Das letzte Mal, dass innerhalb Karlsruhes eine nachvollziehbare Infektionskette auftrat, sei laut dem Gesundheitsamt des Landkreises Karlsruhe der Topsy-Turvy-Vorfall im Juli gewesen. Seitdem finde das Infektionsgeschehen nur noch sehr diffus und ohne nennenswerte Konzentrationen innerhalb Karlsruhes statt. Neuansteckungen folgten dabei keinem ersichtlichen Muster und bestünden aus einer Vielzahl aufaddierter Einzelfälle.
Aufgrund der steigenden Impfzahlen seien auch die aus den letzten Wellen gewohnten Hotspots wie etwa Schulen, Großbetrieben, Kirchen oder Pflegeheimen kaum mehr ein Nährboden für neue Infektionen. Derzeit seien zwei Pflegeheime, sechs Schulen und mehrere Unternehmen von Corona-Erkrankungen betroffen, wobei der Höchstwert der Infizierten in einer Einrichtung 23 betrug.
In welchem Umfeld geschehen die häufigsten Ansteckungen?
Diese Unkenntnis der genauen Ansteckungspfade schlage sich auch in den derzeitigen Statistiken nieder. Bei 40 Prozent der erfassten Neuinfektionen sei der genaue Ansteckungsherd nicht ermittelbar, wie das Gesundheitsamt auf Anfrage von ka-news.de bekannt gibt.
35 Prozent der Neuübertragungen in Karlsruhe geschehen laut Gesundheitsamt über die Familie. Dahinter stünden mit 13 Prozent Freizeit- und Pflegeeinrichtungen oder Bildungs- und Tagesstätten, darunter Kliniken, Schulen, Betreutes Wohnen , Clubs, Bars oder Fitnessstudios.
Sieben Prozent der Ansteckungen würden im Büro stattfinden. Im Freundeskreis entstünden derzeit drei Prozent der Infektionen. Der Anteil der Reiserückkehrer liegt aktuell bei zwei Prozent.

Nachvollziehbar oder nicht, die Infektionen ließen die Sieben-Tages-Inzidenz in Karlsruhe rasch ansteigen. Am 2. November lag sie bei 167,6 (Stadtkreis) und 198,5 (Land). Damit sind aktuell 2.188 positiv auf das Virus getestet. Das ist ein deutlicher Anstieg zur letzten Oktoberwoche, wie das Gesundheitsamt bestätigt.
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