Die Polizei hat den gesetzlichen Auftrag, das Eintreten von Straftaten soweit möglich, im Vorfeld zu verhindern. Leider gelingt das nicht immer. Um das Risiko für einen Einbruch in die eigenen vier Wände so gering wie möglich zu halten, hat wir die besten Tipps und Tricks der Profis recherchiert.
Einbruchschutz leicht gemacht
So schützt ihr euch vor Einbrechern:
- Auch wenn Sie Ihr Haus nur für kurze Zeit verlassen, schließen Sie unbedingt die Haustür ab - einfach Zuziehen reicht nicht aus!
- Verschließen Sie sämtliche Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Auch gekippte Fenster sind offene Fenster!
- Ein Ersatzschlüssel ist praktisch - hilft allerdings auch den Einbrechern deshalb: Niemals den Schlüssel draußen verstecken.
- Sollten Sie einen Schlüssel verlieren, wechseln Sie umgehend das Schloss aus!
- Seien Sie achtsam! Behalten Sie Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück im Auge.
- Teilen Sie Ihre verdächtigen Beobachtungen mit - am besten direkt der Polizei.
- Hinterlassen Sie keine Abwesenheitsnotiz in sozialen Netzwerken oder auf dem Anrufbeantworter. Diese Informationen sind für potenzielle Einbrecher vorteilhaft.
Einbrüche in Karlsruhe
Meldungen über Einbrüche in Karlsruhe häufen sich in der letzten Zeit, ob es in diesem Jahr allerdings eine Zunahme der Delikte gab, ist fragwürdig, denn: Laut Polizeistatistik des Karlsruher Präsidiums nimmt die Häufigkeit von Wohnungseinbrüchen stetig ab - und das bereits seit einigen Jahren. Nach Einschätzung der Beamten habe sowohl eine verstärkte Aufmerksamkeit der Bevölkerung als auch die zunehmende Bereitschaft zu Schutzmaßnahmen entscheidend zu dieser Entwicklung der letzten Jahre beigetragen.

Darüber hinaus bliebe es bei beinah der Hälfte aller Einbrüche - rund 48 Prozent - bei gescheiterten Versuchen, erklärt die Polizei in ihrer Kriminalstatistik. "Das heißt, die Täter gelangten nicht ins Tatobjekt oder konnten aus anderen Gründen die Tat nicht vollenden."
"Häufig zur Tageszeit"
Auch wenn das Bauchgefühl widerspricht, erfolgen Einbrüche häufig zur Tageszeit - nicht spät in der Nacht, wie Hollywood uns vorspielt. Deshalb empfiehlt die Polizei, auch tagsüber stets wachsam zu bleiben. Sollte man dabei einem Einbrecher auf die Schliche kommen, warnt die Polizei davor, vorschnell zu agieren: "Sollten Sie als Betroffener nach Hause kommen und Einbruchspuren feststellen, betreten sie Ihre Wohnung bitte nicht und rufen umgehend die Polizei! Es kann nie ausgeschlossen, dass sich ein Täter noch im Objekt befindet!"

So setzte man sich keiner zusätzlichen Gefahr aus und die Beamten können gleichzeitig sicherstellen, dass wichtige Spuren für die Tataufklärung nicht vernichtet werden, erklärt die Polizei Karlsruhe. Hilfe könne auch außerhalb des Gefahrenbereichs geleistet werden.
Achtung: Kontakt meiden!
"Das Umfeld kann natürlich beobachtet werden, um verdächtige Feststellungen an die Polizei zu übermittelt. Dazu gehören z.B. Autokennzeichen von ortsfremden Fahrzeugen oder Personenbeschreibungen von möglichen Tätern oder Gehilfen", so die Polizei.

Wer in seinem Alltag unverhofft auf einen Einbrecher trifft, soll diesen auf keinen Fall festhalten, raten die Beamten. "Ihre körperliche Unversehrtheit ist wichtiger als Sachwerte. Diebe versuchen stets zu flüchten und suchen keine Konfrontation, könnten aber Gewalt einsetzen, wenn die Flucht nicht anders möglich ist."
Kostenlose Beratung - auch vor Ort
In Bezug auf die Einbruchskriminalität gibt es beim Polizeipräsidium Karlsruhe die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle. Speziell geschulte Polizeibeamte stehen für alle Bürger bereit und bieten eine kostenfreie Einbruchsberatung vor Ort am Wohnobjekt oder auf Wunsch in den Räumlichkeiten der Beratungsstelle an. Unter der Nummer 0721-666-1234 kann ein Termin vereinbart werden.

Auf der Internetseite k-einbruch.de bietet die Polizei weiterhin eine umfangreiche Sammlung an Information rund um das Thema Einbruch und Sicherheit. Darüber hinaus steht dort eine Übersicht der jeweiligen Beratungsstellen im ganzen Land zur Verfügung.
