1. Es begann mit Geflügelzüchtern...
Wer hatte eigentlich die Idee für einen Zoologischen Stadtgarten? Wie die Zoofreunde herausgefunden haben, hat auch der Zoo der Fächerstadt ganz klein angefangen - nämlich als Geflügelpark. Der 1861 gegründete "Badische Verein für Geflügelzucht" pachtete hierfür mit Unterstützung des Gemeinderats der Residenz Karlsruhe den südlichen Teil des Sallenwäldchen und den Ludwigssee.
Doch es sollte nicht bei Geflügel bleiben: Schon bald darauf wurde beschlossen, auch andere Tiere aufzunehmen. Dafür wurde sogar ein Tiergarten-Komitee gegründet. 1865, zum Geburtstag des Großherzogs, wurde der neue Tiergarten dann eröffnet.

2. Stadtrat, übernehmen Sie!
Wie so oft im Leben, hatte auch der neu gegründete Stadtgarten finanzielle Probleme. "Durch Zuschüsse musste die Stadt ab 1867 den Weiterbestand der Anlage sichern", so die Zoofreunde. Die Konsequenz: Ein Jahr später trennte sich der Badische Geflügelzucht-Verein vom Tiergarten. Ab 1877 übernahm dann die Verwaltung des Stadtrats das Ruder, der Tierpark wurde ihr unterstellt. Im Anschluss wurden der Tiergarten und die südlich der Festhalle gelegenen Gartenanlagen zusammengefasst. Der neue Name: "Stadtgarten".

3. Es wird immer größer...
Ab 1893 standen große Veränderungen im Stadtgarten an. So wurde 1893 der Bau des Lauterbergs abgeschlossen und 1899 der erste Rosengarten angelegt. Laut Recherche der Zoofreunde war das aber nicht alles: Auch der Tierbestand wurde auf 229 Tierarten erweitert. Da musste natürlich auch mehr Platz her: 1913 konnte eine Freianlage für Seelöwen errichtet werden, die auch mehrere Jahrzehnte genutzt wurde. 1914 bis 1917 stand dann nochmal eine erhebliche Geländevergrößerung an.

4. Schwierige Zeiten des Zweiten Weltkriegs
Auch im Karlsruher Zoo hinterließ der Zweite Weltkrieg Spuren. "Viele Tiere verstarben durch Futtermangel und Infektionen", schildern die Zoofreunde. Die überlebenden Tiere wurden 1945 an den Frankfurter Zoo verkauft. Nach dem Kriegsende begann die Stadtverwaltung dann damit, zunächst den Stadtgarten selbst und ab 1949 dann auch den Tierbestand schrittweise wieder aufzubauen.

5. Zeit für ein großes Make-Over
1967 stand ein wichtiger Termin für den Stadtgarten an: die Bundesgartenschau - eine Zeit, in der der Zoo die wohl bedeutendste Umgestaltung erfuhr. Verschiedene Gebäude wurden hierfür abgerissen, um Platz für große Tierhäuser und Gehege zu machen. Am Nord- und Osthang des Lauterbergs wurde so manches Gehege teilweise in den Berg hineingebaut.

6. Streichelzoo steht in Flammen
Im Jahre 2010 ereilte den Stadtgarten dann wieder ein Rückschlag: Bei einem Großbrand wurde der Streichelzoo zerstört, 26 Tiere starben. In den Unterkünften des Streichelzoos befanden sich damals Walachenschafe, Afrikanische Zwergziegen, Alpakas, Shetlandponys sowie Sardische Zwergesel, die allesamt durch das Feuer getötet wurden. Nach fast vier Monaten Bauzeit war es dann soweit: 2011 konnte der neue, größere Streichelzoo wieder in Betrieb genommen werden.

7. "Ich bin dann mal weg ..."
Ein Seehund auf Abwegen: 2013 staunten die Karlsruher nicht schlecht, als sie im Stadtgartensee einen Zoobewohner schwimmen sahen. Seehündin Zola war das eigene Domizil offenbar zu klein, also beschloss die Tochter von Seehund-Mama Gina, einfach mal den Stadtgarten auf seine Plansch-Qualitäten zu testen. Erst nach rund einem Monat wurde der Ausflug der Freischwimmerin dann beendet.

8. Jetzt wird's exotisch!
Vor dem 300. Stadtgeburtstag stand dann nochmal eine größere Neuerung im Karlsruher Zoo an: das Exotenhaus im ehemaligen Tullabad. Wo früher Kinder fröhlich plantschten, sollen pünktlich zum Stadt-Jubiläum Vögel, Affen, Faultiere und Schildkröten ihr neues Domizil in der Fächerstadt finden.
