Auf der ganzen Welt sorgt das Coronavirus für Schlagzeilen. Die Fallzahlen steigen international weiter an, doch in Deutschland wird das Risiko für die Bevölkerung derzeit als niedrig eingeschätzt. "Die Gefahr, die für eine Einzelperson von der Grippe ausgeht, ist beispielsweise um einiges höher", ordnet Ulrich Wagner von der Abteilung Gesundheitsschutz des Gesundheitsamtes des Landratsamtes Karlsruhe die Gefährdung ein.

Wie die Pandemie des Coronavirus weiter verlaufen wird, ist derzeit noch nicht klar. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Donnerstagnachmittag den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Wie können sich Bürger selbst schützen, wenn die aktuellen Entwicklungen ihnen Bedenken bereiten?
Mundschutz ausverkauft: Experten raten davon ab
In Karlsruhe ist der Ansturm auf die Apotheken groß. "Bei uns ist der Mundschutz mittlerweile ausverkauft, nicht einmal von unserem Großhändler können wir noch welche beziehen", so eine Verkäuferin der Löwen-Apotheke am Marktplatz im Gespräch mit ka-news.de. Auch Desinfektionsmittel für Hände werde in den letzten Tagen deutlich häufiger gekauft.

Das zeigt, dass viele Menschen aufgrund der aktuellen Lage für ihre eigene Gesundheit vorsorgen möchten. Doch: "Dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in der Öffentlichkeit das eigene Risiko einer Ansteckung signifikant verringert, ist nicht wissenschaftlich belegt", schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI).
Bei Verdacht auf eine Erkrankung gilt: schnell reagieren
Effektiv wären stattdessen die Maßnahmen, die auch zur Vermeidung von Grippe gelten: Beispielsweise sollte beim Husten und Niesen ein Mindestabstand zur nächsten Person eingehalten und sich abgewendet werden. Laut dem Städtischen Klinikum Karlsruhe besteht in einem Radius von rund zwei Metern die Gefahr der Ansteckung. Vom Bundesgesundheitsministerium wird zudem eine "gute Handhygiene" empfohlen. Das bedeutet: Regelmäßiges Händewaschen ist mit der beste Schutz.

Auch wenn bislang in Baden-Württemberg noch keine Fälle bestätigt wurden, ist das Städtische Klinikum vorbereitet: "Auf der Intensivstation stehen 20 Betten zur Verfügung, deren Kapazität bei Bedarf noch erweitert werden kann", so die Klinik auf ihrer Internetseite. Atemwegsinfektionen hätten sich in den letzten Tagen meist als Influenza - also Grippeinfektion - herausgestellt.
Wer kürzlich aus dem Risikogebiet zurückgereist ist oder Kontakt mit Personen von dort hatte, sollte beim Auftreten von Symptomen wie Fieber und Atemnot allerdings schnell reagieren und einen Arzt aufsuchen. "Wichtig ist vorher anzurufen", so das Bundesgesundheitsministerium. Der Grund: Dann können entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um beispielsweise die anderen Patienten im Wartezimmer nicht zu gefährden.
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