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Karlsruhe: Ansprengung Marineschiff Karlsruhe: Was hat das mit der Stadt zu tun?

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Ansprengung Marineschiff Karlsruhe: Was hat das mit der Stadt zu tun?

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    Die Fregatte Karlsruhe, ein ehemaliges Einsatzschiff der Deutschen Marine.
    Die Fregatte Karlsruhe, ein ehemaliges Einsatzschiff der Deutschen Marine. Foto: Bundeswehr

    1982 lief sie vom Stapel, von 1984 bis 2017 war das Marineschiff auf den Weltmeeren unterwegs. Im Einsatz war die 130 Meter lange Fregatte im Kalten Krieg. Letzten Sommer wurde sie dann aus dem Dienst genommen und liegt seither im Marinearsenal Wilhelmshaven.

    Die Rede ist von der Fregatte Karlsruhe. An ihr sollen in diesem Herbst Ansprengungstests im Sperrgebiet Schönhagen vor der Ostsee-Küste durchgeführt werden. Der Grund: Die Bundeswehr will erproben, wie sich Sprengungen im Umfeld einer Fregatte auswirken. Und das, damit Schiff und Besatzung im Ernstfall besser für mögliche Angriffe oder Anschläge gewappnet sind. Insgesamt heißt es, dass dadurch die Sicherheit der Marinesoldaten verbessert werden könne.

    Forschungsprojekt Thema im Karlsruher Gemeinderat

    Das Forschungsprojekt beschäftigt aber nicht nur die zuständigen Behörden - sondern nun auch die Karlsruher Stadträte der Linken-Fraktion Sabine Zürn und Niko Fostiropoulos. Die Fregatte war deshalb zuletzt Thema im Karlsruher Gemeinderat. In der entsprechenden Anfrage fordern die Stadträte einige Antworten auf Fragen. Fragen, die die Fregatte aufgrund ihres Namens in Beziehung zur Stadt Karlsruhe stellen.

    Um genau zu sein, wollten die Karlsruher Linken zunächst wissen, ob die Stadt Karlsruhe die Auffassung, dass die geplanten Sprengexperimente den Namen der Stadt in einen Zusammenhang mit Rüstungsproduktion und Rüstungsgeschäft bringen. Die Verwaltung antwortete kurz und knapp: "Die Ansprengversuche dienen dem künftigen Schutz von deutschen Soldaten sowie dem Schutz deutscher Schiffe, nicht der Entwicklung von Waffen."

    Eine ähnliche Antwort gab es in Bezug auf die Frage, ob die Fregatte durch das Projekt zum "Labor für Kriegseinsätze" werde: "Die Ansprengversuche dienen dem künftigen Schutz von deutschen Soldaten sowie dem Schutz deutscher Schiffe. Ein Labor für Kriegseinsätze kann hier nicht gesehen werden", heißt es in der Stellungnahme.

    Schäden an der Meeresumwelt

    Außerdem weisen die Linken in ihrer Anfrage auch auf die Befürchtungen des Naturschutzbundes Deutschland (NAB) Schleswig-Holstein hin, dass durch die Sprengexperimente an der Fregatte Karlsruhe schwere Schäden an der Meeresumwelt in diesem Gebiet entstünden. Die konkrete Frage: Hat die Stadtverwaltung dafür Verständnis?

    Die Antwort: "Der Schutz der Umwelt ist ein wichtiges Gut." Die Karlsruher Stadtverwaltung habe in dieser Sache aber keinerlei Einfluss auf die Abläufe und vertraue deshalb auf das Verteidigungsministerium, das alle erforderlichen Maßnahmen getroffen habe. Darunter falle zum Beispiel die Einhaltung von Schon- und Schutzzeiten sowie die Beobachtung des Seegebiets. Außerdem werde das Gebiet nach der Sprengung abgesucht. "Sollte ein totes Meeressäugetier gefunden werden, wird das zuständige Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung in Büsum informiert", heißt es abschließend.

    Patenschaften in Zukunft noch denkbar?

    Auf die von der Linken-Fraktion geforderte Distanzierung vom Projekt sowie von jeglichen Patenschaften mit Kriegsschiffen ist die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme nicht eingegangen. Sollte sich in Zukunft eine Möglichkeit ergeben, werde die Entscheidung über die Fortführung der Patenschaft durch den Gemeinderat getroffen.

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