Konkret kritisiert die Karlsruher FDP-Fraktion, dass die Neugestaltung der Kaiserstraße nach derzeitiger Planung länger dauere als die gesamte Bauzeit der Kombilösung. "Inklusive der zurückliegenden Bautätigkeiten wird die Kaiserstraße ein Vierteljahrhundert entsprechende Belastungen ertragen müssen", heißt es dazu von Seiten der Fraktion in einer Anfrage, die auf der Tagesordnung für die Gemeinderatssitzung im März steht.
FDP will Bau optimieren
Allein der erste Bauabschnitt zwischen Adler- und Ritterstraße nehme mehr als zweieinhalb Jahre in Anspruch. Die Bauabwicklung in Abschnitten sei zwar umfangreichen Leitungsverlegungen sowie einer zumutbaren Taktung der Bautätigkeiten geschuldet, trotzdem solle nach Ansicht der Fraktion nach Optimierungsmöglichkeiten gesucht werden.

So könne die Verzögerungen nicht auf die aktuelle Haushaltslage zurückgeführt werden, sondern habe lediglich mit dem tatsächlichen Planungs- und Umsetzungsprozess zu tun. Im Zuge dessen gibt die FDP-Fraktion zu bedenken, dass etwa die Neugestaltung des Europaplatzes hätte längst in Angriff genommen werden können.
FDP kritisiert Erscheinungsbild des Europaplatz
"Der Europaplatz ist an Hässlichkeit kaum zu überbieten und einer Stadt wie Karlsruhe unwürdig", kritisiert die Fraktion den aktuellen Zustand des Platzes. An die Stadt hat sie daher unter anderem die folgenden beiden Fragen gestellt:
- Wann genau ist mit der Neugestaltung des Europaplatzes und der Wiedererrichtung des Greifdenkmals zu rechnen?
- Wird eine neue Haltestellte an der Kaiserstraße- West (Höhe Endle) gebaut?
Verlagerung der Haltestelle in Karlstraße
Im Bezug auf die Neugestaltung des Europaplatzes, gibt die Stadt in ihrer Stellungnahme bekannt, dass die Ausführungsplanung des Europaplatzes entsprechend der geplanten Haltestelle auf selbigem Platz bereits abgeschlossen war.

Aufgrund betriebsbedingter Änderungen im öffentlichen Nahverkehr auf dem Europaplatz sei allerdings eine Verlagerung der Haltestelle in die Karlstraße erforderlich.
Die Planungen dafür seien bereits weit fortgeschritten, befänden sich aber in Abhängigkeit der Evaluierung des Reallabors in der Karlsstraße. "Erst wenn die Entscheidung über die zukünftige Nutzung der Karlstraße erfolgt ist, kann auch die Änderung der planfestgelegten Haltstelle und damit die Verlagerung in die Karlstraße eingerichtet werden", so die Stadt in ihrer Stellungnahme.

Eine Vorstellung der Auswertung zum Reallabor Karlstraße und deren zukünftige Nutzung und Gestaltung sei für Juni diesen Jahres geplant. Sollte im Zuge dessen entschieden werden die Karlstraße für Autos zu sperren, sei die Ausführungsplanung für den Europaplatz zu überarbeiten, so die Stadt weiter. Die Umgestaltung des Europaplatzes könne dann frühestens im Doppelhaushalt 2026/2027 erfolgen.
Und was ist mit dem Greifdenkmal?
Laut Stadt wurde das Greifdenkmal fachgerecht eingelagert. Im Zuge der Umbauarbeiten auf den Europaplatz soll es wieder errichtet werden. Wann das genau sei, hänge von der Verlagerung der Haltestelle ab.

"Da die Oberflächenplanung auf dem Europaplatz abhängig von der Verlagerung der Haltestelle ist und damit die Höhen noch nicht feststehen, kann das Greifdenkmal erst nach der Entscheidung über die Verlagerung der Haltestelle wieder aufgestellt werden", so die Stadt in ihrer Stellungnahme.
Neue Haltestelle auf Höhe Endle?
Im Bezug auf die Frage nach einer neuen Haltestelle an der Kaiserstraße-West, Höhe Endle, gibt die Stadt in ihrer Stellungnahme bekannt, dass diese Teil der planfestgelegten Maßnahmen der Karlsruher Schieneninfrastrukturgesellschaft sei.

So solle der Bau der Haltestelle im Rahmen der geplanten Gleiserneuerungen zwischen Douglasstraße und Leopoldstraße im kommenden Jahr erfolgen.