allem bei Alleinerziehenden. Beruf und Kindererziehung müssen besser durch verlängerte Kitazeiten, Nachmittagsbetreuung der Kinder in den Schulen bis in die Abendstunden etc. erreicht werden.
    • Markus Schmoll (KlimalisteBW) Das Wichtigste für die Kinder ist der Erhalt ihrer Lebensgrundlagen Artenvielfalt und stabiles Klima, dazu habe ich mich bereits bei Frage drei geäußert. Generell ziehe ich, wo unbürokratisch möglich, Direktleistungen an die Kinder Geldleistungen an die Eltern vor, z.B. kostenloses Mittagessen in der Schule, Übernahme der Kosten für Schulausflüge, Ermöglichung des Kitabesuchs unabhängig von der finanziellen Situation der Eltern. Die kostenlose Mitnahme von Kindern im Nahverkehr möchte ich erhalten, kostenlose Mitgliedschaft in einem Sportverein ihrer Wahl ermöglichen.
    • Jonas Dachner (MLPD) Jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf und diese Tatsache ist ein Spiegel der Prioritäten unserer Gesellschaft. Die Familien werden mit Mindestlöhnen abgespeist, Familien und Schüler waren und sind die größten Leidtragenden der Pandemie. Notwendig sind Lohnnachschläge, die höher sind als die Inflation, Wechselunterricht und -betreuung in kleinen Gruppen in Präsenz und vielseitige Kultur-, Sport und Freizeitangebote mit ausreichenden Hygienekonzepten. In unserer Kinderorganisation Rotfüchse, die ich unterstütze, lernen die Kinder, dass sie diese Welt verändern können und für ihre Zukunft kämpfen müssen. Das ist für mich ein zentrales Anliegen.
    • Dr. Franz-Josef Behr (ÖDP)
      Die Antwort zu dieser Frage blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Sollte sie nachgereicht werden, wird sie hier ergänzt.
    • Dr. Andreas Schäfer (Partei der Humanisten) Wir wollen die UN-Kinderrechte konsequent umsetzen: Das Wohlergehen der Kinder steht im Mittelpunkt unserer Familienpolitik und hat im Zweifel auch Vorrang vor den Interessen der Eltern. Kinder- und Familienförderungen wollen wir dabei auf alle Elternhäuser gleichmäßig verteilen und insgesamt so anpassen, dass die Bedürfnisse der Kinder auf allen Seiten ohne Existenzsorgen erfüllbar sind. Bildung befähigt Menschen dazu, ihr volles Potential zu entfalten und das Leben nach eigenen Wünschen zu gestalten. Gute Bildung bedeutet Chancengleichheit. Staatlich geförderte Bildung sollte daher weitestgehend kostenlos sein. 
    • Dr. Tassi Giannikopoulos (Volt) Ehegattensplitting abschaffen, Kinderfreibetrag und das Kindergeld weiter anheben.

    Sie haben mehr Fragen zu den einzelnen Kandidaten? Dann klicken Sie sich durch unsere ausführlichen Steckbriefe und lernen Sie die Karlsruher Bewerber von ihrer privaten Seite kennen.

    ka-news.de-Hintergrund

    Von Dienstag bis Samstag, 21. bis 25. September, wird ka-news.de jeden Tag drei Artikel mit den Antworten der Kandidaten zu insgesamt 15 Fragen veröffentlichen:

    Die Reihenfolge der vorgestellten Kandidaten orientiert sich bei den großen Parteien an ihrer Sitzverteilung im Bundestag: CDU, SPD, AfD, FDP, Linke, Grüne. Anschließend geht es mit den kleineren Parteien in alphabetischer Reihenfolge weiter: Bündnis C, dieBasis, Die Partei, Freie Wähler, KlimalisteBW, MLPD, ÖDP, Partei der Humanisten, Volt.

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