Die Mobilität befindet sich im Wandel: Der Trend geht immer mehr hin zum Antrieb aus erneuerbaren Energien. Doch damit ist es für viele unserer Karlsruher Bundestags-Kandidaten nicht getan. Bahnausbau und eine Reduzierung des Individualverkehrs sind nur zwei von vielen Punkten, die ihnen zum Teil ebenfalls wichtig sind. Doch wo muss in Zukunft der Fokus in Sachen Mobilität liegen?
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Ingo Wellenreuther (CDU)
Ingo Wellenreuther ist Direktkandidat der CDU. | Bild: Tobias Koch
Um Deutschland zu einem klimaneutralen Industrieland zu entwickeln, müssen wir vor allem die Automobilindustrie bei ihrem Transformationsprozess von Verbrennermotoren auf emissionsfreie Mobilität unterstützen.
Wir setzen dabei neben der Elektromobilität auch auf synthetische Kraftstoffe und grünen Wasserstoff. Um die E-Mobilität für möglichst viele Menschen attraktiv zu machen, muss die Ladeinfrastruktur flächendeckend viel schneller ausgebaut werden. -
Parsa Marvi (SPD)
Parsa Marvi, Direktkandidat der SPD Karlsruhe. | Bild: SPD Karlsruhe
Wir werden die Verkehrswende voranbringen und bis 2030 das modernste und klimafreundlichste Mobilitätssystem Europas aufbauen. Das ist eine gesamtstaatliche Aufgabe, zu der die Bundesregierung ihren Beitrag leisten wird, die aber auch Länder und Kommunen in die Pflicht nimmt.
Unser Ziel ist eine Mobilitätsgarantie: Jeder Bürger – in der Stadt und auf dem Land – soll einen wohnortnahen Anschluss an den öffentlichen Verkehr haben. Dazu nutzen wir die Möglichkeiten der Digitalisierung: mit neuen Mobilitätsdienstleistungen, die vernetzte Mobilitätsangebote auf digitalen Plattformen nutzbar machen. Modelle wie das 365-Euro-Ticket oder Modellprojekte für einen ticketfreien Nahverkehr unterstützen wir. -
Marc Bernhard (AfD)
Marc Bernhard. | Bild: Marc Bernhard MdB
Wandel entsteht durch Innovation. Was wir in Deutschland erleben ist aber ein ideologisch forcierter Strukturbruch; die politische erzwungene Verteufelung der Automobilbranche vernichtet jeden zweiten Arbeitsplatz.
Investitionen müssen immer unter der Prämisse der Technologieoffenheit erfolgen. Mit umweltfreundlichem C.A.R.E-Diesel könnte man Rohstoffe recyceln und sofort 65 Prozent des CO2-Ausstoßes einsparen. -
Michael Theurer (FDP)
Michael Theurer ist Direktkandidat der FDP. | Bild: Theurer
Die bisherige Bundesregierung hat durch die Bank einen viel zu geringen Fokus auf Investitionen gelegt. Die Reformdividende nach den Agenda-Reformen und vier Jahren Schwarz-Gelb wurde in den letzten acht Jahren nahezu ausschließlich für Wahlgeschenke und Konsumausgaben verfrühstückt.
Es gibt in nahezu allen Bereichen einen riesigen Nachholbedarf, dem durch stärkere Anreize für private Investitionen und einen klaren Kurswechsel in den öffentlichen Haushalten begegnet werden muss. -
Michel Brandt (Die Linke)
Michel Brandt | Bild: Felix Grünschloss
Wir wollen bezahlbare und klimafreundliche Mobilität für alle, also keine Subventionen für klimaschädlichen Verkehr. Wir müssen weg vom klimaschädlichen Individualverkehr hin zu Förderung von Bus-, Bahn-, Fahrrad- und Fußverkehr. Freie Fahrt für freie Bürger bedeutet für uns: kostenfreier ÖPNV. Die Bahn wollen wir am Gemeinwohl und ökologisch ausrichten, der Schienenverkehr soll öffentlich organisiert werden und Güterverkehr wieder auf die Bahn. Wir wollen mit einem Reaktivierungsprogramm stillgelegte Bahnstrecken wieder aufbauen, denn Mobilität mit der Bahn muss auch im ländlichen Raum möglich sein. -
Zoe Mayer (Grüne)
Bild: Grüne Karlsruhe
Den größten Hebel der Verkehrswende sehe ich im Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, vor allem der Bahn. Für kurze Strecken sind der Ausbau von Fahrradstraßen und attraktive Fußwege unabdingbar. Dort wo das Auto nicht ersetzt werden kann brauchen wir einen schnellen Umstieg auf regenerative Antriebe. -
Klaus-Jürgen Raphael (Bündnis C)
Klaus-Jürgen Raphael | Bild: ps
Bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel bzw. Fahrrad im Nahverkehr könnte steuerlich belohnt werden. Auch hierbei können Unternehmen bei Anbieten eines Jobfahrrades ebenso Unterstützung erlangen. Nutzung von Leitsystemen, um Staus in den Innenstädten und auf Autobahnen zu vermeiden. -
Martin Buchfink (dieBasis)
Martin Buchfink | Bild: ps
Der ÖPNV sollte ausgebaut werden. Eine Entflechtung von motorisiertem und nicht motorisiertem Verkehr erscheint sinnvoll. -
Daniel Barth (Die Partei)
Daniel Barth | Bild: ps
Fahrräder, Pedelecs, Rikschas, Lastenräder, E-Lastenräder und ganz wichtig: Die Öffis. Parallel muss Schwarzfahren bezahlbar bleiben und das ÖPNV Netz durch Seilbahnen erweitert werden. Individualverkehr, bis auf das in der Nähe von Daheim wäre pfuii, wenn wir ein Öffi-Netz in sehr guter Die PARTEI Qualität hätten! -
Bernd Barutta (Freie Wähler)
Bernd Barutta | Bild: ps
Die größte Priorität ist, so schnell wie möglich so viel elektrische Energie (und damit auch Wasserstoff oder E-Fuels) klimaneutral zu produzieren, damit umweltfreundliche Verkehrsmittel in Deutschland auf den Straßen, auf der Schiene und in der Luft unterwegs sind – und darüber hinaus unsere gesamte Industrie klimaneutral produzieren zu lassen. Also: Massiv Windkraft, Photovoltaik, Speicherkapazitäten und weitere national und international ausbauen. Regenerative Energie ist nicht alles, aber ohne regenerative Energie ist alles nichts. -
Markus Schmoll (KlimalisteBW)
Markus Schmoll | Bild: ps
Es muss vor allem in Infrastruktur für den Rad-, Fuß-, Bus- und Bahnverkehr investiert werden, wenn wir eine lebenswerte Zukunft wollen, müssen wir sehr viel Autoverkehr ersetzen.
