Im Westen wacht Kaiser Wilhelm über die Kombilösungsarbeiten rund um das Mühlburger Tor - bislang verschonten die Bauarbeiten das Reiterdenkmal am Kaiserplatz. Doch Kaiser Wilhelm sollte sich nicht zu sicher wägen - es gab in der Stadt schon mehrmals Überlegungen, ihn aus dem Sattel zu holen: Unter anderem erwog 1991 ein Projektvorschlag ein Hochhaus auf die Denkmalinsel zu bauen und 2001 sollte die Reiterstatue zugunsten einer Fußgängerzone bis zum Europaplatz weichen.
Prägend für das Bild des westlichen Stadteingangs war bis 1913 der Mühlburger-Tor-Bahnhof, der sich ungefähr auf Höhe der heutigen Kaiserallee 3 befand. Links und rechts der Christuskirche führten die Bahngleise zum Rhein und nach Mannheim. Nach dem Wegfall der Gleise gab es kein städtebauliches Konzept, wie es am Mühlburger Tor weitergehen sollte. Der Vorschlag eines Architekten, die Südliche Hildapromenade so zu verlegen, dass eine große Baufläche entstünde wurde von mehreren Behörden abgelehnt.
Der Kaiserplatz am Mühlburger Tor um 1910 sowie zu Beginn 2014
- Alt: Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVb 634 / Neu: Corina Bohner
Die Begründung: Ein in der Reinhold-Frank-Straße wohnender Lehrer beschwerte sich über die Lärmbelästigung der Straßenbahn - man solle diese auf die inzwischen stillgelegte Trasse auf die andere Seite der Kirche verlegen. Erst spät, sollte sich das Anliegens des Lehrers erfüllen: In den 1970-er Jahren wurde die Strecke über die Reinhold-Frank-Straße/Moltkestraße aufgegeben.
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