Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Gymnasium im Trend: Immer mehr Karlsruher Kids steuern das Abi an

Karlsruhe

Gymnasium im Trend: Immer mehr Karlsruher Kids steuern das Abi an

    • |
    • |
    Gymnasium im Trend: Immer mehr Karlsruher Kids steuern das Abi an
    Gymnasium im Trend: Immer mehr Karlsruher Kids steuern das Abi an Foto: dpa

    Der Trend zu höheren Schulabschlüssen in Baden-Württemberg hält an. Zum laufenden Schuljahr sind 44,6 Prozent der Viertklässler auf ein Gymnasium gewechselt - damit wurde der Vorjahres-Spitzenwert noch einmal leicht übertroffen. "Grundsätzlich hat sich auch in Karlsruhe der landesweite Trend der erhöhten Anmeldezahlen bestätigt", so Hans-Ulrich Krause, Schulleiter am Kant-Gymnasium, gegenüber ka-news.

    "Heterogenität an Schulen ist Alltag geworden"

    Während sich vergangenes Schuljahr 1.200 Schüler an fächerstädtischen Gymnasien anmeldeten, waren es 2013/2014 1.257 Kids, die sich für den Weg zum Abitur entschieden. Die übrigen Schulformen verlieren dagegen deutlich an Beliebtheit: Die Zahl der Anmeldungen an Werkreal- und Hauptschulen sank im Vergleich zum letzten Schuljahr um 70. Nur noch 455 (zuvor: 490) Viertklässler schrieben sich an den Karlsruher Realschulen ein.

    Aber was liegt dieser Entwicklung zu Grunde? "Der verstärkte Wechsel auf das Gymnasium liegt einerseits daran, dass die Grundschulempfehlung nicht mehr verbindlich ist, andererseits am Elternwunsch, für ihr Kind den höchstmöglichen Abschluss anzustreben", erklärt Krause. Dabei werde leider nicht immer auf die, auf das Kind zukommende, Belastung geachtet. Überwiegend, so stellt der Schulleiter erfahrungsgemäß fest, habe der Tipp der Lehrer jedoch schon einen großen Einfluss auf die Entscheidung von Eltern, wohin es für ihr Kind nach der vierten Klasse gehen soll. Am Kant-Gymnasium liege die Quote derer, die keine Gymnasialempfehlung mitbringen, bei rund 15 Prozent von insgesamt 426 Schülern.

    Das Gymnasium - künftig Zentrum für Integration?

    Mit der steigenden Zahl der Gymnasial-Schützlinge geht für die jeweiligen Schulen auch eine nachhaltige Mehrbelastung einher: Es braucht mehr Klassen, mehr Platz, mehr Lehrer und angepasste Lehrpläne - nicht nur eine Mammutaufgabe für das Regierungspräsidium, sondern auch für die Schulverwaltung vor Ort. "Die für die Zukunft vermutete Heterogenität ist de facto bereits Alltagsrealität geworden", betont Krause in Hinblick auf die zunehmend uneinheitlichen Bildungsstandards der Schüler - "dies stellt eine Herausforderung an den Unterricht dar, gleichermaßen aber auch hinsichtlich der deutlich zunehmenden Erziehungsarbeit."

    Insbesondere die Schüler mit Migrationshintergrund bräuchten laut Krause ein höheres Engagement, "was wir am Kant-Gymnasium aber auch als Chance für ein gelingendes Miteinander innerhalb einer multikulturellen Gesellschaft als Lebensbeispiel in der Schule sehen." Das Gymnasium - den aktuellen Zahlen nach zu urteilen in Zukunft scheinbar nicht nur Volksschule, sondern auch Zentrum der Integration.

    Mehr zum Thema Schule in Karlsruhe:

    Umfrageergebnis: Haupt- und Realschulen auf dem absteigenden Ast

    Grundschule Südstadt-Ost: Schüler sind jetzt da - Sporthalle fehlt noch

    Karlsruher Radwege: Jetzt entscheiden Schüler, wo es lang geht

    Grün-Rot freut sich: Karlsruhe bekommt sechs neue Ganztagsschulen

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden