Fehlstart beim 1. FC Nürnberg. Der „Club“ ist Tabellenletzter. Vier Spiele absolviert, drei Niederlagen kassiert - nur ein Remis verbucht. Das ist die mächtig magere Bilanz des Traditionsvereins 1. FC Nürnberg. Die bittere Bilanz der Tore: einen Treffer erzielt, vier zugelassen.
Daraus resultiert die im Profifußball fast logische Frage: „Was passiert, wenn Nürnberg-Trainer Miroslav Klose (47) in Karlsruhe verliert?“
Könnte Klose seinen Trainer-Job verlieren?
Bisher war der Ex-Weltmeister der unumstrittene Star bei den Franken, doch jetzt wackelt die Fußball-Ikone. Der KSC könnte mit einem Heimsieg das „Denkmal Klose“ vom Sockel stoßen, obwohl der einstige Weltklasse-Stürmer für die Club-Misere nur ganz wenig Verantwortung hat. Denn den Kader haben vorwiegend andere zusammengestellt.

Nürnbergs Sportvorstand Joti Chatzialexiou (49), den viele für den Fehlstart mit nur einem Punkt aus vier Ligaspielen und dem Pokal-Aus bei Viertligist Illertissen mitverantwortlich machen, vermied auf BILD-Nachfrage einen Freifahrtschein für den Chefcoach auszustellen, sofern Nürnberg verliert: „Wichtig ist erst mal, dass wir das Spiel in Karlsruhe spielen. Ich habe immer wieder auf das verwiesen, wie es im letzten Jahr war. Damals waren wir auch nicht in einer angenehmen Situation, aber haben uns da rausgezogen.“ Hört sich so klare Rückendeckung an?
Nürnberg hat Pech bei Neuzugängen
Neuzugänge gab‘s viele beim Traditionsclub. Etliche auch kurz vor Schließung des Transferfensters. Dass manch einer der Kurz-vor-knapp-Neuzugänge ein Panikkauf sei, wird in Nürnberg vehement verneint. Auch bei der Verpflichtung des 34 Jahre alten Adriano Grimaldi, ein bulliger Mittelstürmer, der aus Paderborn kam und der Ablöse kostete, sei das nicht der Fall.

Artem Stepanov, der so hochgelobte Leihspieler aus Leverkusen, erwies sich bisher als Fehlgriff. Der Millionenzugang Adam Markhiev, ein 23 Jahre alter Finne, der von Aris Limassol kam, soll das Mittelfeldspiel ordnen. Weitere Neuzugänge: Pape Diop von Racing Straßburg und Tim Drexler aus Hoffenheim.
„Am liebsten wäre ich selbst rein“ – Klose hadert mit Nürnbergs Sturmflaute
Überhaupt: Beim Club gab es einen wilden Transfersommer mit 38 Transferbewegungen. Die Folge: Der 1. FC Nürnberg hat 36 Profis in seinem Kader. Viele davon stießen erst am Ende der Transferperiode zum Altmeister. Daher ist die bisher mangelhafte Punktausbeute keine Überraschung.

Am vergangenen Spieltag schafften die „Clubberer“ gegen einen nicht all zu gefährlichen SC Paderborn ein torloses 0:0 Unentschieden. Das große Problem beim FCN: Das Toreschießen. Auch beim 0:0 gegen Paderborn hatte der „Club“ genug Chancen, um einen Treffer zu erzielen.
Trainer Klose war der Verzweiflung nahe. „Am liebsten wäre ich selbst rein, aber das ging nicht“, sagte der frühere Weltklassestürmer. Der bedauerte zudem, dass Mittelfeldstratege Casper Jander nach Southampton wechselte.
Wiedersehen mit Michael Bischoff
Für einen, der kürzlich unter etwas unruhigen Umständen den Wildpark in Richtung Frankenmetropole verließ, steht eine Rückkehr ins Badnerland bevor: Michael Bischof.
Der war Bereichsleiter beim KSC und wechselte als Technischer Direktor nach Nürnberg. Bischof soll bei einigen KSC-Verpflichtungen in der jüngeren Vergangenheit große Verantwortung getragen haben. Auch bei der Verpflichtung von Meiko Wäschenbach.
KSC will Heimdreier
Von den bisher 96 Wettkampfspielen, die zwischen den beiden Traditionsclubs ausgetragen wurde, gewannen die Blau-Weißen 32, 23 Partien endeten unentschieden.
Die besten Torschützen bei diesen Duellen: zwei legendäre Spieler. Beim KSC: Heinz Beck mit sieben Treffern, auf Seiten des Clubs war Ex-Weltmeister Max Morlock Topschütze Nummer eins. Er markierte 18 Tore.

Der KSC-Gast ist besonders in der Schlussviertelstunde jeder Halbzeit anfällig für Gegentore. Diese Statistik ist natürlich auch den KSC-Profis bekannt. Logisch, dass sie versuchen werden, die Unsicherheit beim Club in diesen Phasen auszunutzen. Der KSC will den Heimdreier, will gegen Nürnberg unbedingt den Nimbus wahren, in dieser Saison ungeschlagen zu sein.
Enrico Valentini nicht mehr beim FCN
Eine Club Legende steht beim KSC unter Vertrag: Fabian Schleusener. Der Stürmer hielt Nürnberg einst durch seinen Treffer in der Relegation in Liga zwei, ist seither ein Liebling aller Club-Fans.
Nicht mehr dabei beim FCN: Enrico Valentini. Der ungemein sympathische Valentini, der auch das KSC-Trikot trug, hat seine Karriere beendet. Beim Club unter Vertrag, aber nicht mehr im Profikader, sondern in die U 23 versetzt, Benjamin Goller, ein Ex-KSC Spieler.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden