Nach der jüngsten Beprobungsrunde und der Auswertung durch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) gab es nun bei den zuvor mehrmals positiv getesteten Tieren nur noch negative Befunde. Auch bei den stark betroffenen Pelikanen sollen alle sechs überlebenden Tiere im Zoo Karlsruhe mittlerweile von der Vogelgrippe befreit sein.
"Durchseuchung" hat sich gelohnt
Für den Zoo Karlsruhe konnte im Februar eine Ausnahmeregelung erwirkt werden, die eine "Durchseuchung" vorsah. Damit konnten nicht nur negativ getestete Kontakttiere am Leben bleiben , sondern sogar mit dem Virus infizierte Vögel konnten so teilweise gerettet werden .
"Dies verdanken wir der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten, die an einem Strang ziehen. Der Zoo, das Veterinäramt, das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt, das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und die Task Force Tierseuchenbekämpfung des Landes haben gemeinsam versucht, so viele Vögel wie möglich zu retten. Das ist ein großer Kraftakt, aber ich finde, es lohnt sich", so Zoochef Reinschmidt.

Der Karlsruher Zoo musste aufgrund der Seuche rund vier Wochen seine Pforten geschlossen halten. In der vergangenen Woche konnte mit Einschränkungen wieder geöffnet werden. Dennoch gelten weiterhin die meisten Biosicherheitsmaßnahmen. Dazu gehören die Schließung des Exotenhauses mit dem großen Bestand an freifliegenden Vögeln, die Aufrechterhaltung der Aufstallung einiger Vogelarten, die sonst innerhalb des Zoologischen Stadtgartens leben, Absperrungen vor Volieren und Anlagen, in denen sich Vögel befinden, sowie die Desinfektion von Schuhen der Zoogäste beim Eintritt sowie am Ausgang.

Am kommenden Montag sollen erneut Proben genommen werden. Sind diese nach wie vor negativ, findet eine letzte Testrunde nach weiteren 21 Tagen statt. Erst dann kann der Zoo alle Schutzmaßnahmen endgültig aufheben.
Flamingos wieder im Außengehege
Einige Vögel wurden mit Genehmigung des Veterinäramtes bereits wieder in den Freilauf entlassen, weil sie im Stall Rangkämpfe austragen oder sich ihr Gesundheitszustand durch die Aufstallung verschlechtert habe. "Hier müssen wir neben der Seuchenbekämpfung auch den Tierschutz im Auge behalten, wenn wir weitere Todesfälle vermeiden wollen", erläutert die Leitende Veterinärdirektorin Alexandra Börner.
So können sich Besucher unter anderem auf die Kubaflamingos in den Außenanlagen freuen. Börner betont jedoch, dass die Gefahr einer erneuten Ansteckung für die Zootiere noch nicht aus dem Weg geräumt sei.

Denn Wildtiere ließen sich weiterhin unvermeidbar und in großer Zahl auf dem Gelände nieder. "Dies wird zunehmen, wenn die Teiche wieder mit Wasser befüllt sind." Ziel müsse nach Börners Einschätzung daher eine Überarbeitung des Biosicherheitskonzeptes für die Zukunft sein. Dabei müssten die aktuellen Erkenntnisse zum Schutz der gehaltenen Vogelarten unbedingt in die künftige Tierhaltung einfließen.



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