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Karlsruhe: Karlsruher Gemeinedrat hat entschieden: Majolika kann vorerst weitermachen

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Karlsruher Gemeinedrat hat entschieden: Majolika kann vorerst weitermachen

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    (Archivbild)
    (Archivbild) Foto: Paul Needham

    +++ 17.20 Uhr +++

    Eine zusätzliche Nutzung der Majolika-Räumlichkeiten, wie es die FDP-Fraktion vorgeschlagen hat, stimmt Mentrup zu. Doch dies sei keine kurzfristige Maßnahme, die schnelle Abhilfe schaffe. Die Vorschläge, unter anderem mit die Einrichtung eines Trauzimmers, würden weiter verfolgt werden.

    +++ 17.15 Uhr +++

    Wie sich in der Debatte schon gezeigt hat, spricht sich der Gemeinderat mehrheitlich für die Beschlussvorlage, allerdings mit dem Sperrvermerk für die Förderung 2018, aus. 30 anwesende Stadträte stimmten so dafür, alle neun Fraktionsmitglieder der Grünen stimmten als dagegen. Sechs Gemeinderäte, unter anderem die KULT-Fraktion, hat sich enthalten.

    +++ 17.10 Uhr +++

    Dem mehrheitlichen Wunsch nach einem Sperrvermerk für die Zuschüsse im Jahr 2018 entspricht Oberbürgermeister Frank Mentrup. Er schlägt daher vor, die Beschlussvorlage dahingehend verändern. Zum nächsten Juni soll der Stadtverwaltung ein Zwischenbericht vorgelegt werden und erst anschließend könnten dann die weiteren Zuschüsse für 2018 geleistet werden.

    +++ 17.05 Uhr +++

    Friedemann Kalmbach (GfK) konnte das neue Konzept ebenfalls nicht überzeugen. Dennoch gehe man grundsätzlich mit. "In einem Jahr müsse wir uns aber davon überzeugen, dass es funktioniert."

    Nikolas Fostiropoulos (Linke): "In allen Reden wird angegeben, es wird nicht funktionieren, aber gleichzeitig dem Beschluss zustimmen, das ist so nicht gut." Er zeigt Verständnis dafür, dass dieses traditionsreiche Institut erhaltenswert ist, doch fordert gleichzeitig mehr Ehrlichkeit in der Debatte.

    +++ 17.03 Uhr +++

    Gerade in Zeiten der Haushaltskonsolidierung sei diese Entscheidung schwierig zu treffen, so Marc Bernhard (AfD). Doch man wolle diese Kulturinstitution nicht einfach sterben lassen. "In einem Jahr sollte wir allerdings noch einmal über das Thema sprechen."

    Um die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, sei es daher nötig, auch andere Tätigkeitsfelder zu berücksichtigen. "Man muss auch mal etwas Neues ausprobieren", so Bernhard.

    +++ 17.00 Uhr +++

    "Wir lügen uns hier heute gemeinsam in die Tasche!", gibt Thomas Hock an. Denn spätestens in zwei Jahren, würde das Thema wieder auf der Tagesordnung stehen. "Wir glauben nicht, dass die Majolika die nächsten Jahre ohne Zuschüsse überlebt." Wenn man daher die Institution sterben lassen wollen würde, dann könne man dies auch schon jetzt tun, so Hock weiter.

    Auch wenn die FDP-Fraktion die Produkte als "nicht mehr zeitgemäß" bezeichnet, wolle man der Beschlussvorlage zustimmen. Nur mit einem neuen Konzept würde die Majolika weiterleben können, "es könnten dort dann zukünftig die offiziellen Empfänge stattfinden oder Hochzeiten."

    +++ 16.50 Uhr +++

    Eberhard Fischer (KULT): "Ein Grund für die Lage ist, dass die Produkte nicht mehr zeitgemäß sind." Auch auf dem Markt sei die Durchsetzung schwierig, "da die Keramik teurer in der Herstellung ist, als vergleichbare Ware aus China."

    Und auch die jetzigen Zahlen im neuen Konzept seien nicht überzeugend. "Erstmal sollte das Kerngeschäft laufen", so Fischer, bevor man sich neuer Themen annehme. "Die Keramik und Kunst am Bau muss sich erst auf dem Weltmarkt etablieren." Doch die KULT will der Majolika eine Chance geben: Dem Zuschuss für 2017 stimme man "mit Bauchschmerzen" zu, doch spätestens 2018 solle sich auch das Land beteiligen.

    +++ 16.45 Uhr +++

    Ute Leidig (Grünen) spricht von einer "schwierigen Entscheidung", die getroffen werden muss. "In den letzten Jahren wurde über eine Millionen Euro für die Majolika aufgebracht", so Leidig weiter. Die Gelder seien unter anderem in Form von Zuschüssen und Mietnachlässen geflossen. Und auch in den nächsten fünf Jahren seien Förderungen in Höhe von einer Millionen Euro vorgesehen.

