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Karlsruhe: Baustellenstadt Karlsruhe: Kritik an Informationspolitik - KVV bleibt gelassen

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Baustellenstadt Karlsruhe: Kritik an Informationspolitik - KVV bleibt gelassen

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    Haltestellenbau für die Kombilösung - Haltestelle Lammstraße (Archivbild)
    Haltestellenbau für die Kombilösung - Haltestelle Lammstraße (Archivbild) Foto: DaLa

    Die Kritik scheint nicht abzureißen. Alleine in den letzten zwei Wochen häuften sich in der Fächerstadt die Meldungen, in denen Beschwerden an der Stadt und den städtischen Gesellschaften laut wurden: Gemeinsam für Karlsruhe (GfK) kritisierte das Baustellenmanagement der Stadt Karlsruhe. Und auch für die Grünen gibt es Grund zur Kritik: Die Koordination zwischen der Stadt und ihren städtischen Gesellschaften wie VBK, KVV und Kasig sei verbesserungswürdig.

    KVV: Fahrgäste wurden in "vielfältiger Form informiert."

    Die Freien Wähler (FW) monieren hingegen die Abstimmung zwischen VBK und Kasig und die daraus resultierenden Zugausfälle und Umleitungen, und schließlich ist da noch die FDP, die den Kundenservice der VBK kritisiert. Auch die ka-news-Redaktion erreichen seit einigen Monaten regelmäßig Beschwerden der Leser, die fehlende Informationen an den Haltestellen bemängeln oder Zugausfälle und lange Wartezeiten monieren.

    Aus den Reihen des kritisierten Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) kommt auf Anfrage von ka-news nur eine knappe Stellungnahme zu den Vorwürfen der Parteien. "Im Vorfeld und während der Umleitungen hat der KVV seine Kunden in vielfältiger Form über die Presse, Internet, dynamische Fahrgastanzeiger, über Personal sowie Liniennetz- sowie Umleitungspläne an den Haltestellen und Fahrzeugen umfassend informiert. Konkrete Anregungen zur Verbesserung fließen in unsere regelmäßigen Analysen ein und werden soweit umsetzbar in unsere Prozessabläufe aufgenommen", heißt es darin.

    Kritik an Baustellenmanagement: Stadt lässt sich nicht in die Karten schauen

    Zu der Frage, ob die die Kritik möglicherweise gerechtfertigt sei oder sich der KVV um Geschäftsführer Walter Casazza als "Opfer des OB-Wahlkampfes" sehe, auf dessen Schultern Politik gemacht werde, wollte sich das Unternehmen nicht äußern. Auch unbeantwortet blieb die Frage, ob sich die Beschwerden der Fahrgäste seit Beginn der Bauarbeiten zur Kombilösung durch die vielen Umleitungen und weiteren Baumaßnahme erhöht habe. In einem Antwortschreiben an die FDP-Fraktion, das ka-news vorliegt, erklärt Casazza indes: "An allen Haltestellen der betroffenen Linien sowie in den Fahrzeugen sind Liniennetzpläne mit ergänzenden Informationen zu den Umleitungsverkehren ausgehängt."

    Insoweit sei der FDP-Vorschlag, Hinweise auf geänderte Streckenführungen auszuhängen, bereits umgesetzt, so Casazza weiter. "Wir haben geprüft, ob gegebenenfalls eine betroffene Haltestelle nicht mit den geänderten Liniennetzplänen versorgt war und dies in Einzelfällen verbessert." Casazza und der VBK sei es "sehr wohl bewusst", dass mit den Umleitungen während der Sommerferien den Fahrgästen eine "große Bereitschaft zur Umstellung auf geänderte Linienwege" abverlangt werde. "Dennoch sind wir der Auffassung, dass die Bündelung vieler Maßnahmen in den Ferien immer noch die verträglichste Lösung ist", so der VBK-Geschäftsführer in dem Brief an die FDP-Fraktion.

    Die Wählervereinigung GfK und OB-Kandidate Friedemann Kalmbach kritisieren hingegen die Stadtverwaltung. Er könne nicht verstehen, wieso die Stadt derzeit zusätzlich zu den Arbeiten der Kombilösung noch zahlreiche weitere Baustellen errichte, so Kalmbach kürzlich. Und auch dir Grünen sehen in diesem Punkt Verbesserungsbedarf und fordern zudem in einer Anfrage an den Gemeinderat die Haltestellen mit mehr Informationen auszustatten. Dass Baustellen nicht einfach so und ohne Überlegungen errichtet würden, betont Konrad Weber, Leiter der Pressestelle des Regierungspräsidiums Karlsruhe, im Gespräch mit ka-news. "Wann wo welche Baustelle eingerichtet wird, wird zwischen dem Regierungspräsidium und den Behörden der entsprechenden Städte abgesprochen und optimiert."

    Baustellen in der Region: "Man kann es nie allen recht machen."

    "Dass beispielsweise die Baustelle auf der Rheinbrücke in die Sommermonate gelegt wurde, hat durchaus seine Gründe", so Weber weiter. "Hier gibt es weniger Berufs- und Lkw-Verkehr. Also weniger Autofahrer, die zu einem bestimmten Zeitpunkt bei der Arbeit sein müssen. Zudem spielen bei vielen Baustellen und auch auf der Rheinbrücke die Wetterverhältnisse eine große Rolle." Grundsätzlich sei das Regierungspräsidium jederzeit bemüht, das Baustellenmanagement mit den Städten und Kommunen zu optimieren. "Der Bürger nimmt aber das wahr, was er sieht. Und wenn wir uns bemühen Umleitungen zu finden, sind andere Anwohner belastet", so Weber im Gespräch mit ka-news.

    Dass es dabei nicht allen Bürgern recht gemacht werden könne, weiß auch Konrad. Doch dabei seien die Bauarbeiten eine Investition für die Zukunft: "Andere Generationen nutzen dann die Vorteile der aktuellen Bauarbeiten. Bis dahin kann man es nie allen recht machen." Viele Bauarbeiten wie die auf der A8 dauerten über Jahre und seien so natürlich präsent bei vielen Bürgern. Ähnlich gestaltet sich auch die Situation in der Fächerstadt. Die Stadt hingegen lässt sich bei dieser Baustellen-Frage nicht in die Karten schauen und verweist auf die Anfragen, die demnächst im Gemeinderat behandelt würden.

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