"Um die Unzufriedenheit bei fast allen Verkehrsteilnehmern nicht noch weiter eskalieren zu lassen, muss die Stadtverwaltung zusammen mit den betroffenen städtischen Gesellschaften ihre Anstrengungen deutlich verstärken und auch besser koordinieren", so Lisbach weiter.
Verunsicherung bei älteren Menschen: Sackgassen verwirren die Bürger
"Viele Menschen sind durch unpünktliche oder ausfallende Bahnen, ständig wechselnde Linienführung und Umleitungen verunsichert und verärgert", ergänzt der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Johannes Honné. "Häufig fehlen Umleitungspläne und klare Informationen an den betroffenen Haltestellen." Die Informationen in Internet und Presse erfolgten oft zu kurzfristig, wie beispielsweise im Zusammenhang mit der ab Juli erfolgten Schienensperrung am Mühlburger Tor, monieren die Grünen.
Besonders groß sei die Verunsicherung bei älteren Leuten und Menschen mit Behinderungen. Da sie auf Busse und Straßenbahnen existenziell angewiesen seien, müsse ihren Mobilitätsbedürfnissen mit besonders hoher Priorität Rechnung getragen werden, so die Grünen. Auch Radfahrer und Fußgänger landeten aufgrund schlecht ausgeschilderter Umleitungen immer wieder in Sackgassen und müssten zeitaufwändige Umwege in Kauf nehmen, wie beispielsweise in den Sommermonaten im Bereich der Ettlinger Allee oder schon einige Zeit vorher im Umfeld des Berliner Platzes. Das geht aus der Pressemeldung der Grünen hervor.
Grüne: Aushang an allen Haltestellen und frühere Informationen für Bürger
Zunehmend klagen nach Informationen der Gemeinderatsfraktion auch Einzelhändler über ausfallende Kundschaft aufgrund störender Baustellen und unklarer Wegeführungen. "Es war von Anfang an bekannt, dass der Bau des Stadtbahntunnels nur mit großen Beeinträchtigungen für Bevölkerung und Besucher einhergehen wird. Doch stellt sich die Situation hinsichtlich Dauer und Intensität der Verkehrsbehinderungen mittlerweile deutlich schlimmer dar, als von den meisten Betroffenen erwartet", so die beiden Stadträte der Grünen. "Die Stadt muss sich der enormen logistischen Herausforderung der Kombilösung jetzt stellen, auch wenn dies zusätzliche Personalaufwände und Kosten bedeutet. Das war zu erwarten und hätte von vornherein eingeplant werden müssen."
Im Einzelnen fordern die Grünen in ihrem Antrag, Ausfall und Umleitung von Linienstrecken des öffentlichen Verkehrs an allen betroffenen Haltestellen per Aushang darzustellen und zu erläutern. Auch sollen Informationen in Printmedien und Internet so frühzeitig erfolgen, dass sich die Verkehrsteilnehmer auf die Veränderungen vorbereiten können. An zentralen Umsteigehaltestellen muss zusätzliches Informationspersonal bereit gestellt werden, um Fahrgäste individuell zu informieren. Die Fraktion erwartet außerdem, dass alle Umleitungen für den Radverkehr übersichtlich ausgeschildert und frühzeitig öffentlich angekündigt werden.
Bereits vor einigen Tagen kritisierte die Karlsruher FDP den Kundenservice der Verkehrsbetriebe in einer Pressemeldung. Und auch die Freien Wähler sehen Grund zur Kritik: Sie monieren, dass es durch Zugausfälle und Umleitungen zu immer mehr Beschwerden komme.
Weitere Infos zur Kombilösung finden sie hier.