    Ein beauftragter Sachverständiger habe angegeben, dass man "sehr ambitioniert sei", dass die erarbeiteten Pläne erreicht werden. "Doch wie oft werden diese sehr optimistischen Ziele erreicht", fragt Leidig. Daher überlegen die Grünen, ob es nicht zielführender wäre sich auf die Kerntätigkeit, der Keramik Manufaktur, zu konzentrieren, statt sich noch weitere Tätigkeitsfelder anzunehmen. Und weil die Beschlussvorlage mit dieser Vorstellung nicht zu vereinbaren sei, würden die Grünen den Antrag ablehnen.

    +++ 16.35 Uhr +++

    "Glanzvolle Jahre hat sie erlebt", führt Elke Ernemann (SPD) ihre Worte ein. Doch bereits in der Vergangenheit habe es immer wieder finanzielle Tiefpunkte gegeben. Nur mit Zuschüsse sei der Betrieb bisher am Laufen gehalten.

    Zur großen Freude der Fraktion habe man das bisherigen Konzept überarbeitet, "das alte Konzept war einfach nicht mehr zeitgemäß." So sei besonders der Plan, Kinder und Jugendliche an diese Kunstform heranzuführen und Marketingmaßnahmen zu begrüßen. "Aber wir werden die weitere Arbeit im Auge behalten", warnt Ernemann. Auch die SPD fordert im nächsten Jahr einen Zwischenbericht. Dann stimme man "ein allerletztes Mal" der Förderung zu.

    +++ 16.30 Uhr +++

    "Meine Fraktion gibt der Majolika eine Chance", so Albert Käuflein (CDU), "allerdings eine letzte Chance." Mit den Schritten, die in der vergangenen Zeit getan wurden, sei man von Seiten der Majolika der Forderungen der Stadtverwaltung gefolgt. Aus diesem Grund müsse der Gemeinderat nun auch sein Wort halten und die finanziellen Mittel bereit stellen.

    Der neue Zuschuss würde keine Erhöhung der bisherigen Zahlungen darstellen. "Diese Feststellung ist in Zeiten der Haushaltskonsolidierung wichtig", sagt Käuflein weiter. Für 2017 will die CDU grünes Licht geben, für 2018 soll allerdings zunächst ein Sperrvermerk eingetragen werden. Bis dahin soll die Majolika einen Bericht erstellen, der dann bei Zustimmung die neuerliche Zahlung freigibt.

    +++ 16.20 Uhr +++

    Jetzt nimmt sich der Gemeinderat dem Thema 'Majolika' an. Bürgermeister Jäger führt zunächst in das Thema ein: "In den letzten Zeiten war die Majolika oft in einer finanzell schwierigen Lage." Doch sei die Majolika ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt, die es so kein zweites Mal in Deutschland gibt. "Das Aus wäre ein Verlust für die Stadt", so Jäger. Das neue Konzept habe eine Chance verdient.

    +++ 16.05 Uhr +++

    Langsam nährt sich der Gemeinderat dem Tagesordnungspunkt 10, der sich mit der Majolika beschäftigt. Bisher haben die Stadträte ihre Zustimmung zur Einführung der Zweitwohnsitzsteuer, der Neufassung der Feuerwehrsatzung und der Änderung der Entwässerungssatzung und der Entwässerungsgebührensatzung ausgesprochen. Auch der Bebauungsplan für zwei Gebiete wurde verabschiedet.

    +++ 15.30 Uhr +++

    Heute liegt die Zukunft der Majolika in den Händen der Karlsruher Gemeinderäte. In einer Beschlussvorlage sollen Zuschüsse genehmigt werden, ohne die die Keramik Manufaktur nicht weiter arbeiten kann. ka-news wird live von der Diskussion, die voraussichtlich ab 16 Uhr stattfinden wird, berichten.

    Rund 350.000 Euro will die Stadt der Majolika im kommenden Jahr zukommen lassen - inklusive der Miete. Ein Jahr später soll sich der Betrieb soweit stabilisiert haben, dass nur noch 300.000 Euro nötig sein sollen. Langfristig soll die Majolika auf eigenen Beinen stehen.

    Um dieses Ziel zu erreichen, wurde in der jüngeren Vergangenheit ein neues Konzept erarbeitet. So wurden bereits die Personalkosten gesenkt und einige Räume aufgegeben, um die Mietkosten zu minimieren. Zudem sollen neue Veranstaltungen und Kooperationen Geld in die Kasse bringen.

    Künftig soll der Betrieb unter dem Namen "Majolika Internationales Keramikzentrum" (MIKZ) agieren. Hierbei handle es sich grundsätzlich um eine Kulturinstitution, die jedoch einen wirtschaftlichen Erfolg anpeilt. Die bereits vorhandene Infrastruktur, insbesondere Maschinenpark und Öfen, könne weiterhin genutzt werden.

    Die Vorlagen zu den Tagesordnungspunkten gibt es im Internet unter www.karlsruhe.de/gemeinderat.

    Fahren Sie mit dem Mauszeiger einfach über die Sitze und erfahren Sie mehr über die einzelne Stadträte!

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