Am Samstag fand in Karlsruhe der diesjährige Christopher Street Day (CSD) statt – ein Tag "voller Gespräche, Freude, Spendenbereitschaft und einer offenen, queeren Atmosphäre", teilt der Verein auf Instagram mit.
Doch auf den Tag der Sichtbarkeit folgte ein Schock: In der Nacht nach dem CSD wurde das Zentrum mit Eiern beworfen. Auch die Briefkästen des Zentrums und vermutlich weiterer queerer Vereine sollen beschädigt worden sein. Nach Angaben von queerkastle wurde der Vorfall von der Überwachungskamera aufgezeichnet.
Doch die Eier-Attacke sei nur eine von mehreren Angriffen auf queere Strukturen in Karlsruhe.
Angriffe verlagern sich in den öffentlichen Raum
"Neben Hass im Netz und widerlichen Kommentaren, verlagert sich der Hass auf uns immer mehr in die Öffentlichkeit. Zugestickerte Werbung, besprühen unseres Namens, unserer Fenster und des Wortes "queer" und jetzt Angriffe mit Eiern", schreibt queerkastle. Zudem meldete der Verein noch vor der Parade eine Beschmierung auf der Regenbogenfläche in der Kaiserstraße.

Der Hass verlagere sich zunehmend in den öffentlichen Raum. "Wir sind traurig, wütend und enttäuscht", heißt es in dem Statement. "Unser Ziel ist es, für ein Karlsruhe voller Liebe, Mitgefühl und Akzeptanz zu kämpfen – mit queeren Menschen als Teil der Stadt und nicht nur am Rand."
Der CSD sei ein starkes Zeichen gewesen, doch der Vorfall mache deutlich, wie weit der Weg noch sei. Trotz allem gibt sich das Zentrum kämpferisch: "Wir geben nicht auf. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Und wir werden auch nie wieder unsichtbar sein.“
Die Polizei teilte gegenüber ka-news.de mit, dass ein Eierwurf polizeilich nicht bekannt sei. Allerdings wurde am Freitag eine Sachbeschädigung mit schwarzer Farbe am queeren Zentrum gemeldet.