Verbrauchte Einweggrills, leere Flaschen und Unmengen von Plastikverpackungen - was der kleine graue Mülleimer in der Günther-Klotz-Anlage nicht mehr schlucken konnte, wurde schlicht um den Behälter herum "entsorgt". Grillmüll in der Sommerzeit - das Thema sorgt regelmäßig für Unmut in der Fächerstadt. Generell ist öffentliches Grillen in Karlsruhe nur an ausgewiesenen Plätzen erlaubt, doch auch diese ersticken regelmäßig im Grill-Müll.
"Die kleinen vorhandenen Abfallbehälter aus der Gründungszeit der Klotzanlage sind wirklich nicht mehr zeitgemäß", schreibt ein Leser-Ehepaar an ka-news. Das Aufräumen der Müllberge rund um die Abfalleimer bleibt schlussendlich an der Stadt hängen. "Ich bedauere die Menschen vom Abfallamt, die dann anschließend gefordert sind." Das neue Grillareal in der Klotze sei ja schön und gut, dass dadurch allerdings viel Abfall zustande komme, werde von der Stadt aber scheinbar nicht zur Kenntnis genommen.
Abgesehen vom unästhetischen Anblick, sei insbesondere die fehlende Hygiene anzumerken. "Nicht nur die anwesenden Krähen durchwühlen den Abfall, auch Ratten finden einen gedeckten Tisch", so die ka-news-Leser, "einen Steinwurf entfernt baden Kleinkinder in der Alb!"
Stadt: "Zwei benehmen sich nicht, 98 benehmen sich"
Für die Betreuung der Grillzone auf Probe ist das Gartenbauamt der Stadt zuständig. Dort ist man sich der Problematik durchaus bewusst: "Das angesprochene Müllproblem ist ein bedeutendes", heißt es vonseiten der Stadt. "Insbesondere beklagt das Gartenbauamt, dass in der Günther-Klotz-Anlage trotz des extra für Grillabfälle aufgestellten großen Müllcontainers weiterhin die normalen Müllbehälter mit den Hinterlassenschaften bis zum Überquellen gefüllt werden oder die Abfälle gleich auf der Fläche liegen bleiben."
Ähnlich fällt die Antwort vom Forstamt aus, das die Grillplätze im Karlsruher Wald betreut. Allerdings mit dem Hinweis: "Zwei benehmen sich nicht, 98 benehmen sich." Für die Forstverwaltung kommt ein Grillverbot daher nicht in Frage. Mit "Zähneknirschen" räumt sie denjenigen nach, die "ihre gute Kinderstube vergessen haben". Doppelt ärgerlich, denn das eingesetzte Personal fehlt bei der Erledigung anderer wichtiger Aufgaben.
Ist Besserung in Sicht? In ihrem eigenen Interesse sollten sich die Grillfans in der Günther-Klotz-Anlage "am Riemen reißen", denn der Probebetrieb ist zunächst bis zum 31. Oktober anberaumt: Das Ende der Saison bedeutet zugleich das vorläufige Ende des Grillareals. Für die Einrichtung eines dauerhaften Grillplatzes muss erst der Gemeinderat sein Okay geben. "Eine Rolle bei der Entscheidung werden sicherlich auch die Anwohnerbeschwerden über nächtliche Ruhestörungen spielen", versichert die Stadt.
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