"Die Sanitäranlagen sind ein Dauerbrenner", sagt ein Mitarbeiter gegenüber ka-news.de, der anonym bleiben möchte. "Längere Spaziergänge zu notwendigen Sanitäreinrichtungen sorgen unter den Kollegen eher für humorvolle Kommentare."
Die Angestellten des 15. und 16. Stockwerkes - rund 60 Personen - teilen sich zwei Toiletten. Auch die Teeküchen seien teilweise in einem weniger guten Zustand.
Mal zu warm, mal zu kalt
Ein weiteres Problem: "Die Regulation der Temperatur funktioniert oftmals nicht richtig", so der Mitarbeiter im Gespräch mit ka-news. So sei es mal zu warm, mal zu kalt in den Büros. Einfluss können die Büromitarbeiter nicht auf die Temperatur nehmen: Die Fenster des Hochhauses lassen sich nicht öffnen.

Im Sommer kann das richtig problematisch werden, denn hinter der Glasfassade des Gebäudes können sich die Räume schnell aufheizen. Die Kälte- und Wärmeanlagen des Gebäudes sollen das verhindern - doch diese könnten ausfallen. Dann müsste das Gebäude evakuiert werden.
Ausfall aller Lüftungsanlagen nicht unrealistisch
Unrealistisch ist dieser Extremfall nicht, er ist im Mai 2019 schon einmal eingetreten: Alle drei Lüftungsanlagen sind ausgefallen. Der Geschäftsbetrieb war davon nicht betroffen, der Ausfall war an einem Wochenende.
"Es ist gelungen, zumindest Teile der Anlage noch vor Dienstbeginn am Montag wieder in Betrieb zu nehmen", teilt Martin Zawichowski vom Landratsamt auf Nachfrage von ka-news.de mit.
Sanierung der Toiletten abgebrochen - Wasserrohrbruchgefahr!
Die Verantwortlichen wissen um die Mängel: "Das Problem ist, dass es nicht möglich ist, nur einzelne Stockwerke zu erneuern", sagt Ragnar Watteroth, Finanzdezernent des Landkreises. "Wir müssten bei einer Sanierung das ganze Hochhaus bis auf das Rohbauskelett abtragen."
Zahlreiche Versuche wurden unternommen, die Situation für die Mitarbeiter zu verbessern. Immer wieder mussten Sanierungsmaßnahmen allerdings abgebrochen werden. Unter anderem die Erneuerung der Toiletten, das Risiko eines Rohrbruches war zu hoch.
"Man findet sich mit der Situation ab"
Der Landkreis Karlsruhe würde das Gebäude am liebsten abreißen, dafür fehlt allerdings die Genehmigung der Denkmalschutzbehörde. "Sollte es einen Neubau geben, würden wir mit dem Abriss warten, bis das neue Gebäude steht", teilt der Landkreis auf Nachfrage von ka-news.de mit.
Dann könnten die Mitarbeiter auf direktem Wege vom alten in das neue Landratsamt ziehen. Im Falle der Sanierung müssten die Angestellten zwischenzeitlich woanders untergebracht werden.
Ob die eine oder andere Variante - bis dahin wird wohl noch etwas Zeit ins Land gehen. Ein Dauerzustand ist die derzeitige Situation des Landratsamtes nicht. Das sagen nicht nur die Verantwortlichen, sondern auch die Mitarbeiter: "Irgendwann findet man sich mit der Situation ab, motivierend ist das natürlich eher nicht."
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