Nichts geht mehr. Oder mindestens: Fast nichts geht mehr am Freitagvormittag, 8. Dezember, am Karlsruher Hauptbahnhof. Der angekündigte Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sorgt für massive Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr rund um Karlsruhe.
GDL-Streik trifft auch Karlsruhe
Trotz der Streikankündigung sind am Freitag doch einige Passanten in der Bahnhofshalle unterwegs. Manche haben Glück und erwischen eine passende Verbindung, manche müssen lange warten und sich auf die mühsame Suche nach Alternativverbindungen machen.

Amelie beispielsweise gehört zu denen die am Streiktag Glück mit ihrer Verbindung haben. "Mein Zug hat ein wenig Verspätung, fährt aber zum Glück noch", sagt die Karlsruherin gegenüber ka-news.de. Ihr Ziel: Hamburg. Dort will sie ihre Familie besuchen.

"Ich habe auch einen Platz reserviert und hoffe, dass ich in den Zug reinkomme", sagt sie weiter. Ungefähr 20 bis 30 Minuten hat ihr Zug laut Fahrplan Verspätung. "Für einen selber ist der Streik natürlich nicht gut. Streik ist aber wichtig. Ich selber sehe das Alles eher lockerer."
Zwei Damen wollen in die Schweiz und haben Pech
Eine Dame aus der Schweiz - die anonym bleiben möchte - hat weniger Glück. Sie ist nach einem Besuch in Stuttgart auf dem Heimweg am Karlsruher Hauptbahnhof gestrandet. "Mal schauen ob und wie wir heute noch nach Hause kommen", sagt sie. Ihr nächster Gang führt sie dann zum Infoschalter der Deutschen Bahn.

Auch Gerda ist auf dem Weg in die Schweiz - auch sie hat kein Glück. "Ich will zu meinem Sohn fahren und habe gehofft, dass meine ICE doch fährt. Er fällt aber aus.", sagt sie. Eine Alternativverbindung wurde ihr am Infoschalter zwar vorgeschlagen, während des Gesprächs mit ka-news.de springt die anzeige aber wieder um.
"Bitte informieren"
"Bitte informieren", heißt es dann auf der Tafel. "Jetzt gehe ich mal zurück und gucke mal ob ein Zug fährt. Ansonsten muss ich wohl oder übel wieder nach Hause fahren", sagt sie. Immerhin hat es Gerda von Heilbronn in die Fächerstadt geschafft.

Ob sie Verständnis für den Streik kurz vor Weihnachten hat? "Jein", meint sie. "Es ist ein blöder Zeitpunkt. Viele wollen ihre Familie und ihre Verwandten besuchen." Außerdem habe man vorher nur wenig dazu gehört.

"Der Streik ist dann doch sehr kurzfristig angekündigt worden. Ich habe meine Fahrkarte am Montag gekauft, da war noch nichts. Jetzt bin ich schon ein wenig verärgert, aber ich habe mir gesagt: Ich probiere es mal."
Alternativen beim GDL-Streik sind gefragt
Um am Streiktag dennoch pünktlich ans Ziel zu kommen, scheinen zahlreiche Karlsruher auf die Alternative Flixbus zu setzen. Am Freitag sind auf vielen Verbindungen aus der Fächerstadt nur noch wenige Plätze übrig.