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Karlsruhe: Zukunft der Majolika: Karlsruher SPD hakt bei Vor-Ort-Termin nach

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Zukunft der Majolika: Karlsruher SPD hakt bei Vor-Ort-Termin nach

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    Eines der bekanntesten Produkte der Majolika: Der Bambi
    Eines der bekanntesten Produkte der Majolika: Der Bambi Foto: Florian Kaute

    Kann der Betrieb weiterlaufen oder muss der eingestellt werden? Wie ein Damoklesschwert schwebte diese Frage lange Zeit über den Köpfen der Majolika-Verantwortlichen. Nach über hundert Jahren stand der Betrieb vor dem Aus: Das Gebäude muss dringend für rund 1,5 Millionen Euro saniert werden, zudem fuhr die Keramik-Manufaktur große Verluste ein.

    Doch eine Besserung sei in Sicht, erklärt Geschäftsführer Dieter Kistner am Mittwoch den anwesenden SPD-Stadträten: "Wir haben Dinge neu geordnet und an vielen Stellen gearbeitet". So sei es gelungen, die Verluste zu halbieren und ein anderes Erscheinungsbild der Majolika im Netz und bei der Produktauswahl zu etablieren.

    Weniger Mitarbeiter, weniger Raum, weniger Verluste

    Die Schattenseite der Neuordnung: 23 der 34 Vollzeit- und Teilzeitmitarbeiter mussten gehen. "Wir haben uns bemüht und nach sozial verträglichen Lösungen gesucht", so Kistner weiter. So sei der Übertritt in eine Transfergesellschaft gelungen und damit mit der Belegschaft eine Einigung erzielt worden. "Das sieht man auch, dass noch immer einige entlassene Leute kommen, wenn Not am Mann ist." Durch diesen Schritt seien ab 2017 die Personalkosten halbiert.

    Ungeklärt ist aber weiterhin, wer die Sanierung des maroden Gebäudes zahlen soll. Dies gehe aus dem Mietvertrag nicht eindeutig hervor, so Kistner, der in dieser Angelegenheit nun auf eine politische Lösung hofft. Künftig wolle er mit dem Betrieb nur noch rund 2600 der ursprünglichen 6500 Quadratmeter nutzen, um die Fläche der Fächer GmbH anderweitig zur Verfügung zu stellen.

    Zuschüsse in Höhe von 160.000 Euro nötig

    Aber auch von einer weiteren Entscheidung, über die der Gemeinderat in einer der ersten Sitzungen nach der Sommerpause entscheiden wird, hängt der weitere Betrieb ab. Nur mit einem Zuschuss von etwa 160.000 Euro im ersten Jahr könne der Betrieb aufrecht erhalten werden. "Ziel ist es aber, den Zuschuss in den kommenden fünf Jahren auf 0 schmelzen zu lassen", so Kistner weiter.

    Dass der Kurswechsel Früchte trägt, zeige sich bereits. So sei das Interesse durch eine Veränderung in der Produktpalette gestiegen und abgewanderte Künstler zurückgekehrt. Künftig wolle man noch weitere, auch internationale Künstler, gewinnen. Diese sollen wieder für mehr überregionale Aufmerksamkeit sorgen. "Allerdings legen wir auch weiterhin großen Wert auf die bestehenden Künstler, die sollen nicht vertrieben werden", betont der Geschäftsführer der Majolika.

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