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Karlsruhe: Aktuelle Entwürfe für Hochhaus-Areal: So könnte es bald am Ettlinger Tor aussehen

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Aktuelle Entwürfe für Hochhaus-Areal: So könnte es bald am Ettlinger Tor aussehen

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    Philipp Krass
    Philipp Krass Foto: Melissa Betsch

    Zusammen mit den Bürgern erarbeiten sie verschiedene Modelle, wie die Südseite des Ettlinger Tors künftig aussehen könnte. Am dritten von insgesamt vier Werkstatt-Terminen am 6. Mai haben die vier beteiligten Planungsbüros in Zusammenarbeit mit den Karlsruher Bürgern ihre Entwürfe für das Areal entlang des Landratsamtes weiter konkretisiert - aufgrund von Corona natürlich online. Am 18. Mai wurden sie der Öffentlichkeit vorgestellt.

    Abriss oder Neubau? Entscheidung Ende Juli

    "Wir sind damit ein ganzes Stück weitergekommen und biegen so langsam auf die Zielgerade ein", sagt Landrat Christoph Schnaudigel bei einer Online-Pressekonferenz am Montag, 18. Mai. Das sei besonders für das Landratsamt-Gebäude wichtig, denn dieses ist womöglich maroder als gedacht: "Nach neuesten Untersuchungen zu der Bausubstanz des Hauses können wir vieles brauchen, aber keinen Bauverzug", so Schnaudigel.

    Die große Herausforderung für die Architekten: Noch steht nicht fest, ob das Gebäude abgerissen wird oder aufgrund von Denkmalschutz erhalten bleiben muss. Daher hat jedes Büro zwei Entwürfe erarbeitet. Einen mit Erhalt des jetzigen, denkmalgeschützten Landratsamts und einen, das das Gebäude als Neubau integriert, sollte das Amt für Denkmalschutz einem Abriss des maroden Baus zustimmen. Eine Entscheidung wird spätestens Ende Juli erwartet.

