Knapp die Hälfte des Gebäudebestandes des Städtischen Klinikums stammt noch aus dem Jahr 1907. Darunter befinden sich viele Sandsteingebäude, die denkmalgeschützt sind. Allerdings ist mit 1.567 Betten, rund 4.300 Mitarbeitern sowie 60.000 stationären und 180.000 ambulanten Patienten jährlich das Krankenhaus inzwischen um ein Vielfaches gewachsen und die vorhandene Infrastruktur nicht mehr zeitgemäß. Aus diesem Grund fiel im November 2014 der Startschuss für den großen Neubau.
Eine neue Kältezentrale für das Städtische Klinikum
Das Vorhaben umfasst, neben kleineren Projekten wie beispielsweise der Aufstockung des Parkhauses, Modernisierung des Sicherheitskonzeptes, einem neuen Hubschrauberlandeplatz oder auch Altbau-Sanierungen aktuell mehrere Groß-Baustellen. Eine hiervon ist der Neubau der künftigen Kältezentrale, die laut Planung bis Mitte 2017 entstehen soll. Aktuell befindet sich die neue Kältezentrale in den Endzügen.

Auch für Wärme soll im Kesselhaus gesorgt werden
Da im Zuge der Neubaumaßnahmen eine komplette Modernisierung der Energie- und Anlagentechnik geplant ist, spielen neben der Kältezentrale auch der Neubau von Haus G2 und die Wärmeversorgung im sanierten Haus G (Kesselhaus) eine wichtige Rolle für die künftige Energieerzeugung. Alle hierfür notwendigen Maßnahmen sind laut Geschäftsführung des Klinikums mit einem Gesamtvolumen von 33 Millionen Euro veranschlagt.

Das zentrale Herzstück soll bis 2020 stehen
Haus M stellt das Herzstück aller Neubaumaßnahmen des Klinikums dar. Zentralisierung ist bei diesem Bauvorhaben das Schlagwort. Haus M wird der neue Funktions- und Bettentrakt des Klinikums und soll künftig neben allen Intensivstationen und mehreren Überwachungseinheiten auch einen neuen zentralen Operationsbereich mit 20 Operationssälen, eine Zentralsterilisation, verschiedene Untersuchungs- und Behandlungseinheiten sowie Allgemeinpflegestationen mit 240 Betten beherbergen.
Das künftige Gebäude erstreckt sich über sieben Etagen bei einer Nutzfläche von knapp 21.000 Quadratmetern. Nachdem im Oktober vergangenes Jahr der Grundstein für den Bau von Haus M gelegt wurde, wird die Fertigstellung mit Ende 2020 datiert. Die Kosten für den Neubau des Betten- und Funktionshauses liegen bei rund 195 Millionen Euro.

Ein eigener Tunnel unter dem Krankenhaus
Bereits im Vorfeld waren umfangreiche Maßnahmen für die Freimachung des Baufeldes von Haus M notwendig. So erfolgte der Abbruch des Operationstrakts der Hals-Nasen-und Ohrenklinik und der Abbruch des Rampenbauwerks vor Haus D. Außerdem wurde ein neuer Versorgungstunnel für Haus S errichtet.
Zusätzlich erfolgte ein vorgezogener Tunnel für das künftige Haus M. Dieser wurde erst vor wenigen Tagen fertiggestellt. Er schließt an das bestehende unterirdische Tunnelsystem des Klinikums an und soll für die weitere Bauzeit zur Aufrechterhaltung der Versorgungs- und Energiestruktur dienen. Als weiteren Schritt des Bauprojektes Haus M stehen nun die Tiefbauarbeiten an.

Neue Laborräume schon bis Ende des Jahres?
Ein weiteres Großbau-Projekt ist der Neubau des Hauses I. In diesem Institutsgebäude werden dann auf einer Nutzfläche von rund 4.000 Quadratmetern und auf fünf Etagen die Apotheke und die Abteilung für Mikrobiologie und Krankenhaushygiene untergebracht sein.
18 Laborräume sind für die Abteilung für Mikrobiologie und Krankenhaushygiene vorgesehen, wovon ein Labor der Schutzstufe drei der Gefahrstoffverordnung entsprechen soll. Weitere 16 Laborarbeitsplätze sind für die Schule für medizinisch-technische Laborsassistenten angedacht. Größere Arbeits- und Lagerflächen sowie moderne Reinräume zur Herstellung von parenteralen und sterilen Arzneimitteln werden für die Apotheke zur Verfügung stehen, so der Plan.

Der Grundstein für Haus I wurde im Oktober 2015 gelegt. Die Fertigstellung erfolgt noch Ende dieses Jahres. Laut Joachim Meyer von der Stabstelle Organisationsentwicklung des Städtischen Klinikums liegen die Kosten des Neubaus bei 49, 3 Millionen Euro.

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