Mit rekordverdächtigen Temperaturen von fast 40 Grad hat der vergangene Dienstag bereits gezeigt, was im Sommer zu erwarten ist. Da hilft laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) nur regelmäßiges Abkühlen, viel Trinken und so wenig Anstrengung wie möglich. Da zu erwarten ist, dass die Hitzewarnungen vom DWD so schnell nicht aufhören, müssen langfristige Lösungen her. Die Stadt Karlsruhe ist sich dessen bewusst.
Der Hitze in Zukunft trotzen
"Anfang des Jahres haben wir unser Konzept eines Hitzeaktionsplans bereits beim Bundesministerium eingereicht", sagt Norbert Hacker, Leiter des Umweltamtes Karlsruhe. "Wir warten seit dem auf die Bestätigung der nötigen Geldmittel."

Gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf und dem Deutschen Institut für Urbanistik habe man einen Plan aufgestellt, mit dem man der Hitze in Zukunft trotzen können soll, sagt Hacker. Die Rede ist von öffentlichen kühlen Räumen, Trinkwasserbrunnen und Zapfstationen. Letztere sind bereits an etlichen Schulen im Einsatz - jedoch nur für Schüler*innen und Personal.
Zielgruppen und Räume werden ermittelt
Um einen möglichst maßgeschneiderten Hitzeaktionsplan aufzustellen, ging es zunächst um die Identifizierung von besonders anfälligen Personengruppen - Senioren zum Beispiel. "Danach ist dann zu klären, wer helfen kann", sagt der Leiter des Umweltamtes. Die Wohlfahrt oder die Nachbarschaftshilfe würden als Optionen in Betracht gezogen.
In einem weiteren Schritt soll der Hitzeaktionsplan die Erschließung von öffentlichen Räumen umfassen. Dabei soll eine App Auskunft über den nächstgelegenen kühlen Platz geben. Derzeit werde das Angebot für diese Räumlichkeiten noch ausgebaut und mit den Inhabern koordiniert, so die Stadt Karlsruhe.

Mehr Brunnen für Karlsruhe
Die Stadt Karlsruhe beherbergt momentan rund 50 Brunnen. Weitere 20 Brunnen versorgen die Bürger mit frischem Trinkwasser. "Das ist jedoch nicht genug", sagt Hacker. Geplant sei deshalb, die Anzahl der Trinkwasserbrunnen zu verdoppeln - doch dafür brauche man erst die nötigen Gelder.

Dass die Klärung der Finanzierungsfrage Fortschritte macht, sei allerdings schon aufgefallen. "Das Bundesministerium hat uns letzte Woche zu weiteren Angaben aufgefordert", berichtet der Leiter des Karlsruher Umweltamtes. In der Regel sei das ein gutes Zeichen. Bis zum Herbst erhofft man sich eine Zusage.

Bis die nötigen Geldmittel fließen und die entsprechenden Anpassungen an der Stadt Karlsruhe abgeschlossen sind, wird also noch etwas Zeit vergehen. Karlsruherinnen und Karlsruhern bleibt für diesen Sommer also nichts weiter übrig, als zu gewohnten Strategien zu greifen. Die empfiehlt auch weiterhin der DWD: Trinken - Kühlen - Pause machen.