In Nischenanwendungen wird es noch länger PKW geben, in Großstädten aber nur noch in Spezialfällen wie bei mobilitätseingeschränkten Personen, diese werden überwiegend batterieelektrisch sein, Wasserstoff und E-Fuels werden voraussichtlich einen sehr geringen Anteil im Personenverkehr haben. Was definitiv beendet werden muss sind Investitionen in Flughäfen, neue Autobahnen und Fernstraßen. -
Jonas Dachner (MLPD)
Jonas Dachner | Bild: ps
Auf der Basis von erneuerbaren Energien können Verbrennungsmotoren bis spätestens 2030 ersetzt werden durch einen Mix aus batterie-, brennstoffzellen-, wasserstoffbetriebenen und direkt Strom abnehmenden Fahrzeugen.
Wir brauchen einen vorrangigen Ausbau eines umweltverträglichen, kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs, einen deutlichen Ausbau der Fahrradwege und die Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen und Wasserwege! Ich denke, dass diese Forderungen in ihrer Summe im Kapitalismus nicht umzusetzen sind. -
Dr. Franz-Josef Behr (ÖDP)
Dr. Franz-Josef Behr | Bild: ps
Die Antwort zu dieser Frage blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Sollte sie nachgereicht werden, wird sie hier ergänzt. -
Dr. Andreas Schäfer (Partei der Humanisten)
Dr. Andreas Schäfer | Bild: ps
Der Bund muss zukünftig in die ganze Breite an Mobilitätsformen investieren. Wir brauchen eine besser ausgebaute Fahrradinfrastruktur, eine zuverlässigere und stärker vernetzte Bahn, aber auch Perspektiven für den klimaneutralen Individualverkehr in Regionen wo Nahverkehr nicht nachhaltig zu betreiben ist. Neue Technologien möchten wir dabei fördern und notwendige Infrastrukturen weiterentwickeln. -
Dr. Tassi Giannikopoulos (Volt)
Dr. Tassi Giannikopoulos | Bild: ps
An erster Stelle steht die Reduktion des individuellen, motorisierten Verkehrs. Dann sollte man mehr mit ÖPNV und Fahrrad fahren. Auf Bundesebene muss mehr in die Bahn investiert und die Baugesetze verändert werden. Eine Idee wäre, dass die Einwände nur mit Alternativvorschlag angenommen werden.
Sie haben mehr Fragen zu den einzelnen Kandidaten? Dann klicken Sie sich durch unsere ausführlichen Steckbriefe und lernen Sie die Karlsruher Bewerber von ihrer privaten Seite kennen.
Von Dienstag bis Samstag, 21. bis 25. September, wird ka-news.de jeden Tag drei Artikel mit den Antworten der Kandidaten zu insgesamt 15 Fragen veröffentlichen:
- Frage 1: Warum sollten die Karlsruher Sie wählen?
- Frage 2: Welche Interessen wollen Sie im Bundestag vertreten?
- Frage 3: Welche Klimaschutz-Ziele wollen Sie verfolgen?
- Frage 4: Wie muss sich die Bundesregierung in Sachen Corona-Politik künftig aufstellen?
- Frage 5: Thema Mobilitätswende - was muss hier getan werden?
- Frage 6: Stichwort Afghanistan-Krise: Wie muss sich Deutschland künftig bei seiner Flüchtlingspolitik positionieren?
- Frage 7: Wohnungsnot, horrende Mieten - was wollen Sie dagegen tun?
- Frage 8: Wie möchten Sie die Kulturszene nach der Corona-Krise stärken?
- Frage 9: Wie setzen Sie sich für Familien mit Kindern ein?
- Frage 10: Mit welchen Ansätzen möchten Sie Deutschlands Bildungspolitik voranbringen?
- Frage 11: Was muss im Bezug auf die Rentenpolitik getan werden?
- Frage 12: Wie wollen Sie die angeschlagene Wirtschaft nach der Corona-Krise stärken?
- Frage 13: Wie kann die europäische Zusammenarbeit künftig weiter verbessert werden?
- Frage 14: Digitales Deutschland - wie möchten Sie diese Vision vorantreiben?
- Frage 15: Warum ist es wichtig, wählen zu gehen?



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