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Zoo Karlsruhe: Papageien-Baby öffnet erstmals seine Augen

Karlsruhe

Augen auf! So geht es dem neuen Papageien-Baby im Büro des Zoodirektors

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    Das neue Papageien-Küken im Büro des Zoodirektors.
    Das neue Papageien-Küken im Büro des Zoodirektors. Foto: Thomas Riedel

    Ursprünglich kommt das Küken aus Nürnberg. Im gemeinsamen Interview mit ka-news.de erklärt Zoodirektor Reinschmidt, dass es das dritte Ei eines Paares gewesen sei. "Da die Eier nacheinander schlüpfen und die Tiere sehr viel Nahrung brauchen, war die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er in der Aufzucht mit den Eltern nicht überleben werde. Die beiden älteren Geschwister hätten nur wenig Futter dem Jüngsten übrig gelassen." Daher habe sich Reinschmidt persönlich des kleinen Vogels angenommen.

    Erfahrener Ersatzvater mit Herz für Papageien

    Die Rolle des Papageienvaters ist für Reinschmidt längst Routine. Seit Monaten ist er im Dauereinsatz: Im August 2024 zog er bereits ein Geschwisterpaar schwarzer Rabenkakadus auf, wenig später folgte Kakadu-Küken Nelly. "Irgendwie ziehe ich das magisch an, dass die kleinen Papageien zu mir kommen. Ich lehne es aber auch nicht ab, denn ich mache das gerne", lacht er. Auch der neue Schützling bereitet ihm große Freude. Unterschiede zwischen den Arten gebe es kaum: "Es ist sehr ähnlich. Die Aras wachsen nur länger, werden natürlich auch viel größer."

    Das neue Papageien-Küken im Büro des Zoodirektors.
    Das neue Papageien-Küken im Büro des Zoodirektors. Foto: Thomas Riedel

    Majestätische Vögel mit Schutzbedarf

    Hyazintharas sind die größten flugfähigen Papageien der Welt. Nur der flugunfähige Kakapo aus Neuseeland übertrifft sie an Gewicht – er kann bis zu vier Kilogramm schwer werden, während ein Hyazinthara bis zu 1,8 Kilogramm erreicht. Die blaue Papageienart ist sehr begehrt und war lange vom illegalen Handel bedroht. Der Bestand schrumpfte dramatisch auf etwa 1.500 Tiere. Dank internationaler Artenschutzmaßnahmen hat sich die Population in den letzten 20 Jahren auf rund 5.000 Tiere erholt – mit weiter positivem Trend. "Die Tiere, die wir hier halten, sind unsere Botschafter für die bedrohte Art in der Natur", betont Reinschmidt.

    Das neue Papageien-Küken im Büro des Zoodirektors.
    Das neue Papageien-Küken im Büro des Zoodirektors. Foto: Thomas Riedel

    Rasanter Wachstumsschub in der Aufzucht

    Zu Beginn der Aufzucht musste das Küken alle zwei Stunden gefüttert werden. Inzwischen kann Reinschmidt wieder durchschlafen – das Küken hat in nur drei Wochen bereits ein Gewicht von 462 Gramm erreicht. "Er wächst rasant. Im Vergleich zu dem kleinen Kakadu Nelly, der am Tag nur wenig zunahm, bringt er hier nun täglich 30 Gramm mehr auf die Waage. Ich stecke aber auch 150 ml rein."

    Das neue Papageien-Küken im Büro des Zoodirektors.
    Das neue Papageien-Küken im Büro des Zoodirektors. Foto: Thomas Riedel

    Meilensteine in der Entwicklung: Augen auf und erste Federn

    Seit kurzem hat das kleine Papageienmännchen die Augen geöffnet – ein wichtiger Entwicklungsschritt. Auch die Kiele, die später zu Schwungfedern werden, beginnen durch die Haut zu stoßen. "Wie ein Stachelschwein wird er jetzt bald aussehen, wenn alle Kiele aus der Haut hervorstechen." Noch zittert der Vogel etwas, da die Wärmeregulierung erst mit vollständigem Federkleid funktioniert. "Erst dann können wir ihn auch alleine lassen. Noch bebrüten die Eltern ihre Jungen – wie ich das jetzt auch tue."

    Das neue Papageien-Küken im Büro des Zoodirektors.
    Das neue Papageien-Küken im Büro des Zoodirektors. Foto: Thomas Riedel

    Zukunft in der Papageien-WG im Zoo Karlsruhe

    Sobald das Küken alt genug ist, wird es als drittes Männchen in die "Junggesellen-WG" der Hyazintharas im Zoo Karlsruhe einziehen. Dort warten bereits die beiden Männchen Henry und Indigo – fast wie die drei Musketiere. Bis es so weit ist, fühlt sich das Kleine jedoch in seiner Wärmebox bei angenehmen 33 Grad Celsius rundum wohl.

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