Vor seinem Startelfeinsatz gegen Hannover brachte es Louey Ben Farhat beim badischen Zweitligisten auf 119 Einsatzminuten. Der gebürtige Waiblinger, der zwei Spiele in der U20-Nationalelf Tunesiens absolvierte, stand vor seinem Startelfdebüt gegen Hannover 96 in zehn Partien im KSC-Profikader, dabei wurde der 175 Zentimeter große Ben Farhat siebenmal eingewechselt.

Start ohne Scheu
Gegen Hannover war er sofort im Spiel. Schon nach 75 Sekunden ging er das erste Mal in den Zweikampf. Danach versuchte Ben Farhat immer wieder das Spiel des KSC durch direkte Pässe schnell zu machen. Er agierte als zweiter Angreifer neben Bambasé Conté. Ohne Hemmungen, ohne Scheu ging er ins Pressing.

Bei nahezu jeder Spielunterbrechung ging Ben Farhat zur KSC-Bank. Dort gab's Tipps vom Cheftrainer Christian Eichner. Aber auch von dessen Assistenten Zlatan Bajramovic und Sirus Motekallemi gab es gestenreiche Hinweise, wo es zu optimieren gibt.
Ben Farhat zeigt sein Talent
Sein Talent ließ der U19-Spieler mehrfach aufblitzen. Klasse, wie er in Halbzeit Eins seinen Sturmkollegen Bambasé Conté per Hacke wenige Meter vor dem Gästetor in eine optimale Schussposition brachte. Conté scheiterte dann jedoch an Hannovers Torhüter Ron-Robert Zieler.

Gute Szenen vom Youngster, das setzte sich in Halbzeit zwei fort. Nach einer gelungenen Kombination kam Ben Farhat im Strafraum zum Abschluss, scheiterte aber an 96-Keeper Zieler. Kurz danach sorgte Ben Farhat erneut für Gefahr, doch er wurde von Joshua Knight rigoros gestoppt.
Lob vom Cheftrainer
KSC-Cheftrainer Eichner war mit Ben Farhats Auftritt zufrieden: "Es war nicht alles super, aber das ist logisch. Der Junge darf noch U19 spielen. Er ist nach Rafael Pinto Pedrosa der zweite U19-Spieler, der bei uns schon von Beginn an gespielt hat. Das zeigt, dass in der Akademie sehr gute Arbeit gemacht wird."

Im Trainerteam habe man sich schon in der Woche zuvor mit dem Gedanken befasst, "etwas Frisches vorne reinzustellen. Wir wollten dem Gegner einen Spieler präsentieren, den der nicht so richtig kennt." Ben Farhat habe sich diesen Einsatz "durch die Leistung bei den Einwechslungen und im Training verdient. Louey hat läuferisch, insgesamt vom Einsatz her, viel Gutes gezeigt. Nach 65 Minuten hat sich eine Wade gemeldet. Jetzt hat er Zeit, alles zu verarbeiten. Dann machen wir weiter."

Für die 67 Minuten, die Ben Farhat auf dem Feld war, sind 7,95 Kilometer Laufleistung ein richtig guter Wert. In dieser Zeit gab er zwei Torschüsse ab, war für eine Torschussvorlage verantwortlich. 27-mal sprintete er, 31,4 km/h war der Topspeed. 75 Prozent seiner Pässe kamen beim Teamkollegen an. Seine Zweikampfwerte zeigen, wo er noch Verbesserungspotential hat. Ben Farhat führte zehn Zweikämpfe - 20 Prozent davon gewann er.