Kriegsstraße bleibt Baustelle
Doch damit sind die Planungen für das Areal rund um das Ettlinger Tor noch lange nicht abgeschlossen, die nächste Baustelle steht schon in den Startlöchern und es wird "ein weiterer wichtiger Baustein für Karlsruhe", so Baubürgermeister Daniel Fluhrer.

Am Mittwochmittag präsentieren Stadt und Landkreis den Gewinner eines Architektenwettbewerbs für den Neubau des Karlsruher Landratsamtes in der Gartenhalle.
Aus insgesamt 29 national und international eingereichten Modellen entscheidet sich die 27-köpfige Jury einstimmig für den gemeinsamen Entwurf der Wittfoht Architekten aus Stuttgart und der Lohrer.Hochrein Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH. Neben einem P-förmigen Längsbau, der parallel zur Kriegsstraße und zur Badenwerkstraße errichtet wird, zeichnet sich das Modell durch zwei Hochhäuser aus.

Zu einem das neue Landratsamt selbst, welches 90 Meter hoch werden soll und damit das Maximum des städtischen Höhenbebauungsplans erreicht. Zum anderen ein mehrgeschossiges Wohnhaus zwischen 50 und 60 Metern Höhe, welches den Neubau an der Ecke Badenwerkstraße und Hermann-Billing-Straße beschließt.
Neben den Arbeitsplätzen für rund 600 Beschäftigte des Landratsamtes werden eine Kita, eine Tiefgarage und Mietflächen für Cafés oder Einzelhandel Einzug in den Neubau halten.
Neuer Haupteingang für "bessere Sichtbarkeit"
"Wir wollen in erster Linie ein Gebäude für die Bedürfnisse einer modernen Verwaltung schaffen", so Landrat Christoph Schnaudigel während der Präsentation. Vor allem die Funktionalität und der Aspekt der Nachhaltigkeit würden für das Gewinnermodell sprechen.

Ein weiterer Punkt: Die Eingangssituation am Landratsamt wird so neu gefasst. "Mit dem Eingang in Richtung Ettlinger Tor verstecken wir uns nicht und sind als Landratsamt deutlich sichtbar für Bürger und Publikumsverkehr", so der Landrat weiter.
Hybridbauweise mit Holz und Beton
Karlsruhes Bürgermeister Daniel Fluhrer ergänzt: "Aus meiner Sicht hat sich die Mühe des Wettbewerbs gelohnt. Der Neubau setzt an dieser wichtigen Stelle der Stadt ein Ausrufezeichen, welches nicht übertrieben ist. Der Entwurf findet den richtigen Maßstab für Karlsruhe und fasst die räumliche Situation neu."
Die Vorteile des Gewinnermodells erklärt als Vorsitzender des Preisgerichts Peter Schmidt. "Der Entwurf hat insgesamt eine sehr gute Struktur und kann von Besuchern einfach nachvollzogen werden, der neue Turm bleibt annähernd an der aktuellen Stelle und mit der vorgeschlagenen Holz-Hybrid-Bauweise wird ein nachhaltiges Gebäude geschaffen." Der Gewinner-Entwurf sei zwar einfach und schlicht, doch in der Architektur sei gerade das Einfache das Schwierige, so Schmidt.

Das ist der Zeitplan für den Neubau
Entstehen soll das neue Gebäude in verschiedenen Abschnitten. Zuerst soll der aktuelle Längsbau an der Kriegsstraße abgerissen und neu aufgebaut werden. Dann ziehen die Mitarbeiter des Landratsamtes in das neue Gebäude, um den Weg für den Abriss des alten Hochhauses freizumachen.

Baustart soll nach Aussage von Landrat Schnaudigel im Jahr 2024 sein, gerechnet wird mit einer Bauzeit von fünf Jahren. Die Kosten für das Landratsamt belaufen sich nach aktuellen Schätzungen zwischen 150 Millionen und 200 Millionen Euro.
Interessierte Bürger haben bis einschließlich Sonntag, 4. Juli, die Möglichkeit, zwischen 10 und 19 Uhr den Gewinnerentwurf und alle anderen eingereichten Modelle in der Gartenhalle zu begutachten. Ab Mitte der kommende Woche werden dann alle 29 Modelle im Landratsamt ausgestellt.
Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!