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Karlsruhe: Bürgerinitiative gegründet: Pro KSC-Stadion, gegen Bezahlung aus Steuermitteln

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Bürgerinitiative gegründet: Pro KSC-Stadion, gegen Bezahlung aus Steuermitteln

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    Niko Fostiropoulos gab am Donnerstagabend den Anstoß zur Gründung einer Bürgerinitiative.
    Niko Fostiropoulos gab am Donnerstagabend den Anstoß zur Gründung einer Bürgerinitiative. Foto: (lub)

    "Bürgerbegehren, wann geht's los?", fragte am Ende ein Bürger. Das spiegelt die Grundstimmung fast aller Anwesenden wider, sodass sich auch einige der insgesamt rund 15 Anwesenden in eine Liste eintrugen. Beim nächsten Treffen in einer Woche wollen sie nach eigenen Angaben wieder dabei sein. Sie waren sich einig darüber, dass der Wildparkneubau mit seinen 120 Millionen Euro Kosten gerne gebaut werden dürfe - jedoch nicht bezahlt von der Stadt. Zumindest nicht komplett. "Über mögliche Zuschüsse lässt sich ja reden", so Fostiropoulos.

    "Auch OB Fenrich war schon dagegen"

    Er blieb federführend bei der Veranstaltung, leitete den Abend mit seinen Argumenten ein. "Guter Fußball wird nicht durch das Stadion gemacht", sagte er. Er selbst sei Fußballfan und kein Gegner des KSC, auch er wolle guten Fußball sehen. "Aber wozu braucht man dafür VIP-Parkplätze für 5 Millionen Euro?" Fostiropoulos stellte in einer Power Point Präsentation und Handouts die Aufschlüsselung der veranschlagten Kosten dar. Er kritisierte dabei die teuren Extrawünsche des KSC. "Schon der ehemalige Oberbürgermeister Fenrich war gegen diesen Millionenbau", so der Stadtrat. Schade fand er, dass sich keine Fans des KSC oder Mitglieder des Fanprojekts eingefunden hatten, obwohl einige dies angekündigt hätten, wie er mehrfach betonte. 

    Der Stadtrat möchte die 120 Millionen Euro lieber in soziale Bereiche investiert wissen, beispielsweise den Ausbau von Kitaplätzen. "Es kann nicht sein, dass man bis nach Wörth fahren muss, um einen kostenlosen Kitaplatz zu bekommen." Karlsruhe sei eine reiche Stadt, aber man müsse sich fragen, wo investiert werde und wo nicht. Jetzt, vor der Kommunalwahl, sei die beste Chance, genügend Unterschriften zu sammeln. "Im Vorfeld der Kommunalwahl sind die Bürger sensibel für dieses Thema", so Fostiropoulos. Im Gespräch mit Kollegen aus dem Gemeinderat habe er vernommen, dass sich auch andere Fraktionen gegebenenfalls unterstützend anschließen würden, um ein Bürgerbegehren und damit einen Bürgerentscheid auf den Weg zu bringen.

    "Noch ist nichts entschieden"

    "Vielen ist noch gar nicht klar, dass noch gar nichts entschieden ist", erklärte er. Auch seine Parteikollegin Sabine Zürn wies darauf hin, dass die Stimmen der Stadionbefürworter stets lauter seien, als die der Gegner. "Es gibt eine schweigende Mehrheit", war sie sich sicher. Eben dieser Mehrheit möchten Fostiropoulos und Zürn durch diesen Abend die Chance geben sich zu äußern.

    Einige machten hiervon auch Gebrauch. Ein Bürger zeigte sich beispielsweise dem Vorhaben zugeneigt, äußerte aber auch Kritik. "Es wirkt alles halbherzig, mal ein bisschen Petition hier und ein bisschen Bürgerinitiative da." Im fehle bisher die klare Linie. Auch lehnte er es ab, dass die Argumentation immer wieder in Bezug zu Bildung, Kitaplätzen und anderen kommunalen Aufgaben gestellt werde. "Es geht hier nur um die Frage der Finanzierung des Stadions."

    So kam es am zweiten Termin schließlich zur von Fostiropoulos gewünschten Bürgerinitiative. Er selbst habe nur anstoßen wollen, werde die Initiative aber weiter begleiten. Doch beim Termin am Donnerstagabend kristallisierte sich noch kein Sprecher der neu gegründeten Initiative heraus. Darüber, und über einen Namen beziehungsweise ein Motto, wolle man bei einem Treffen in der kommenden Woche beraten. Derzeit zeigten sich alle einig folgendes Ziel zu verfolgen: "Pro Stadion, aber gegen Bezahlung aus kommunalen Mitteln."

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