Kai der Hai hat gut lachen. Das Makottchen des Karlsruher Europabads ist gleichzeitig das Maskottchen des erfolgreichsten Karlsruher Bades im vergangenen Jahr. Über 400.000 Badegäste verzeichnete das Bad 2011. Insgesamt sprangen rund 1,4 Millionen Menschen in den Karlsruher Frei- und Hallenbädern ins kühle Nass oder kamen ordentlich ins Schwitzen.
Europabad als Gewinner von 2011
Ein leichter Rückgang und doch ist Oliver Sternagel, Chef der Karlsruher Bäderbetrebe und der Karlsruher Bädergesellschaft, sichtlich zufrieden. Um das insgesamt gute Ergebnisse zu verkünden, hatte er die Karlsruher Presse in die Gastronomie des Sauna-Bereichs im Europabad eingeladen - voll angezogen versteht sich.
"Wir gehen davon aus, dass beim Europabad in den nächsten zwei Jahren die schwarze Null stehen wird", zeigte sich Sternagel positiv. Und Bäder-Dezernent Martin Lenz betonte: "Die Karlsruher nehmen ihr Bad sehr gut an." Nach anfänglichen Startschwierigkeiten habe es sich mittlerweile auch in der Region sehr gut etabliert - und das bis ins benachbarte Ausland. An manchen Tagen kämen sogar rund die Hälfte der Bade- und Saunagäste aus Frankreich.
Von einem Defizit von rund 5,5 Millionen Euro gehen die Bäderbetriebe für das vergangene Jahr aus. "Wir sind zufrieden, wenn es zwischen fünf und sechs Millionen Euro liegt", bewertete Martin Lenz diese Summe. Das könne sich die Stadt noch leisten. Das Geschäft mit den Bädern sei traditionell defizitär. "Wenn man mit Wasser Geld verdienen möchte, muss man es in Flaschen abfüllen", zitierte der Bürgermeister den Bäderchef.
Neuinvestitionen von 1,2 Millionen Euro geplant
Für das Jahr 2012 plane die Bädergesellschaft weitere nachhaltige Investitionen, um die Attraktivität der Bäderlandschaft zu steigern - allen voran für den Publikumsmagneten Europabad. Insgesamt 1,2 Millionen Euro sollen investiert werden. 400.000 Euro lassen sich die Bäderbetriebe eine Raketenrutsche kosten. Dort werden die Badegäste zu den Klängen von "Spiel mir das Lied vom Tod" durch einen Schacht quasi im freien Fall in die Tiefe geschickt.
Oliver Sternagel freut sich auf das nach eigenen Aussagen "Highlight im süddeutschen Raum", da er weiß, was auf die Badegäste zukommt. "Ich habe eine solche Rutsche auch schon ausprobiert." Noch vor den Sommerferien soll die neue Attraktion fertig sein. Derzeit warte man nur noch auf die Baugenehmigung. Auch die Saunalandschaft soll auf der Freiluftfläche ergänzt werden. Für 800.000 Euro sollen dort eine Blockhütten-Sauna für 60 bis 70 Leute, eine Minisauna für besondere Saunarituale und ein Erlebnisbecken entstehen.
Aufwärtstrend der Karlsruher Bäder geht weiter
Der Aufwärtstrend aller Karlsruher Bäder, der bereits 2010 eingesetzt habe, setzte sich auch im vergangenen Jahr fort, freute sich Sternagel. Auch Bürgermeister Lenz, der sich selbst als Sauna-Fan outete, sieht darin einen Beweis dafür, dassdas Bäderkonzept 2010, über das der Karlsruher Gemeinderat erst im September 2011 abgestimmt hatte, in seiner Form für die Zukunft der Bäderlandschaft sinnvoll sei.
Einen Wermutstropfen für das Badejahr 2012 könnte das Sonnenbad sein. Das soll am Mittwoch als erstes Freibad Deutschlands die Freiluftbadesaison einleuten. Bis kurz vor Weihnachten hätten Fliesenleger Fliesen im Schwimmerbecken, die sich gelöst hatten, wieder angebracht. Wegen der kalten Witterung seien sie nun wieder abgeplatzt, berichtete Sternagel. Zwar seien sie mittlerweile geklebt, doch bleibe abzuwarten, ob das Material jetzt die Temperaturunterschiede zwischen Wasser und Außenwände aushalte.