"Die Stiftung hat die allgemeine Situation beraten und der Geschäftsführung aufgetragen, die Produktion bis zum Jahresbeginn 2016 einzustellen", erklärt der Vorstand der Majolika-Stiftung, Klaus Lindemann, im Gespräch mit ka-news. Andere Sparten, wie etwa der Vertrieb, seien nicht betroffen.
"Brauchen jetzt eine kreative Denkpause"
Gründe für das Ende der Produktion seien einerseits die maroden Anlagen auf dem Gelände im Karlsruher Ahaweg, so Lindemann. "Einige der Gebäude sind mehr als 100 Jahre alt und müssen dringend saniert werden", erklärt der Vorstand. Erste Berechnungen hätten ergeben, dass diese Sanierung rund 1,5 Millionen Euro kosten würde. Diese Geld stehe jedoch aktuell nicht zur Verfügung.
Daneben sorge die vergleichsweise schlechte Auftragslage für Probleme. "Ins Gewicht fällt, dass für die kommenden drei Jahre keine großen 'Kunst am Bau-Aufträge' absehbar sind", so Lindemann. Mit kleineren Aufträgen alleine sei der Betrieb nicht aufrecht zu erhalten.
Eine Wiederaufnahme der Produktion scheint jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen. "Wir brauchen jetzt eine kreative Denkpause, um über die Zukunft der Majolika-Produktion nachzudenken", sagt Lindemann. Unter anderem muss es nach Einschätzung Lindemanns gelingen, jüngere Menschen für die Werke der traditionsreichen Karlsruher Manufaktur zu gewinnen. Das Unternehmen wurde im Jahr 1901 als Staatliche Majolika Manufaktur gegründet. Als erstes Medium hatten die Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) in ihrer Ausgabe am Dienstag über das Aus der Majolika berichtet.
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