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Karlsruhe: Für 31 Millionen Euro! Darf die ESG Frankonia nun endlich ihren Umzug an die Stuttgarter Straße planen?

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Für 31 Millionen Euro! Darf die ESG Frankonia nun endlich ihren Umzug an die Stuttgarter Straße planen?

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    Die ESG Frankonia soll ein neues Gelände bekommen. Dies steht schon lange fest. Nun fanden Stadt und Verein in wichtigen Fragen zusammen.
    Die ESG Frankonia soll ein neues Gelände bekommen. Dies steht schon lange fest. Nun fanden Stadt und Verein in wichtigen Fragen zusammen. Foto: Thomas Riedel

    Die Eisenbahner Sportgemeinschaft Frankonia Karlsruhe - oder kurz ESG Frankonia - kann nach langen Diskussionen endlich ihren lang angepeilten Umzug an die Stuttgarter Straße planen. Bis Mitte 2028 soll dort ein neues Vereinsgelände mit Clubhaus und Sportanlagen entstehen. Kostenpunkt: 31 Millionen Euro. 

    Inbetriebnahme im Sommer 2028

    Dies geht aus den Unterlagen zur anstehenden Sitzung des Karlsruher Gemeinderates am Dienstag, 24. Oktober, hervor. Wie aus den Unterlagen zu entnehmen ist, wurden zwischen Stadt und Verein noch offene Fragen geklärt.

    Erdarbeiten an der Stuttgarter Straße.
    Erdarbeiten an der Stuttgarter Straße. Foto: Carsten Kitter

    Die gute Nachricht für den Verein - der aktuell an der Durlacher Allee seine Heimat hat - die Fertigstellung soll ein halbes Jahr früher erfolgen als zuletzt geplant. Im April dieses Jahres hatte die Stadt noch Ende 2028/Anfang 2029 den Zeitraum für die Inbetriebnahme des neuen Geländes geplant. Ursprünglich war der Umzug für 2024 geplant. Eidechsen und alte Kampfmittel sorgten für Verzug. 

    Wie der Beschlussvorlage ebenfalls zu entnehmen ist, soll auch bei der ESG Frankonia das Prinzip des "besitzenden Vereins" umgesetzt werden. Heißt: Die Stadt Karlsruhe plant und baut das neue Vereinsgelände. Nach Fertigstellung wird das Eigentum der Gebäude an den Verein in Form eines Erbbaurechts übertragen, das Grundstück bleibt allerdings in Besitz der Stadt Karlsruhe. Diese Frage war zuletzt ungeklärt. 

    ESG Frankonia wird besitzender Verein - Grundstücke bleiben bei der Stadt

    "Mit der Eigentumsübertragung übernimmt der Verein für die errichteten Anlagen sämtliche Rechte und Pflichten. Er ist dann im Status den anderen Sportvereinen in Karlsruhe gleichgestellt", schreibt die Stadt in ihrer Beschlussvorlage. 

    Der Eingang zum aktuellen Sportgelände der ESG Frankonia an der Durlacher Allee.
    Der Eingang zum aktuellen Sportgelände der ESG Frankonia an der Durlacher Allee. Foto: Thomas Riedel

    Für die Nutzung des Vereinsgebäudes verlangt die Stadt einen ermäßigten Bauzins. Dieser beträgt aktuell sechs Prozent aus dem fiktiven Verkehrswert von 5,11 Euro pro Quadratmeter. Im Grundbuch sei dann ein Erbbauzins von sechs Prozent fiktiven Verkehrswert 17,90 Euro pro Quadratmeter einzutragen.

    Den Differenzbetrag zwischen dem im Grundbuch einzutragenden und dem vom Verein zu zahlenden ermäßigten Erbbauzins trage das Schul- und Sportamt der Stadt Karlsruhe. Sollten sich in Zukunft Erbbau- und Mietzins ändern, würden die neuen Konditionen greifen. Entsprechende Klauseln sollen im Mietvertrag aufgenommen werden.

    Aktuelles Gelände in einem schlechten Zustand

    "Die Miete für die Überlassung der Sportflächen und Parkplätze richtet sich nach den üblichen städtischen Konditionen (für Sportflächen 0,51 Euro/Ar und bei Parkplätzen 0,26 Euro/Ar) (1Ar = 100 Quadratmeter). Der Verein ESG wurde über das Konzept in Kenntnis gesetzt und hat im Grundsatz zugestimmt. Eine schriftliche Zustimmung des Vereins zum beschriebenen Vorgehen liegt vor", erklärt die Stadt weiter. 

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    Foto: Thomas Riedel

    Mit der Übernahme der Planung und des Baus verspricht sich die Stadt Karlsruhe zahlreiche Vorteile. Beispielsweise sei die aktuelle Anlage der ESG in einem schlechten Zustand und weise zudem einen hohen Energieverbrauch auf und mit dem Umzug an die Stuttgarter Straße werde für die Südstadt ein "wohnortnahes Sportangebot bereitgestellt." Außerdem werde mit dem Umzug eine "städtebauliche Potenzialfläche an der Durlacher Allee frei."

    Ein Nachteil für die Stadt: die veranschlagten Kosten in Höhe von 31 Millionen Euro. Davon entfallen 25 Millionen Euro auf das neue Vereinsheim und sechs Millionen Euro auf die Freianlagen. Allerdings seien die Kosten laut Stadt innerhalb des Gesamtbudgets für die Umgestaltung der Stuttgarter Straße in Höhe von 74 Millionen Euro enthalten. Künftige Kostenentwicklungen sind nicht einberechnet.

    Der Sportplatz der ESG Frankonia.
    Der Sportplatz der ESG Frankonia. Foto: Thomas Riedel

    Auch die Übereignung der Gebäude und Sportanlagen sieht die Stadt als Nachteil des Projekts. Außerdem sei das gesamte Projekt ein "Sonderfall, welcher durch Vorschaltvereinbarungen und Verträge mit der Deutschen Bahn (DB) hervorgeht.

    Der neue Zeitplan sieht nach Vorstellungen der Stadt so aus: 

    • Frühjahr/ Herbst 2023: Abstimmung Anforderungen Hochbau und Sportanlagen mit ESG/ Auswahlverfahren Planer
    • 2024: Erstellung der haushaltsreifen Planung für die Anmeldung für den DHH 2026/2027
    • 2025: Genehmigungsplanung/Baugenehmigung/Vorbereitung Vergabe
    • 2027 bis 2028: Bauausführung Hochbau und Sportanlagen
    • Mitte 2028: geplante Inbetriebnahme

    Der Karlsruher Gemeinderat entscheidet am Dienstag, 24. Oktober über die Beschlussvorlage der Stadt. Sobald eine Entscheidung vorliegt, wird der Artikel an dieser Stelle aktualisiert. 

    Gemeinderat stimmt einstimmig für Vorschlag der Stadt

    In seiner Sitzung am Dienstag, 24. Oktober hat der Karlsruher Gemeinderat einstimmig für die Vorschläge der Stadt gestimmt. Die ESG Frankonia kann also Mitte 2028 auf ihr neues Gelände ziehen. 

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