    Das sind die Entwürfe

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    • 1. berchtoldkrass space&options aus Karlsruhe Das Büro berchtoldkrass space&options möchte in seinen Entwürfen bewusst die Symmetrie der Fächerstadt nicht aufgreifen, sondern "die Freiräume in ihrer Struktur stärken", erklärt Philipp Krass. Daher beschränkt sich das Karlsruher Büro in seiner "Freiraumcollage" nicht nur auf den Bereich rund um Landratsamt und Staatstheater, sondern bezieht das Areal am Festplatz mit Zoologischem Stadtgarten, Schwarzwaldhalle, Konzerthaus und Kongresszentrum ebenfalls mit ein. Für das Areal rund um das Landratsamt selbst hat berchtoldkrass space&options drei solitäre Baukörper geplant, die Büros, Wohnungen, das Landratsamt, Büros der Stadt sowie öffentliche Nutzungsmöglichkeiten vereinen sollen. Bei beiden Szenarien sollen jeweils zwei Hochhäuser entstehen, der Kreuzungsbereich Ettlinger Straße/Kriegsstraße soll frei bleiben.
    • 2. COBE aus Berlin Vanessa Carlow vom Büro COBE Berlin hat bisher drei Varianten ausgearbeitet: Boulevard und Stadtgarten": Sollte das Landratsamt abgerissen werden dürfen, soll an dessen Stelle ein zentraler, begrünter Platz entstehen, umrahmt vom Neubau des Landratsamtes, Gebäuden der Stadt Karlsruhe, Wohneinheiten sowie einer "Stadtwerkstatt". "Gartenmosaik": Bleibt das Landratsamt erhalten, könnte es hier in die Nutzung der Stadt Karlsruhe übergehen, eingerahmt von Wohnungen und einem Neubau an der Kreuzung des Ettlinger Tors. Dazwischen soll ein Gartenmosaik mit Spielplätzen und Dachterrassen entstehen. Die Umarmung": Eine weitere Idee wäre es, das Landratsamt zu Wohnungen umzubauen, an der westlichen Seite ergänzt durch Gebäude der Stadt und einem Neubau an der Kriegsstraße. Die Erdgeschosse der Gebäude könnten zudem öffentlich genutzt werden. "Wir sind gerade in der Überlegung, die Varianten zwei und drei zusammenzufassen, da wir gerne an der Idee der Umnutzung des Landratsamtes für Wohnungen festhalten würden", so Carlow. Baubürgermeister Daniel Fluhrer sieht das aber problematisch: "Hier müsste erst ein Investor für den Wohnungsbau gefunden werden."
    • 3. Max Dudler Architekten AG aus Berlin Wir möchten einen modernen Stadtweiterbau schaffen und das Ettlinger Tor neu definieren", erklärt Architekt Max Dudler. Die nordliche Altstadt und die südliche Neustadt sollen an dieser Stelle miteinander verwoben werden. Zentraler Punkt in der Planung des Berliner Büros bilden zwei begrünte Torhäuser links und rechts der Ettlinger Straße an der Kriegsstraßen-Kreuzung, die an das ehemalige Ettlinger Tor erinnern sollen. Das "Haus der Bildung" mit Akademie, Bibliothek und Volkshochschule und das "Haus der Kultur" mit Theater, Kino und Mehrzweckhalle sollen dabei auf die öffentliche Nutzung ausgerichtet werden. Die Fassaden sollen dabei mit "hängenden Gärten" begrünt werden. Das Büro bezieht in ihrer Planung zudem das Areal des ehemaligen Postgiroamtes gegenüber des Einkaufscenters mit ein. Für das Landratsamt selbst haben die Architekten entweder einen Neubau an der Kriegsstraße oder einen "überhöhten" Weiterbau des bestehenden Landratsamt-Ensembles vorgesehen.
    • 4. MVRDV aus Rotterdam Das ist wohl die radikalste und mutigste Idee, über den Tellerrand hinauszublicken", sagt Bürgermeister Fluhrer zu den drei Entwürfen des Büros MVRDV. Die Rotterdamer Architekten wollen: öffentliche Freiräume stärken, die Areale rund um die Kreuzung Ettlinger Tor miteinander verbinden, das architektonische Erbe bewahren unddas Ettlinger Tor als Stadteingang sichtbar machen. Für letzteres hat das Büro - ähnlich wie Max Dudler - ein Torhaus mit verbundenem Übergang über die Ettlinger Straße geplant. Auch grüne Dächer und die Bebauung des Postgiroamt-Areals sollen berücksichtigt werden. Gebaut werden könnte das Konzept in drei Varianten: 1. Central Business District (CBD): Hierbei soll das Areal rund um das Ettlinger Tor verdichtet werden und "neues Leben in die Innenstadt bringen". 2. Parkstadt: Das Gegenteil des CBD ist die Parkstadt: Hier werden nur die nötigsten Gebäude auf dem Gelände berücksichtigt, alles andere soll zur Grünfläche werden. 3. Barockes Viertel: Beim Barocken Viertel greifen die Architekten die historische Stadtstruktur Karlsruhes in einer modernen Variante wieder auf.

    Erste Bauarbeiten könnten in zwei Jahren starten

    Noch bis Sonntag, 31. Mai, können die Bürger die Entwürfe auf dem städtischen Beteiligungsportal unter www.beteiligung.karlsruhe.de diskutieren. Beim vierten und letzten Werkstatt-Termin am Freitag, 3. Juli, werden die vier Planungsbüros dann ihre jeweils zwei fertigen Konzepte der Öffentlichkeit vorstellen, im Anschluss erfolgt eine Empfehlung der Jury an den Gemeinderat.

    Dieser muss im letzten Schritt seine Zustimmung geben, um den Gewinner-Entwurf auf den Weg zu bringen. In etwa zwei Jahren könnten dann am Ettlinger Tor die ersten Bagger rollen.

    Die Präsentationen als Download

    • berchtoldkrass space&options aus Karlsruhe
    • COBE aus Berlin
    • Max Dudler Architekten AG aus Berlin
    • MVRDV aus Rotterdam

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