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Karlsruhe: Heimathafen Karlsruhe: Olaf rettet mit "Sarah" Menschen aus dem Mittelmeer

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Heimathafen Karlsruhe: Olaf rettet mit "Sarah" Menschen aus dem Mittelmeer

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    Olaf Oehmichen: Crew-Mitglied und Gründungsmitglied der Badischen Rettungsorganisation SARAH
    Olaf Oehmichen: Crew-Mitglied und Gründungsmitglied der Badischen Rettungsorganisation SARAH Foto: Olaf Ohemichen

    Oehmichen ist seit 2016 ehrenamtlich engagierter Seenotretter und Gründungsmitglied der badischen Organisation "Sarah" (Search and Rescue for all Humans).

    Bei seiner ersten Fahrt auf dem gleichnamigen Rettungsschiff können er und seine Crew insgesamt 19 Personen aus dem Mittelmeer retten.

    Was ist das Besondere an "Sarah"?

    "Sarah" wurde von einer Luxusyacht zu einem Rettungsschiff umgerüstet. Das 22 Meter lange und 6 Meter breite Wasserfahrzeug erreicht bis zu 20 Knoten Maximalgeschwindigkeit und bietet Platz für  100 Menschen.

    Olaf Oehmichen auf dem Rettungsboot "Sarah"
    Olaf Oehmichen auf dem Rettungsboot "Sarah" Foto: Olaf Oehmichen

    "Wir wollten etwas anderes als die immer größeren Schiffe, die in der Seenotrettung zunehmend Standard werden", erklärt Oehmichen.

    Zudem werde die "Sarah" als Sportboot klassifiziert. Das bedeutet, es ist kein spezialisiertes, nautisches Personal notwendig. Stattdessen genügt ein Sportbootführerschein, was die Auswahl der Crew vereinfacht und damit die Kosten senkt. 

    Karlsruhe ist der Heimathafen von "Sarah"

    Am Heck der "Sarah" steht auf dem orangefarbenen Grund in schwarzen Großbuchstaben das Wort "Karlsruhe".

    "Obwohl sich der Sitz der Organisation in Meßkirch befindet, benötigt jedes Schiff einen Heimathafen, über den theoretisch das Meer erreicht werden könnte", erklärt Oehmichen gegenüber ka-news.de. Daher wurde Karlsruhe als Heimathafen der "Sarah" angegeben, auch wenn sich das Gefährt tatsächlich im Mittelmeer aufhält.

    Die erste Mission von "Sarah"

    Am 20. Juli tritt "Sarah" ihren ersten Einsatz an. Die zwölfköpfige Crew verlässt die Werft in Arenys de Mar in Spanien und steuert Kurs auf Licata in Sizilien. Dort ist geplant, dass "Sarah" drei Wochen lang rund um die Uhr Suchfahrten durchführen soll.

    Erste Mission des Seenotrettungskreuzers SARAH
    Erste Mission des Seenotrettungskreuzers SARAH Foto: Laurenz Bostedt

    "Das Wetter war so schlecht, dass wir nur eine Woche auf See bleiben konnten. Bei solch widrigen Bedingungen werden aber auch keine Flüchtlinge auf Booten über das Meer geschickt", erklärt Oehmichen. Dennoch können bei dem Einsatz 19 Menschenleben von einem libyschen Flüchtlingsboot gerettet und den lokalen Behörden auf Lampedusa übergeben werden.

    Seenotrettungskreuzer SARAH
    Seenotrettungskreuzer SARAH Foto: Laurenz Bostedt

    Eine der Personen befand sich in einem kritischem Zustand, die von der Küstenwache versorgt wurde. Ein voller Erfolg für Oehmichen und sein Team, aber auch emotional belastend. 

    Flüchtlingsboot vor Lampedusa. (Bild: Archiv)
    Flüchtlingsboot vor Lampedusa. (Bild: Archiv) Foto: Italienische Marine/Archiv

    "Wenn man die Leute den Behörden übergibt, hört man nie wieder was von ihnen, auch auf Nachfrage nicht", erzählt er. Diese Unsicherheit bei der Übergabe beschäftige ihn sehr, trotzdem will der engagierte Seenotretter bei den nächsten Missionen wieder an Bord gehen. 

    "Es ist kein schöner, aber ein wichtiger Job. Doch der schönste Moment für mich ist es, in die erschöpften, aber glücklichen Gesichter der geretteten Menschen zu blicken."

    Wie geht es mit Sarah weiter?

    Im September wird Sarah auf zum zweiten Mal auf Rettungstour gehen. Im Oktober ist eine weitere Fahrt geplant. Über den Winter wird die "Sarah" gewartet und fit für den nächsten Einsatz im März gemacht. Ziel ist es, jährlich fünf bis acht Missionen durchzuführen.

    Olaf Oehmichen in der Kulturküche

    Am Donnerstag, 29. August, berichtet Olaf Oehmichen persönlich vom ersten Einsatz des Seenotrettungskreuzers "Sarah" in Karlsruhe. 

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