"Kai - der Hai", das Maskottchen des Europabads, und seine Kollegen kommen weiterhin gut bei den Karlsruhern an. Das teilten die Karlsruher Bäder bei ihrer Bilanz-Pressekonferenz am Montag mit. Während 2009 etwa 413.000 Besucher das Angebot des Europabads wahrnahmen, konnten 2012 rund 470.000 Gäste gezählt werden - einher geht damit auch ein Plus von 6,46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2011. Ganze 60 Prozent der Wasserratten kommen von außerhalb.
Europabad: Mehr Ruhebereiche und Massagen
Auch die Einnahmen des Erlebnisbads sind deutlich gestiegen: Diese lagen bei 4,161 Millionen Euro. Damit machte das Europabad 2012 unterm Strich ein Minus von 23.000 Euro, 2011 waren es noch 131.000 Euro, 2009 sogar über eine Million Euro. "Wir sind auf einem guten Weg - in naher Zukunft rechnen wir mit schwarzen Zahlen", zeigt sich Bürgermeister Martin Lenz zuversichtlich.
Um die Besucherströme zu halten plant der Geschäftsführer der Karlsruher Bäder, Oliver Sternagel, bereits neue Projekte für die Zukunft: "Derzeit planen wir an einem Ausbau der Ruhebereiche und des Wellness- sowie Massageangebots." Seit 2012 bereichern das karelische Saunadorf und die "AquaRocket"-Rutsche das Angebot des Europabades. "Es muss sich rechnen - und das tut es", so Sternagel zu den fertiggestellten und geplanten Badideen.
Die Stadtteilbäder indes hängen stärker am städtischen Finanztropf, seien aber von traditioneller und regionalpolitischen Bedeutung. Damit sei laut Lenz beispielsweise das Bad in Rappenwörth für die Bewohner und die Bäderlandschaft unverzichtbar, obwohl die Stadt hier finanziell "unter die Arme" greifen müsse. 2010 beschloss der Karlsruher Gemeinderat die Bäderbetriebe mit insgesamt bis zu sechs Millionen Euro jährlich zu bezuschussen. Dabei ergab sich 2011 ein Zuschussbedarf von 4,88 Millionen Euro - damit liegen die finanzielle Förderung das erste Mal seit Jahren unter der 5-Millionen-Marke.
Fächerbad wird "Kombibad"
Aufrüsten möchte zudem das Fächerbad: 340.000 Gäste machten hier 2011 vom Angebot Gebrauch - toppen soll diese Zahl in Zukunft ein Ganzjahresbecken mit einem Dach, dass sich je nach Wetterlage ein- und ausfahren lassen kann. Damit sollen vor allem jugendlichen Freibadgänger angelockt werden. "Außerdem wollen wir beim Bau verstärkt auf die sportliche Nutzung des neuen Beckens eingehen", so Joachim Honuff, Geschäftsführer des Fächerbades.
Mit diesen Entwicklungen will sich das Fächerbad künftig als "Kombibad" behaupten. Derzeit tagen dies bezüglich die Entscheidungsgremien - letztendlich müsse laut Lenz der Gemeinderat das "Go" für sämtliche Umbauten geben. "Wir dürfen nicht vor den nötigen Investitionen zurückschrecken", erklärt Lenz, "schließlich sollen die Karlsruher auch weiterhin stolz auf ihre Bäderlandschaft sein können." Rückläufig sei die Nutzung des Saunabetriebs im Fächerbad - dies läge vorallem daran, dass dieser schon seit einiger Zeit nicht mehr saniert wurde. Als schwierig stellen sich nach wie vor die steigenden Energiekosten heraus: 40.000 Euro mussten 2011 für den Stromverbrauch investiert werden.
Trotz Preiserhöhung: Vierodtbad gut besucht
Preisliche Veränderungen wurden 2012 im Vierodtbad vollzogen: Bei einem Schwimmbadbesuch nach 14 Uhr zahlte man hier früher für 1,5 Stunden 4,50 Euro - heute dürfen die Gäste zwar eine halbe Stunde länger baden, zahlen dafür allerdings neun Euro. Auf Anfrage von ka-news erklärt Oliver Sternagel: "Die Verkürzung des Zeitrahmens haben wir aufgrund von Erfahrungswerten beschlossen." Demnach seien zwei Stunden Aufenthalt für die meisten Besucher attraktiver. Eine Abnahme der Gästezahlen ginge mit den Tarifänderungen nicht einher - weiterhin gebe es einen regen Zuwachs bei den Stammgästen.
Doch warum bietet eine Universitätsstadt wie Karlsruhe keine Studententarife fürs Vierodtbad an? "Wir möchten keine Gruppe benachteiligen oder von den anderen absetzen - unser Ziel ist eine gleichberechtigte Ermäßigung für alle Badegäste", so Sternagel. Die Preise seien laut dem Bäder-Geschäftsführer immer noch "günstig" und auch die "Studenten kommen weiterhin gerne zum Baden".