Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup und Michael Homann, der leitende Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe führen in einer Pressekonferenz am 15. September die zentralen Ziele des Energiepakts an.
Stadt Karlsruhe appelliert
"Vor einigen Wochen haben wir die Aktion zwischen sieben Partner-Städten und fünf Werken ins Leben gerufen", erklärt Mentrup. Seitdem sei die Stadtverwaltung weiter eifrig dabei, an Energiesparkonzepten zu arbeiten – und alle Karlsruher bei den Sparmaßnahmen mit ins Boot zu holen.

"Selten konnte man auf ein Thema, ausgelöst durch ein internationales Ereignis, so viel direkten Einfluss nehmen", sagt der Bürgermeister. Der Appell der Stadt: Durch persönliches Verhalten an der Gemeinschaftsaktion "Energiepakt" teilhaben.
Online-Angebot findet Anklang
Über Sparmöglichkeiten will die Stadt, mithilfe der Stadtwerke, nachhaltig aufklären. "Es gibt derzeit eine Vielzahl von Kampagnen – auch auf Bundesebene, wie zum Beispiel Cleverländ", erklärt Homann.In Karlsruhe soll die Website der Stadt ein digitales Angebot schaffen.

"Die Seite wächst jeden Tag, bietet FAQs und derzeit werden Tutorials zum Energiesparen erstellt", sagt der Chef der Stadtwerke. Seit dem 26. August verzeichne die Internetseite über 13.000 Aufrufe. "Das Angebot wird wahrgenommen", so Homann.
"Aufmerksamkeit erhöhen"
Derzeit sei eine "Energiesparchallenge" in Vorbereitung. "Wir wollen über einen Wettkampf den Einsatz und die Aufmerksamkeit erhöhen", erklärt Homann. In den nächsten Tagen soll die erste Straßenbahn mit der passenden Bemalung zum Energiesparen aufrufen.

Durch die Einbindung der Karlsruher will die Stadt Karlsruhe eine bestimmte Einstellung zum Thema Energie bewirken – und auch für andere Probleme eine Basis schaffen.
Langfristig gegen den Klimawandel
"Vieles aus dem Energiepakt hilft nicht nur gegen den Energiemangel durch den Ukraine-Krieg, sondern beschleunigt auch das Vorgehen gegen den Klimawandel", sagt Mentrup. Womöglich werde man etwaige Klimaziele so schneller erreichen, als geplant.

Die langfristigen Maßnahmen an den Karlsruher Bädern führt Mentrup als passendes Beispiel an. "Der Bäderauschuss wird sich in wenigen Tagen treffen und Mittel und Wege zum Energiesparen einleiten", so der Oberbürgermeister.
Kalter Winter in der Verwaltung
In den Verwaltungsgebäuden der Stadt sollen ebenfalls Änderungen vorgenommen werden. Mittels intensiven Diskussionen mit dem Personalrat soll beispielsweise die Anwesenheit der Mitarbeiter komprimiert werden.

"Bisher ist die Anwesenheit in den Büros sehr stark über den ganzen Tag verteilt – das wollen wir reduzieren, um weniger heizen zu müssen", so Mentrup. Das Warmwasser der städtischen Verwaltungsgebäude sei bereits jetzt abgestellt und die Raumtemperaturen werden über den Winter wohl stark gesenkt.
Bis zu 15 Prozent weniger Gas
Für die nahende Heizperiode ab Oktober sehe es allerdings gar nicht so schlecht aus, meint der Chef der Stadtwerke, bundesweit seien die Gasspeicher zu 85 Prozent gefüllt. Was den aktuellen Verbrauch angeht, so stellen die Stadtwerke bereits deutliche Einsparungen.

"Unsere Netzgesellschaft kann den momentanen Gasverbrauch mit dem Gasverbrauch vor einem Jahr vergleichen. Wenn man diese Zahlen bereinigt, dann ist im Moment zu sehen, dass etwa 10 bis 15 Prozent weniger Gas verbraucht wird", heißt es vonseiten der Stadtwerke Karlsruhe.
Wird der Energiepakt sein Ziel erreichen?
Diese Ersparnisse seien sowohl in Industrie, als auch Gewerbe und in privaten Haushalten zu verzeichnen. Die Stadtwerke: "An diesem Verbrauchsrückgang kann gemessen werden, ob die Initiative 20 Prozent zu sparen, in den kommenden Wochen Erfolg hat."

Die Verantwortlichen sind sich allerdings darin einig, dass der Rückgang im Verbrauch nicht einzig auf ein reformiertes Energiebewusstsein zurückzuführen ist. "Letztendlich haben auch die hohen Preise dafür sorgen, dass weniger Gas gebraucht wird", erklärt Michael Homann von den Stadtwerken.
Die Preise haben sich im, Vergleich zum Vorjahr, mehr als verdoppelt. Das könne man nur durch Einsparungen abfedern, sagt der Chef der Stadtwerke.
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