Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Gemeinderat: Grillen in der "Klotze" - keine Touristeninfo am Marktplatz

Karlsruhe

Gemeinderat: Grillen in der "Klotze" - keine Touristeninfo am Marktplatz

    • |
    • |
    Grillen wird in der Günther-Klotz-Anlage voraussichtlich bald in einem gesonderten Bereich möglich sein.
    Grillen wird in der Günther-Klotz-Anlage voraussichtlich bald in einem gesonderten Bereich möglich sein.

    Als eines der beliebtesten Naherholungsgebiete der Stadt wird die Günther-Klotz-Anlage in den Sommermonaten auch zum Grillen benutzt. Häufig kommt es dort aber zwischen Besuchern und Grillenden zu Problemen. Die CDU-Gemeinderatsfraktion beantragte daher in der gestrigen Sitzung des Karlsruher Gemeinderats, einen ausgewiesenen Grillbereich in der Günther-Klotz-Anlage einzuräumen.

    "Uns ging es nicht darum, einen klassischen Grillplatz einzurichten", erläuterte Stadtrat Thomas Müller den Antrag seiner Fraktion. Man wolle mit einem gesonderten Bereich erwirken, dass nicht überall verteilt in der Anlage gegrillt werde. Eine entsprechende Infrastruktur wie dafür eigens aufgestellte Mülleimer soll Verunreinigungen durch verstreute Abfälle entgegenwirken.

    Wenig Bürger-Verständnis für Kontrollen des Kommunalen Ordnungsdienstes

    Die Verwaltung will nun die Möglichkeit prüfen, einen ausgewiesenen Bereich zum Grillen einzurichten. Laut Verwaltungsvorlage bestätigten die Erfahrungen von Gartenbauamt und Ordnungs- und Bürgeramt, dass bei den Bürgern der zunehmende und ausdrückliche Wunsch bestehe, in der Günther-Klotz-Anlage grillen zu dürfen. Der damit verbundenen Verschmutzung und Schädigung der Anlage entgegenzuwirken, wurde bisher mit Kontrollen des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) versucht. Diese stießen auf Seiten der Bürger jedoch auf wenig Akzeptanz und Verständnis.

    "Mahnungen, Strafen und der KOD sind hier der falsche Weg", befand Grünen-Stadträtin Ute Leidig. "Wir müssen den Bürgern entgegenkommen und eine legale Möglichkeit zum Grillen anbieten." Allein an die Vernunft der Bürger zu appellieren, reiche jedoch nach Ansicht von Karl-Heinz Jooß nicht aus. "Wir wollen den Versuch wagen - doch ohne Kontrollen geht weiter nichts", plädierte der FDP-Gemeinderat. Ein entsprechendes Angebot für die Günther-Klotz-Anlage soll nun erarbeitet und im Ausschuss für Öffentliche Einrichtungen diskutiert werden.

    Gespalten zeigte sich der Gemeinderat dagegen bei der Frage nach einer neuen Touristeninformation am Marktplatz, wie es die FDP-Gemeinderatsfraktion in ihrem Antrag forderte. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung sowie von Gästen der Stadt Karlsruhe belegten, dass sich die Schließung der Stadtinformation nicht bewährt habe. Gerade im Hinblick auf die sich ständig ändernde Baustellensituation und die damit verbundene wechselnde Wegeführung sieht die FDP es für nicht ausreichend an, Touristen genauso wie Karlsruher Bürger an die Information am Bahnhof zu verweisen.

    Erst in seiner Sitzung im Oktober 2011 hatte sich der Gemeinderat geeinigt, zunächst entsprechende Bedarfsanalysen einzuholen, die später im Hauptausschuss beraten werden. Zuletzt hatte der Aufsichtsrat der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH (KMK) den Geschäftsbereich Tourismus beauftragt, einen optimalen Standort für eine Tourismusinformation zu ermitteln. Zunächst müsse geklärt werden, welche Zielgruppe welchen Bedarf habe - zudem nutzten Touristen immer häufiger das Internet als Erstinformation, ehe die Touristeninformation aufgesucht werde, so die Erläuterung der Verwaltung.

    Rund 85 Prozent der Besucher sind Geschäftsreisende

    "Der größte Teil unserer Besucher zählt noch immer zur älteren Generation. Sie sind auf die Information im Stadtzentrum angewiesen und können sich nicht im Internet informieren", mahnte Antragssteller Thomas Hock. Ein "Sparen an der falschen Stelle" kritisierte auch Stadtrat Eduardo Mossuto von den Freien Wählern: "Karlsruhe braucht ein Informationsangebot sowohl am Hauptbahnhof als auch in der Innenstadt." Für einen Standort in Marktplatz-Nähe sprach sich ebenfalls Grünen-Stadträtin Ute Leidig aus. Die örtlichen Gegebenheiten könne man schließlich nun nicht mehr zurückholen, da im Weinbrennerhaus das KVV-Kundenzentrum eingezogen sei.

    Entscheidend sei laut Verwaltungsvorlage auch der Punkt, dass nach Erfahrung der KMK rund 80 Prozent aller Anfragen in der ehemaligen Stadtinformation von Karlsruher Bürgern kamen. Diese Auskünfte zählten nicht primär zu den Aufgaben einer Touristeninformation. Erste Bürgermeisterin Margret Mergen verwies in diesem Zusammenhang auf die entsprechenden Auskünfte im Bürgerbüro und im KVV-Kundenzentrum. Auch wenn der Freizeittourismus im Kommen sei, stellten noch immer etwa 85 Prozent der Besucher Geschäftsreisende dar. Die in Auftrag gegebenen Auswertungen sollen die benötigten Aufschlüsse geben. Mit einem Ergebnis wird Mitte Februar gerechnet. Um diesem nicht vorzugreifen, lehnte die Mehrheit des Gemeinderats den FDP-Antrag daher ab.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden