In Karlsruhe ist es mit dem öffentlichen Grillen nicht so einfach: An den Baggerseen der Umgebung ist das Grillen aus Sicherheitsgründen verboten. Ebenso im Schlosspark und im Fasanengarten. In der Günther-Klotz-Anlage soll hingegen ein öffentlicher Grillplatz ausgewiesen werden - dieses und nächstes Jahr läuft der Testbetrieb.
JU will Grillen im Fasanengarten erlauben
Wer anderswo im Freien grillen möchte, muss auf ausgewiesene Grillplätze ausweichen - und davon gibt es nicht viele. Auf www.karlsruhe.de sind genau sechs aufgeführt, alle etwas außerhalb. Dies hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass allabendlich im Fasanengarten wild gegrillt wird - passiert ist nach Angaben der Feuerwehr Karlsruhe in den letzten Jahren nichts Erwähnenswertes.
Aus diesem Grund wünscht sich die Junge Union (JU) Karlsruhe, dass die "verbotenen Früchte" legalisiert werden: Die Stadtverwaltung soll dort eine öffentliche Grillfläche einrichten. "Grillen mit Freunden ist eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten", argumentiert der JU-Kreisvorsitzende Daniel Gerjets in einer Pressemitteilung. Es hätten bereits so viele Grillpartys im Fasanengarten stattgefunden, dass die Fläche nachweislich sicher genug sei. Außerdem zeige auch die stillschweigende Duldung durch patrouillierende Polizeistreifen, dass nur noch eine Genehmigung der Stadtverwaltung fehle.
Das sieht man beim Ordnungsamt allerdings anders: Leiter Björn Weiße erläutert auf ka-news-Anfrage, dass es derzeit keine Aussicht auf Lockerung des Verbots gibt. 35 Euro kostet eine Verwarnung - wenn man auch mit gesundem Menschenverstand Bußgelder vergebe. Im letzten Jahr hat der Kommunale Ordnungsdienst aber zumindest 49 Runden durch Schloss- und Fasanengarten gedreht, in diesem Jahr waren die Kontrolleure aber bereits 30 Mal da.
Stuttgart und Mannheim haben mehr Grillplätze
Dass eine Stadt dem Bürgerwunsch nach öffentlichen Grillflächen nachkommen kann, beweisen zum Beispiel Stuttgart und Mannheim. In der Landeshauptstadt ist das Brutzeln im Unteren Schlossgarten erlaubt, Mannheim hat gleich eine grundsätzliche Genehmigung für städtische Grünflächen ausgesprochen - natürlich mit Ausnahmen.
Zudem, und das haben sowohl die CDU-Fraktion wie auch die JU bereits angesprochen, verhindert ein öffentlicher Grillplatz mit Mülleimern und eventuell Picknickbänken, dass sich die Griller zu sehr in gefährdete oder geschützte Gebiete ausbreiten. Der Müll verschwindet auch umso wahrscheinlicher in bereit gestellten Behältern und bleibt nicht in großem Stil auf der Wiese liegen.
Weniger Ärger, geringere Reinigungskosten und zufriedene Bürger - ist das nicht zumindest Anreiz genug für einen weiteren Probelauf - diesmal im Fasanengarten? Wir wollen auch Ihre Meinung zum Thema wissen - stimmen Sie ab!
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